Die Hoch- und Deutschmeister war vom 16. bis ins 20.
Jahrhundert die Bezeichnung für das Oberhaupt des
Deutschen Ordens, der Titel vereinte den des Hochmeisters
und des Deutschmeisters.
Der Sitz des Hoch- und Deutschmeisters war ursprünglich
Mergentheim, später dann Wien. Letzter Hoch- und
Deutschmeister war von 1894 bis 1923 der k.u.k.
Feldmarschall Erzherzog Eugen von Österreich (1863-1954)
aus dem Haus Habsburg.
Hoch- und Deutschmeister war auch der Name eines
österreichischen Regimentes der Infanterie, des k.u.k.
Infanterie-Regiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 und
seiner Nachfolgetruppenteile (z.B. Landwehrstammregiment
21 'Hoch- und Deutschmeister'; Jägerbataillon 4
'Hoch-und Deutschmeister', Wien). Benannt war das
Regiment nach seinem Inhaber, eben dem jeweiligen Hoch-
und Deutschmeister, zuletzt immer ein Erzherzog von
Österreich (Haus Habsburg).
Bis
1918 waren in ununterbrochener Folge die jeweiligen Hoch-
und Deutschmeister Regimentsinhaber, seit 1780
Erzherzöge des Hauses Habsburg-Lothringen als
Titelträger der Hoch- und Deutschmeisterwürde, zuletzt
Erzherzog Eugen, der im Ersten Weltkrieg zeitweilig die
österreichisch-ungarische Südwestfront kommandierte.
Zuerst "Pfalz-Neuberg-Teutschmeister" genannt,
hieß das Regiment bald nur noch
"Deutschmeister". 1814 erhielt es den Namen
"Hoch- und Deutschmeister", die Bezeichnung als
Infanterieregiment Nr. 4.
Die Hoch- und
Deutschmeister im Ersten Weltkrieg: Regimentkommandanten
1914-1918: Bis 15. August 1914: Oberst
Ludwig Freiherr von Holzhausen
Bis 26. August 1914: Major
Erich Nauheimer Bis 23. Oktober 1914: Oberstleutnant
Franz Hassenteufel
Bis 1. November 1914: Major
Josef Freiherr von Waldstätten-Zipperer
Bis 5. Dezember 1914: Oberst
Albert Reymann Bis 5. September 1915: Oberst
Franz Hassenteufel (definitiv) Bis 16. Dezember 1915: Oberstleutnant
Rudolf Dückelmann Bis 23. Juni 1916: Oberst
Hugo Fischer von See 1916 bis 1918: Oberst
Rudolf Dückelmann von Dublany Die letzten Kämpfe 1918:
Dem Regiment 104 fiel laut
Brigadebefehl des GM. Romer der Verteidigungsabschnitt
auf dem Val Bella-Querrücken bis zum Melagotal östlich
von Asiago zu. Das Regimentskommando Oberst Reif bezog
die ehemalige italienische Kaverne auf dem Monte Val
Bella. Am 16. Juni schlug eine Granate in den
Kommandostand des II. Bataillons ein, wobei Major
Waschiczek und Hauptmann Fey verwundet wurden. Hauptmann
Böhm übernahm das Bataillonskommando.
Am Abend des 19. Juni wurden
die 104er vom Monte Val Bella zurückgenommen und gegen
Stenfle verschoben. Der Brigadier bezog seinen Stand auf
dem Monte Zomo nördlich der Frenzellaschlucht, in die
sich die Bataillone am 24. Juni, total devastiert,
zurückzogen. Major Wolf und der Fähnrich Eichler wurden
durch einen Volltreffer verschüttet. Der Fähnrich war
tot, Major Wolf starb 14 Tage später in Munkacs an Ruhr.
Vom 26. Juni bis 25.
September retablierte das Regiment zuerst in Blumau bei
Bozen und dann ab 2. Oktober in Male als Reserve der
Tonalefront. Sodann marschierte es wieder nach Grigno ind
auf das Plateau der Sieben Gemeinden.
Am 2. Oktober ließ sich der
Kommandant des VI. Korps, FZM. Baron Weber, zu dessen
Verband das Regiment nun gehörte, die Offiziere des
Regiments im Lager Malga Mandriele, nördlich des Monte
Meleta, vorstellen und eröffnete ihnen, dass
Waffenstillstandsverhandlungen eingeleitet worden waren.
Am 31. Oktober rückte das
IR. 104 ins Lager Marcesina ab. Am 1. November erfolgte
der Durchbruch des Gegners bei Asiago. In der Nacht auf
den 2. November marschierte das Regiment ins Lager
Vezzena ab. Am 3. November war Abmarsch nach Auer
zwischen Trient und Bozen. Um 3.00 Uhr früh langte ein
Telefonanruf ein, dass der Waffenstillstand nun
tatsächlich abgeschlossen worden sei. Die Parlamentäre
verhandelten nicht mit den Italienern, die munter
weiterschossen, sondern mit den Engländern.
Damit war auch für das IV. Bataillon der Deutschmeister
der Krieg zu Ende.
Deutschmeister-Regiments-Marsch Mir san vom
vierten Regiment, gebor'n san mir in Wean!
Wir hab'n unser liab's Vaterland und unsern
Kaiser gern!
Und fangens wo mit Österreich zum Kriegführ'n
amal an,
So haut a jeder von uns drein, so viel er
dreinhaun kann.
Die Schlacht, zum Beispiel bei Kolin, wie's jeder
wissen thuat,
Beweist doch gleich, was all's im Stand is's
Weanabluat.
Und so wie's die vor uns hab'n g'macht, so
kämpfen wir auch heut'
Und geb'n 'n letzten Tropfen Bluat für's
Vaterland voll Freud!
Refrain:
|: Mir san vom ka und ka Infantrie-Regiment
Hoch und Deutschmeister Numm'ro vier! :| (Wilhelm August
Jurek)