Die
Bosniaken waren eine Elitetruppe der k.u.k. Armee
und man verwendete sie für die schwierigsten
militärischen Aufgaben. Ihr besonderes Merkmal
war der Fez - ihre spezielle Kopfbedeckung. Vom
Offizierskorps wurden sie zu einer einheitlicher
und im Gefecht so vorzügliche Truppe
ausgebildet. Es war zum größten Teil deutsch,
aber auch alle anderen Nationen der alten
Monarchie waren in ihm vertreten.
Junge
Reserveoffiziere, wurden mit dieser schwierigen
Führungsaufgabe betraut und die haben sie auch
erfüllt. Klugheit, Takt und
Anpassungsfähigkeit. Es wurde schon der
Einjährige von den bosnischen Kameraden mit
Achtung aufgenommen, der Offizier fühlte sich in
seiner Truppe wahrhaft geborgen. Er wusste, dass
seine Bosniaken ihn aus jeder noch so
gefährlichen Lage heraushauen würden. Man
durfte auf ihre fraglose Treue rechnen, auf eine
strikte bedingungslose Erfüllung seiner
Befehlen. Sie waren sehr gefürchtet bei den
italienischen Gegnern, da sie keinerlei Erbarmen
kannten und bis zum Letzten auch noch
schwerstverletzt kämpften.
Die heldenhafte
Erstürmung des stark befestigten und
verteidigten Berggipfels von Meletta Fior an der
italienische Südfront am 7. Juni 1916 durch die
von Oberstleutnant Stevo Duic angeführten
Soldaten des 2. bosnisch-herzegowinischen
Regiments, war an Tapferkeit, ein Musterbeispiel
dieser Elitetruppe. Das "zweite Grazer"
steht heute für alle vier
bosnisch-herzegowinisch Regimenter, die in
vorbildlicher Treue zu ihrem Eid sowie zum Kaiser
und König unter schwersten Verlusten, aber mit
unverminderter Tapferkeit und Wirksamkeit bis zum
letzten Tag der kriegerischen Auseinandersetzung
und der Existenz der österreichischen Monarchie
gedient haben.
Es muss etwas
besonderes gewesen sein als 200.000 junge Männer
- Muslims, Orthodoxe, Katholiken ... Kroaten,
Serben oder Nur- Bosniaken - aus einer
Gesamtbevölkerung von damals nicht ganz zwei
Millionen Einwohnern zu einer soldatischen
Einheit von unverbrüchlicher Solidarität,
Kameradschaft und Zuverlässigkeit im Rahmen der
k.u.k. Vielvölker-Armee zusammengeschmiedet und
über allerschwersten Prüfungen und Opfer
zusammengehalten hat. Ihr Erlebnis der
österreichischen Monarchie als Rahmen und als
Sicherung ihrer bosnisch-herzegowinischen Heimat
oder des Vaterlandes muss von ungewöhnlicher,
aber starker Qualität gewesen sein.
Es war nicht nur der
Fez, der einen aus der übrigen Armee heraushob,
die einheitliche Mannschaft macht auch aus dem
Offizierskorps eine starke und entschiedene
Einheit, die bis zum Ende durchhielt. Dass diese
schöne Kameradschaft auch bei der jungen Truppe
des Orientkorps herrschte, war Gewiss das
Verdienst des Kommandanten, Oberstleutnant Stevo
Duic.
Er ist immer als ein
Beispiel jener kroatischen Offiziere erschienen,
die der Armee so viele und so hervorragende
Führer gegeben haben. Es gab keine Wand zwischen
dem Kommandanten und der Truppe und der Respekt
stellte sich von selber ein und er hielt auch in
den schwersten Tagen und bis in die letzten
Stunden der Armee!
Bosnisch-herzegowinisches
Infanterie-Regiment Nr. 1
Regimentskommandant:
Stöhr Carl, v., Obst.
Rgt.-Stab: Wien II., Engerthstr. 226,
Erzherzog-Albrecht-Kaserne
I. Baon.: Wien
II. Baon.: Wiener Neustadt
III. Baon.: Sarajevo
IV. Baon.: Wien
Bosnisch-herzegowinisches
Infanterie-Regiment Nr. 2
Regimentskommandant:
Kindl Ernst, Obst.
Rgt.-Stab: Graz, Grenadierkaseren 8, Neue
Dominikanerkaserne
I. Baon.: Graz
II. Baon.: Graz
III. Baon.: Banjaluka
IV. Baon.: Graz
Bosnisch-herzegowinisches
Infanterie-Regiment Nr. 3
Regimentskommandant:
Komma Georg, Obst.
Rgt.-Stab: Budapest I, Nandor-ter 2,
Ferdinandkaserne
I. Baon.: Budapest
II. Baon.: Budapest
III. Baon.: Tuzla
IV. Baon.: Budapest |
Bosnisch-herzegowinisches
Infanterie-Regiment Nr. 4
Regimentskommandant:
Klein Anton, Obst.
Rgt.-Stab: Triest, Via Coroneo 4
I. Baon.: Triest
II. Baon.: Triest
III. Baon.: Mostar
IV. Baon.: Triest
Bosnisch-herzegowinisches
Feldjäger-Bataillon
Regimentskommandant:
Heiseg Carl, Obst.
Baons.-Stab: Bruck a.d. Leitha
Baon.: Bruck a.d. Leitha
Ers.Komp.
Kader: Sarajevo, Defensionslager
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