Der
Gebirgskrieg fand auf einer Länge von
fast vierhundert Kilometern unter
schwierigsten Bedingungen statt. Die
furchtbare Wirkung der Artillerie hat
tiefe Wunden in der Natur hinterlassen
und man sieht sie immer noch, obwohl
schon über 90 Jahre vergangen sind,
wobei gleich nach dem Krieg die Menschen
alles taten, um seine Spuren so weit als
möglich zu verwischen. Doch dann ab den
1980er Jahren begann man an vielen Orten
Mahnmale, Friedenswege, Museen und andere
Erinnerungsstätten einzurichten.
Tradition
ist nicht die Asche zu bewahren, sondern
die Glut zu hüten!
Museen
Österreich und Slowenien:
Heeresgeschichtliches
Museum Wien:
Ältestes Museum von Wien und eines der
berühmtesten Kriegsmuseen Europas. In
den fünf Abteilungen Darstellung der
Geschichte des Habsburger Reiches. Im
Freien weltgrößte Ausstellung von
Geschützen aus den verschiedensten
Epochen. Im Innern besonders
bemerkenswert die Darstellung des Mordes
in Sarajewo, das von Kugeln
durchlöcherte Auto, die von Blut
durchtränkte Kleidung des Kronprinzen.
Originalgemälde des schrecklichen
Antikriegsbildes Den
Namenlosen" von Albin Egger-Lienz.
Große Bildergalerie. Dioramen der
verschiedensten Waffengattungen und
Uniformen. Dazu große Ausstellung über
die beiden Weltkriege.
Tiroler
Kaiser Jäger Museum Bergisel, Innsbruck:
Schöne Ausstellung über den Ersten
Weltkrieg aus Tiroler Sicht, sowie
Aufarbeitung der Tiroler Freiheitskämpfe
von 1809. Das Museum blickt auf eine
lange Geschichte zurück. Große Sammlung
von Originaldokumenten, dazu sehenswerte
Bildergalerie mit den herausragendsten
zeitgenössischen Kriegsmalern, www.kaiserjaegermuseum.org
Museum
Karfreit-Kobarid-Caporetto (Slowenien):
Im heutigen Slowenien gelegen, im Jahr
1993 zum Europäischen Museum des
Jahres" gewählt. Aufgeteilt auf
drei Stockwerke mit 12 thematischen
Sälen. Collage mit 36 Fotos der
Kämpfenden, dazu Nachbildung eines
Friedhofes. Im Weißen Saal"
Erklärungen über den Krieg im
Hochgebirge, im Schwarzen
Saal" sehenswerte Dokumente über
den Tod im Krieg. Fotos der Toten und
Verwundeten, dazu Nachbildung eines
verschlammten Schützengrabens.
Interessant die massive Holztür des
Kriegsgefängnisses von Smast, mit den
hinterlassenen Einritzungen und Sprüchen
der Verdammung der Häftlinge. Großer
Teil mit interessanten
Hintergrundgeschichten über den
legendären Durchbruch bei Karfreit, der
zur Fastniederlage des italienischen
Heeres geführt hätte.
Museen
Italien Nord-Ost:
Kriegsmuseum
Redipuglia - Görz:
Interessant die Nachbildung eines
Schützengrabens und einer
Maschinengewehrstellung.
Filmvorführungen sowie Fotoarchiv, dazu
Erläuterungen über Marine und
Luftwaffe. Sehenswert die Erklärungen
über die nahe gelegene Knochenhalle.
Kriegsmuseum
Monte S. Michele:
Museum mit Erklärungen der verschiedenen
Isonzoschlachten. Dokumente und
Erinnerungsstücke.
Kriegsmuseum
Montello:
Im Innern der Gedenkstätte Ausstellung,
besonders über die Piaveschlacht, anhand
von historischen Bildern und Dokumenten.
Museum
Montegrappa:
Museum in der Nähe der zwei
Knochenhallen. Erinnerungsstücke und
Waffen aus dieser hart umkämpften
Gegend.
Kriegsmuseum
Maserada di Piave:
Aufgebaut auf die Funde von Giorgio Polo
mit Auswahl von Erinnerungstücken,
Kriegsgeräten, Fotos und Uniformen.
Museen
Hochfläche von Asiago:
Kriegsmuseum Porte di Punta Corbin,
Tresche Conca di Roana
Prunkstück ist der Teil der 14 cm dicken
'Stahlkuppel dieses Sperrforts, sowie
anderer Gegenstände aus dieser
Wehranlage. Bomben, Bajonette, Helme und
Fotos runden das Bild ab.
Kriegsmuseum
1915-1918 Roana Canove:
600 qm sehenswerte Ausstellungsfläche,
große Auswahl an Granaten und Gewehren
der verschiedensten Nationen,
Stacheldrahtschneidegeräten. Prunkstück
ist eine österreichische 420 mm Kanone,
welche auf der Hochfläche von Asiago in
Gebrauch war mit 1,60 m Höhe, 13 Zentner
schwer, welche noch 70 kg Sprengstoff
enthielt. Große Sammlung an Fotografien,
Reproduktionen des Künstlers Beltrame,
welcher für den Domenica del
Corriere" eine Unzahl von
farbkolorierten Zeichnungen anfertigte.
Kriegsmuseum
Asiago:
Das Museum liegt in der Nähe der Krypta
des Ossariums und unterteilt sich in zwei
Sektoren. Im ersten Erinnerungsstücke
und Fotos der blutigen Kämpfe, im
zweiten Erklärungen über die
Kriegshandlungen auf der Hochfläche,
besonders der
Strafexpedition" aus dem Jahr
1916. Besonderes Augenmerk auf die
Kämpfe am Pasubio und der Schlacht bei
Ortigara, dazu Ausstellung über das
Zerfallen der österreichischen Armee im
Jahr 1918.
Museen
Karnischer Kamm:
Kötschach-Mauthen:
Museum 1915-18:
Sehenswertes Museum, aufgebaut vom
legendären österreichischen Historiker
und Oberst Walther Schaumann. 600 qm
Fläche über die Sinnlosigkeit des
Krieges, naturgetreue Nachbildung einer
Barackensiedlung und einer
Sanitätsversorgungseinheit. Dazu
hunderte Bilder und andere historische
Dokumente aus der Zeit des Krieges, den
ganzen Bergkrieg von Triest bis zum
Ortler abdeckend. Prämiert als bestes
österreichisches Museum im Jahr 1993.
Dazu noch Außenstelle und
Freilichtmuseum am Kleinen Pal.
Kriegsmuseum
1915 - 1918 Timau:
Vor allen Dingen Erklärungen über den
Krieg in den Karnischen Bergen.
Interessant eine österreichische Skoda
aus dem Jahr 1915, dazu große Projektile
und verschiedene Waffen. Zeitgenössische
Karten und Fotos ergänzen das Angebot.
Kaserne
G. Macchi" Passo Monte Croce
Carnico:
Kriegsgerät aus der Gegend des Freikofel
und des Großen und Kleinen Pal, dazu
Fotos und Graffiti.
Kleines
Kriegsmuseum Sappada:
Interessante Außenansicht des Museums
mit Murales, welche Episoden aus dem
Ersten Weltkrieg darstellen und von
Pierantonio Chiaradia angefertigt wurden.
Darüber hinaus Kriegsrelikte aus der
Gegend um Sappada, welche von Emanuele
Pachner und Francesco Pomare
zusammengetragen wurden, www.ilpiccolomuseodella-grandeguerra.it
Kriegsmuseum
Auronzo:
Verschiedene Kriegsrelikte aus den
Bergen, dazu viele Fotos und Tagebücher
aus dieser Gegend.
Museen
Gegend um Cortina d´Ampezzo:
Kriegsmuseum
Sperrfort Tre Sassi am Valparola-Pass:
Museum im alten österreichischen
Sperrfort Tre Sassi, zwischen dem
Falzaregopass und dem Gadertal gelegen.
Sperrfort
im Krieg stark zerstört, dann wieder im
Zuge eines Museumsprojekts instand
gesetzt. Beherbergt hauptsächlich die
sehenswerte Sammlung der Familie
Lancedelli. Große Auswahl an
Lebensmittelkonserven aus dem Krieg, dazu
noch Uniform und Gegenstände des
italienischen Kriegsdichters Kurt
Suckert, der als Curzio Malaparte bekannt
wurde.
Freilichtmuseum
Cinque Torri:
Wieder instand gesetzte Wehranlagen der
italienischen Truppen, dazu Erklärungen
und Dioramen.
Freilichtmuseum
Lagazuoi:
Sehenswerte und gut restaurierte Stollen
im Innern des Berges, dazu
Erklärungstafeln, restaurierte
Barackensiedlungen und Dioramen. Licht
erforderlich, www.cortinamuseoguerra.it
Museen
im Trentino:
Kriegsmuseum
1914-18 Passo Fedaia Marmolata:
Das Kriegsmuseum befindet sich am Fuße
des Fedaia-Stausees und wurde von der
Familie De Bernardin aufgebaut.
Sehenswert die Ausstellung jener Objekte,
welche von den Soldaten in den
Eisstollen, während der Ruhepausen
gefertigt wurden. Dazu noch eine große
Auswahl an chirurgischen Geräten und
Sanitätshilfsmitteln.
Kriegsmuseum
Marmolata:
Auf 2.950 m, am Zielpunkt der Seilbahn
Serauta, in der Nähe des
Marmolatagletschers gelegen. Das Museum
geht auf die Initiative von Mario Bartoli
zurück. Von den Fenstern des Museums aus
herrscht ein guter Überblick zu den
einstigen österreichischen und
italienischen Stellungen. Interessant die
Fotoausrüstung des Hauptmanns
Andreoletti, dazu Diorama der einstigen
vom österreichischen Ingenieur Leo Handl
initiierten Stadt im Eis".
Zudem ein Freilichtmuseum der einstigen
Kriegsanlagen.
Museum
Sperrfort Belvedere - Gschwent -
Lavarone:
Österreichisch-Ungarisches Sperrfort mit
Museum. Erbaut in den Jahren 1908 bis
1912 und eines der größten der
damaligen Zeit. Kühnes Bauwerk, in den
Felsen gesprengt. Sollte auch schwersten
Bombardierungen statt halten. Nach dem
Krieg erlebte dieses Sperrfort
wechselvolle Jahre, bis es ab 1966 von
einem Privaten fortwährend saniert und
zu einem Museum ausgebaut wurde. Auf drei
Stockwerken Darstellung verschiedener
Aspekte des Krieges, im ersten
Erklärungen über den Krieg in den
Gletschern, sowie der benachbarten
Hochflächen, im zweiten Teil allgemeine
Erklärungen über den europäischen
Krieg, sowie Einführung in das Leben in
den Schützengräben, dem industriellen
Krieg, der Propaganda. Das Leben im
Schützengraben wird anhand von Dioramen
hautnah vermittelt. Eine weitere
Darstellung ist den Schrecken des Krieges
gewidmet. Dazu Uniformen, das Leben im
Sperrfort, das Essen und die kleinen
Dinge der Alltäglichkeit. Das Museum ist
mit den neuesten didaktischen
Errungenschaften ausgestattet, www.fortebelvedere.org
Italienisches
Kriegsmuseum - Rovereto:
Eines der berühmtesten Kriegsmuseen
Europas, im Schloss oberhalb der Stadt
untergebracht. Großes österreichisches
305 mm Skodageschütz der 20. Batterie
des 2. Artillerie-Regiments im
Eingangsbereich. Nach Kriegsende
Gefangenenauffanglager, dabei stark
zerstört, dann Ausbau als Museum mit 30
Sälen mit einer Unzahl von Waffen,
Dokumenten, Uniformen und Plaketten. Saal
über den Trentiner Irredentismus. Gute
Erklärungen über die Entwicklung der
Waffengattungen nicht nur aus dem Ersten
Weltkrieg. www.museodellaguerra.it
Kriegsmuseum
Peio:
Verschiedene Fundstücke aus den
Gletschern des Cevedale und des Ortlers.
Dokumentation über die im Jahr 2004 an
der Punta San Matteo gefundenen
mumifizierten Kaiser Jäger.
Museen
in der Lombardei:
Kriegsmuseum
Guerra Bianca- Temü:
In der Val Camonica, in der Region der
Lombardei gelegen, mit Schwerpunkt des
Krieges am Adamello. Gute Auswahl der
verschiedenen im Krieg eingesetzten
Bomben, sowohl der österreichischen, wie
der italienischen Militärs. Große
Auswahl an Fotografien, sowie
Erklärungen über den Krieg im Bereich
der Gletscher. Interessant der Bereich
über die Schlitten und die
Winterbekleidung der einzelnen
Hochgebirgssoldaten. www.museoguerrabianca.it
Freilichtmuseen
und Friedenswege:
Darüber
hinaus gibt es noch eine Unzahl von
Freilichtmuseen, wie in der Gegend rund
um den Plöckenpass oder am Monte Piano.
Eine große Anzahl von Sperrforts,
Stollen, Galerien und Schützengräben
wurden instand gesetzt und geben so einen
Einblick in das Leben und die Härten in
Kriegszeiten.
Neben vielen einzelnen Freiwilligen,
Vereinen und Verbänden ist es wert auf
einige Historiker einzugehen, welche den
Krieg, aufbauend auf erhaltene
Tagebücher und Fotos, aufzuarbeiten
versuchten. Walther Schaumann und Heinz
von Lichem die beide
leider schon verstorben sind, waren
wahrlich Pioniere auf diesem Gebiet.
Ihnen hat man es großteils zu verdanken
dass der Gebirgskrieg nicht in
Vergessenheit geraten ist. Luciano Viazzi
und Paolo Giacomel machten hauptsächlich
italienische Dokumente einem breiteren
Publikum zugänglich.
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