Die
österreichische-ungarische Monarchie und
der
Erste Weltkrieg:
Kaiser Karl
I.
Die
Österreichisch-Ungarische Monarchie:
Die Österreichische
Monarchie wurde zu einer
Doppelmonarchie auf der Grundlage des
österreichisch-ungarischen Ausgleiches vom 8.
Juni 1867 bis zum 31. Oktober 1918 (Austritt
Ungarns aus der Realunion) bestand. Sie setzte
sich aus zwei Staaten zusammen: aus den im
Reichsrat vertretenen Königreichen und
Ländern, offiziös Cisleithanien (erst ab
1915 amtlich Österreich genannt), und den
Ländern der heiligen ungarischen
Stephanskrone. Hinzu kam 1878 das gemeinsam
verwaltete Bosnien und Herzegowina. Die
verfassungsrechtlichen Ausgleichsvereinbarungen
sicherten im Sinne einer Realunion die
Gleichberechtigung der beiden (Teil-)Staaten im
Verhältnis zueinander. Gemeinsames
Staatsoberhaupt war der Kaiser von Österreich
und Apostolische König von Ungarn aus dem Haus
Habsburg-Lothringen. Von 1867 bis 1916 regierte
Franz Joseph I., danach bis 1918 Karl I./IV.
Mit einer Fläche von 676.615 km² und
52,8 Mio. Menschen (1914) war
Österreich-Ungarn, flächenmäßig nach
Russland, der zweitgrößte und von seiner
Bevölkerungszahl, nach Russland und dem
Deutschen Reich, der drittgrößte Staat Europas.
Sein damaliges Staatsgebiet umfasst die heutigen
Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien,
Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und
Herzegowina, Teile des heutigen Rumäniens,
Montenegros, Polens, der Ukraine, Italiens, und
Serbiens. Die
Doppelmonarchie 1867-1914: Franz Joseph I. war
formal das gemeinsame konstitutionelle
Staatsoberhaupt (Personalunion), unter dessen
Leitung sowohl die Außenpolitik, die gemeinsame
Armee und Kriegsmarinesowie die dazu nötigen
Finanzen in den entsprechenden k.u.k.
Reichsministerien mit Sitz in Wien
gemeinsam verwaltet wurden (Realunion). Alle
anderen Angelegenheiten konnten Österreich und
Ungarn von nun an getrennt regeln (es kam jedoch
freiwillig zu einem gemeinsamen Währungs-,
Wirtschafts- und Zollgebiet). Mit dem Abschluss
des Ausgleichsvertrages waren jedoch keinesfalls
alle Streitpunkte ausgeräumt. So hatte sich
Ungarn eine Adaptierung alle zehn Jahre
ausbedungen.
Die Verhandlungen dazu wurden von den Ungarn vor
allem mit dem Ziel der Schwächung der noch
vorhandenen Bande und der Verbesserung ihrer
wirtschaftlichen Position gegenüber
Cisleithanien geführt. Die sich jeweils über
viele Monate, ja Jahre, hinziehenden
Verhandlungen der entsprechenden Kommissionen
schufen ein Klima der permanenten Konfrontation
und belasteten das Verhältnis zwischen den
beiden Reichshälften bis zur Planung eines
Militäreinsatzes. Es zeigte sich, dass der
Einfluss Franz Josephs I. als ungarischer König
auf die ungarische Innenpolitik weit geringer war
als jener auf die Regierungen in Cisleithanien
als österreichischer Kaiser. Eines seiner
letzten Druckmittel gegenüber den Ungarn blieb
die Androhung der Einführung allgemeiner und
freier Wahlen.
Der Ausgleich mit Ungarn, der den Ungarn eine
weitreichende staatliche Autonomie gebracht
hatte, führte allerdings zum Protest anderer
Nationalitäten, insbesondere der Slawen.
Konkrete Forderungen nach einem ähnlichen
Ausgleich wurden vor allem von den Tschechen für
die Länder der böhmischen Krone (Böhmen,
Mähren, Österreichisch-Schlesien) erhoben. Die
unberücksichtigten Interessen anderer
Nationalitäten und die ungarischen
Assimilierungsversuche (z. B. die
Magyarisierungspolitik in der heutigen Slowakei)
führten zu ethnischen Spannungen und zu
Begriffen wie Völkerkerker.
Andererseits prosperierte die Doppelmonarchie als
gemeinsamer Wirtschaftsraum mit gemeinsamer
Währung.
Die nichtdeutschen
Nationalitäten hatten in Österreich wesentlich
mehr Rechte als in Ungarn. Dies betraf vor allem
den Unterricht in der Muttersprache (obwohl
höhere nichtdeutsche Schulen oft erkämpft
werden mussten), die Verwendung der Muttersprache
bei Ämtern und Behörden (Antworten in der
Sprache des Antragstellers mussten allerdings
erst gesetzlich vorgeschrieben werden) und die
Vertretung im Reichsrat, dem Parlament
Österreichs.
Diese Vertretung wurde allerdings sehr
unterschiedlich genützt. Die Polen Galiziens
arbeiteten durch Steuergeschenke und
Investitionen geködert oft konstruktiv
mit und stellten zeitweise k.k. Minister (Agenor
Goluchowski, Alfred Józef Potocki, Kasimir Felix
Badeni). Viele tschechische Politiker bestritten
die Zuständigkeit des Reichsrates für die
Länder der böhmischen Krone grundsätzlich,
sodass dort schon früher als in anderen
Kronländern die Direktwahl der Abgeordneten
vorgeschrieben werden musste. Tschechische
Reichsratsabgeordnete machten die Beratungen des
Abgeordnetenhauses immer wieder durch Lärmorgien
unmöglich (Obstruktionspolitik), worauf die
Regierung dem Kaiser die Vertagung des
Reichsrates vorschlug und mit provisorischen
Verordnungen weiterregierte.
In Ungarn waren die nichtmagyarischen
Nationalitäten, die fast die Hälfte der
Bevölkerung ausmachten, durch Schulgesetze und
Wahlrecht diskriminiert. Im Unterschied zu
Österreich, wo dies 1907 gelungen war, wurde in
Ungarn bis zum Ende der Doppelmonarchie kein
allgemeines Männerwahlrecht eingeführt.
Vorrechte von Stand und Besitz waren in Ungarn
wesentlich stärker maßgebend als in
Österreich. Die herrschende Schicht Ungarns
arbeitete im Rahmen ihrer politischen
Möglichkeiten daran, Ungarn möglichst
vollständig von Österreich unabhängig zu
machen.
Der
Grenzverlauf zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns
zwischen Österreich und Italien:
Monte Altissimo,
östlich des Gardasees, Bocca di Navene,
Etschtal, Borghetto, Corno d'Aquiglio, Trappola,
Cirna Campagrossa, Monte Forni Alti, Monte
Maggio, in einem Bogen südlich Lusern, Cima
Rosato, Cima Manderiolo, Cima Dodici, Cima Madra,
im Bogen absteigend zur Valsugana, die Brenta
nördlich von Primolana querend, nach Norden zum
Monte Cappolo, Monte Colsento, zur Ortschaft
Vallalta, über Croda Grande, Cimon della Pala,
Monte Pradazzo, Passo di San Pellegrino, durch
die Fassaner Dolomiten, Monte Saline, Sasso di
Valfredda, Sasso Vernale, Cima Ombretta, Passo
Ombretta bis zur Südwand der Marmolata, Anstieg
der Grenze auf die Punta Penia auf der Marmolata,
am Kamm der Marmolata von Punta Penia zur Punta
di Rocca und weiter bis zum Gipfel des Monte
Seraute, Monte Mesol, Monte Padon (Padon-Kamm),
entlang des Rio Davedino bis Salesei, knapp
nördlich von Caprile, nach Norden bis zum
Nuvolau. Die Ortschaft Villagrande lag auf
österreichischem, Ortschaft Selva auf
italienischem und der Gipfel des Nuvolau auf
österreichischem Gebiet, Passo Giau, nördlich
des Passes, entlang der Muraglia di Giau, Croda
da Lago, Becco di Mezzodi, La Roccetta, am
Torrente Boit, nördlich von San Vito di Cadore,
westlich zu Füßen der Punta Sorapis, Anstieg
zur Punta di Sorapis, Bogen östlich des Passo di
Tre Croci zum Monte Cristallo, querte südlich
von Schluderbach das Val Popena bassa, Anstieg
zum Monte Piano, Drei Zinnen (Gipfel Große
Zinne), Monte Cengia, Paternkofel, Zwölferkofl,
Giralba-Joch, Elferkofl, Rotwand zum
Kreuzbergsattel, Monte Croce, Karnische Alpen mit
Cima dei Frugoni und Pfannenspitze.
Das Attentat von
Sarajevo: Sarajevo am 28. Juni
1914 um 10,00 Uhr: Der offene Wagen mit Erzherzog
Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie fährt
die breite Straße des Appelkais entlang, der zu
beiden Seiten von Schaulustigen gesäumt ist. Der
habsburgische Thronfolger ist gekommen, um die
Bande mit dem 1908 annektierten
Bosnien-Herzegowina, einer mehrheitlich von
Serben bewohnten Provinz, zu verstärken.
Plötzlich wird eine Bombe gegen den Wagen des
Erzherzogspaares geschleudert. Der Sprengkörper
explodiert jedoch erst unter einem Geleitwagen,
und Sophie kommt mit einem Kratzer davon. Der
Attentäter, ein Student namens Nedjelko
Cabrinovic, wird verhaftet. Der Thronfolger
bleibt unversehrt.
Der Erzherzog will
jedoch unbedingt weiterfahren: Besuch des
Rathauses, Besuch bei den Verwundeten des
Anschlags, eine weitere Fahrt über dem Appelkai
; die Attentäter hatten schon aufgegeben doch
wie es der Zufall haben will bleibt das Auto
genau vor Gavilo Princip stehen, er schiesst mit
seinem Revolver aus kürzester Distanz und tötet
den Erzherzog und seine Gemahlin. Zuerst dachte
man dass Sophie nur Ohnmächtig geworden ist -
doch auch sie wurde tödlich getroffen. Die
letzten Worten des Erzherzogs waren: "Sophie
bitte stirb nicht, du musst für unsere Kinder
sorgen". Die Attentäter -
eine Gruppe von sieben oder acht Männern - sind
serbisch-bosnische Österreicher, Man vermutet
jedoch sofort eine direkte Beteiligung Serbiens
an der Organisation des Komplotts. Und
tatsächlich sollte sich als Drahtzieher des
Attentats ein gewisser "Apis" alias
Dragutin Dimitrijevic herausstellen, der Chef des
serbischen Geheimdienstes und fanatischer
Nationalist. Als Ausführende des Attentats
stellen sich einige Mitglieder der
Geheimorganisation Schwarze Hand heraus, die es
sich zur Aufgabe gemacht hatte, mit allen Mitteln
ein Großserbisches Reich zu errichten, das alle
südslawischen Völker vereinen sollte. Princip,
der zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt
wurde, starb 1918 an Knochentuberkulose.
Seine kaiserliche und
königliche Apostolische Majestät haben das
nachstehende Allerhöchste Handschreiben und
Manifest Allergnägist zu erlassen geruht:
Lieber Graf
Stürgkh!
Ich habe Mich
bestimmt gefunden, den Minister Meines Hauses und
des Äußern zu beauftragen, der königlich
serbischen Regierung den Eintritt des
Kriegszustandes zwischen der Monarchie und
Serbien zu notifizieren.
In dieser Schicksalsschweren Stunde ist es Mir
Bedürfnis, Mich an Meine geliebten Völker zu
wenden. Ich beauftrage Sie daher, das anverwahrte
Manifest zur allgemeinen Verlautbarung zu
bringen. Bad Ischl, am 28
Juli 1914. Franz Joseph m.p.
An Meine
Völker! Die
Umtriebe eines haßerfüllten Gegners
zwingen Mich, zur Wahrung der Ehre Meiner
Monarchie, zum Schutze ihres Ansehens und
ihrer Machtstellung, zur Sicherung ihres
Besitzstandes nach langen Jahren des
Friedens zum Schwerte zu greifen....
Die Ermordung des
österreichisch-ungarischen Thronfolgers
Erzherzog Franz Ferdinand ind seiner Gattin
Sophie veranlasste Österreich-Ungarn am
23.07.1914 zu einem Ultimatum an Serbien. Dabei
wurde die Mitwirkung Österreichs an den
Ermittlungen gegen die Hintermänner gefordert.
Die moderate serbische Antwort wurde als
unbefriedigend betrachtet und führte am 28. 07.
1914 zur Kriegserklärung an Serbien, das bereits
am 25.07.1914 mit der Mobilmachung begonnen
hatte.
Am 31.07.1914
begannen Österreich-Ungarn und Russland mit der
Generalmobilmachung. Deutschland erklärte am
01.08.1914 Russland und am 03.08.1914 Frankreich
den Krieg und drang mit seinen Truppen in das
neutrale Belgien ein. Am folgenden Tag kam es zur
Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland.
Die österreichisch-ungarische Kriegserklärung
gegenüber Russland erfolgte am 06.08.1914;
Montenegro hatte bereits am 05.08.1914
Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. Am
11.08.1914 erklärte Frankreich und am Tag darauf
Großbritannien, Österreich-Ungarn den Krieg, am
28.08.1914 auch Belgien; die österr.
Kriegserklärung an Japan erfolgte am 23.08.1914
Italien berief sich auf die Satzung des
Dreibundvertrags, wonach es nur einem
Defensivbündnis angehöre, und blieb neutral.
In einer ersten
Mobilisierungswelle wurden bis September 1914
etwa 1,3 Mio. Mann zur k. u. k. Armee einberufen
(zusätzl. zur Friedensstärke von 415.000 Mann),
eine weitere Million Soldaten wurden bis
Jahresende aufgestellt. Für die militärischen
Operationen war der Chef des Generalstabs, F. Gf.
Conrad von Hötzendorf bzw. ab 01.03.1917 Arz von
Straußenburg) zuständig;
Armee-Oberkommandierender war Erzherzog Friedrich
(bis 01.12.1916, danach bis zum Waffenstillstand
am 03.11.1918 Kaiser Karl I.).
Obwohl die Mittelmächte keinen gemeinsamen
Kriegsplan ausgearbeitet hatten, begannen die
deutschen Truppen nach dem
"Schlieffenplan" mit dem Großteil
ihrer Armeen eine Offensive über Belgien nach
Nord-Frankreich, mit dem Ziel, Paris im Westen zu
umfassen und einen Großteil des französischen
Heers und des britischen Expeditionskorps
einzukesseln; danach wollte man mit den
österreichisch-ungarischen Truppen das russische
Heer besiegen. Doch schon ab Mitte Sept. 1914,
nach dem Abwehrerfolg der Alliierten in der
Schlacht an der Marne, kam der deutsche Vormarsch
zum Stillstand.
Ab Ende Oktober
entstand von der Küste Flanderns bis an die
Schweizer Grenze eine durchgehende Front, die im
wesentlichen bis Sommer 1918 unverändert blieb,
nur unter ungeheuren Opfern konnten von beiden
Seiten in Materialschlachten (Verdun, Somme,
Ypern, Cambrai) Geländegewinne erzielt werden.
Die österr.-ungar. Armeen trugen die Hauptlast
des Kampfs gegen Russland, wobei schon nach
wenigen Wochen klar war, dass der russische
Aufmarsch wesentlich schneller in Gang kam als
angenommen. Zu der quantitativen Überlegenheit
kam die zum Teil hervorragende Ausrüstung der
russ. Verbände. Die Herbstschlachten 1914 in
Galizien brachten dem k. u. k. Heer enorme
Verluste (ca. 500.000 Gefallene, Vermisste und
Gefangene), trotz einiger gelungener Operationen
(Krasnik, Komarow, Limanowa) gingen weite Teile
Galiziens (Verlust Lembergs, Einschließung von
Przemysl) verloren, und es kam zum Rückzug auf
den nordöstlichen Karpatenbogen.
Auch die
österr.-ungar. Balkanstreitkräfte hatten die
Kampfkraft des serbischen Heeres erheblich
unterschätzt und konnten in 3 Offensiven Serbien
nicht erobern. Ende 1914 standen beide Gegner,
durch hohe Verluste erschöpft (jeweils über
220.000 Mann), wieder in der Ausgangsstellung vom
August 1914, und ein rasches Kriegsende war nicht
absehbar.
Durch die türkische
Kriegserklärung an Russland und Frankreich am
29.10.1914 und diejenige Großbritanniens an die
Türkei am 05.11.1914 wurde der gesamte
vorderasiatische Raum zum Kriegsschauplatz, auf
dem auch deutsche und österr.-ungar. Truppen zum
Einsatz kamen, in Ostasien (Kriegserklärung
Japans an Deutschland am 23.08.1914) und in den
deutschen Kolonien Afrikas hatte bereits im
Sommer 1914 der Krieg begonnen und damit
weltweiten Charakter angenommen.
Während es an der
Balkanfront bis zum Herbst 1915 zu keinen
größeren militär. Auseinandersetzungen kam,
eroberten die Mittelmächte, die ihre Truppen an
der Ost-Front nach den schweren Winterschlachten
in den Karpaten (Kapitulation der Festung
Przemysl mit 120.000 österr.-ungar. Soldaten am
23.03.1915) verstärkt hatten, durch ihre
Offensive vom 02.05.1915 (Durchbruch von
Tarnów-Gorlice) ganz Galizien sowie große Teile
Polens und Weißrusslands und brachten damit dem
russ. Heer schwere Niederlagen bei. Italien,
dessen Ansprüche auf jene Gebiete der
Donaumonarchie mit Angehörigen der italienischen
Volksgruppe immer stärker wurden, lehnte einen
österrisch-ungarischen Kompromissvorschlag zur
Abtretung von Teilen der Provinz Trient ab. Nach
dem Abschluss des Londoner Vertrags am 03.05.1915
kündigte Italien am 04.05.1915
den Dreibundvertrag und schloss sich mit der
Kriegserklärung vom 23.05.1915
den Alliierten an. An folgenden
Fronten standen die Soldaten der alten k.u.k.
Armee: gegen Russland von
1914 bis 1918, gegen Serbien von 1914 bis 1918,
gegen Rumänien von 1916 bis 1918, gegen Italien
von 1915 bis 1918, in einem ausgedehnten Seekrieg
in der Adria von 1915 bis 1918. Außerdem wurden
österreichisch-ungarische Soldaten immer wieder
in größerer Zahl, aber zeitlich begrenzt, im
Rahmen der verbündeten Truppen Deutschland und
der Türkei - z.B.: in Palästina eingesetzt.
Der offizielle Kriegseintritt der USA erfolgte am
6. April 1917 durch die Kriegserklärung an
Deutschland. Doch schon vorher unterstützten die
USA die Ententemächte England und Frankreich
durch enorme Materiallieferungen, die über den
Atlantik verschifft wurden. Da England seine
Seehoheit gegenüber der deutschen Kriegsmarine
halten konnte, erfolgten diese amerikanischen
Hilfstransporte ohne jedes logistisches Problem.
An den Fronten gegen
Russland - vom Baltikum über Ostpreußen bis
Galizien und zu den Karpaten - konnten die
verbündeten Truppen Deutschlands und
Österreich-Ungarns nach jahrelangem Ringen den
Krieg zum Einhalt bringen, allerdings kam der
Waffenstillstand mit Russland um genau ein Jahr
zu spät - dringend benötigte Truppen wurden
dadurch im Osten gebunden.
Auch den blutigen und verlustreichen Krieg am
Balkan konnte die k.u.k. Armee mit der
endgültigen Niederwerfung Serbiens für sich
verbuchen. In der benachbarten Adria beherrschte
die österreichische Kriegsmarine sogar die See
gegen die an sich überlegene
britisch-französische Flotte.
Hauptfront für
Österreich-Ungarn aber war der italienische
Kriegsschauplatz - die sogenannte Südwestfont.
Dabei waren drei Hauptfronten zu unterscheiden: Vom 23. Mai 1915 bis
zum 4. November 1918
die hochalpine Front westlich der Etsch vom
Stilfser Joch über Ortler, Adamello, Presanella,
Judikarien, Bezzecca, Val die Ledro zu Gardasee:
die höchstgelegene Dauerfront der
Kriegsgeschichte. Keinen Fuß konnte Italien hier
nach Tirol setzen.
Vom 23. Mai 1915 bis
zum 4. November 1918
die Fronten östlich der Etsch. Dabei dauerte der
Krieg an der eigentlichen Dolomitenfront, auf
Karnischen und Julischen Alpen bis Mitte November
1917, da diese italienischen Fronten durch den
Vorstoß in Folge der 12. Isonzoschlacht von den
Österreichern hinweggefegt wurden. Ab Mitte 1917
standen Österreichs Truppen am Ostufer des
Piave. Von hier setzte sich die Front empor fort
zu Monte Grappa, Hochfläche der Sieben
Gemeinden, Pasubio, Zugna Torta, Vallarsa,
Etschtal. Auch hier konnte Italien während des
Krieges keinen Fuß auf den Boden Tirols oder
Kärntens setzen.
Die dritte
Hauptfront bildete die Isonzo-Front (slowenisch:
Soca-Front)
die im Norden am Gipfel des Rombon nächst
Flitsch (Bovec, Plezzo) in den Julischen Alpen
begann, nach Karfreit (Kobarid, Caporetto)
abstieg, Tolmein (Tolmin, Tomino) erreichte und
dann aus den Vorbergen der Julischen Alpen
Richtung Görz entlang des Isonzo dessen Mündung
zustrebte, um nächst Duino zu enden. Auch
entlang des Isonzo konnte Italien nie den Fuß
auf österreichischen Boden setzen.
An Meine Völker!
Der König von Italien hat Mir den Krieg
erklärt. Ein Treubruch, dessen gleichen die
Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreich
Italien an seinen beiden Verbündeten begangen
worden. Nach einem Bündnis von mehr als
dreißigjähriger Dauer, während dessen es
seinen territorialen Besitz mehren und sich zu
ungeahnter Blüte entfalten konnte, hat uns
Italien in der Stunde der Gefahr verlassen und
ist mit fliegenden Fahnen in das Lager unserer
Feinde übergegangen. Wir haben Italien nicht
bedroht, sein Ansehen nicht geschmälert, seine
Ehre und seine Interessen nicht angetastet, wir
haben unseren Bündnispflichten stets getreu
entsprochen und ihm unsern Schirm gewährt, als
es ins Feld zog, wir haben mehr getan: Als
Italien seine begehrlichen Blicke über unsere
Grenzen sandte, waren wir, um das
Bündnisverhältnis und den Frieden zu erhalten,
zu großen schmerzlichen Opfern entschlossen, zu
Opfern, die Unserem väterlichen Herzen besonders
nahegingen. Aber Italiens Begehrlichkeit, das den
Moment nützen zu sollen glaubte, war nicht zu
stillen, und so muß sich das Schicksal
vollziehen. Dem mächtigen Feinde im Norden haben
in zehn-monatlichem gigantischem Ringen und in
treuster Waffenbrüderschaft mit dem Heere Meines
erlauchten Verbündeten Meine Armeen siegreich
standgehalten. Der neue heimtückische Feind im
Süden ist ihnen kein neuer Gegner. Die großen
Erinnerungen an Navara, Mortara, Custozza und
Lissa, die den Stolz Meiner Jugend bilden, und
der Geist Radetzkys, Erzherzogs Albrechts und
Tegethoffs, der in Meiner Land- und Seemacht
fortlebt, bürgen Mir dafür, daß wir auch gegen
Süden hin die Grenzen der Monarchie erfolgreich
verteidigen werden. Ich grüße meine
kampfbewährten, siegerprobten Truppen. Ich
vertraue auf sie und ihre Führer. Ich vertraue
auf Meine Völker, deren beispiellosem Opfermute
Mein innigster väterlicher Dank gebührt. Den
Allmächtigen bitte Ich, daß er unsere Fahnen
segne und unsere gerechte Sache in seine gnädige
Obhut nehme.
Franz
Joseph m. p.
Die k. u. k.
Kriegsmarine hielt bis Sommer 1918 die weit
überlegenen alliierten Seestreitkräfte von
einer großen Offensive an der Adria und einer
Landung in Dalmatien ab, konnte aber die Sperre
der Straße von Otranto nicht durchbrechen. Der
Seekrieg wurde von beiden Seiten mit leichten
Einheiten bzw. (wie in der Nordsee) durch die
Mittelmächte mit U-Booten geführt.
Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg ab 1917
brachte zwar der alliierten Handelsschifffahrt
vorerst hohe Verluste, der damit verbundene
Kriegseintritt der USA trug aber letztlich mit
zur Niederlage der Mittelmächte bei.
Zu Land wurde nach
der italienische Kriegserklärung eine rund 600
km lange SW-Front gebildet, an der sich von der
Schweizer Grenze (Stilfser Joch) in den
hochalpinen Regionen bis zu den Julischen Alpen
ein Stellungskrieg entwickelte, der nach Süden
bis in das westliche Vorfeld von Triest reichte.
War der Gebirgskrieg durch extreme topographische
Bedingungen gekennzeichnet, so standen die 11
Isonzoschlachten zwischen Juni 1915 und September
1917, in denen die italienischen Armeen den
Durchbruch nach Triest und in das Laibacher
Becken verfehlten, den Materialschlachten an der
West-Front in nichts nach. In der 12.
Isonzoschlacht ab 24.10.1917
(Durchbruch von Flitsch-Tolmein) gelang
österr.-ungar. und deutschen Truppen die
Eroberung Venetiens, bis italienische Verbände,
unterstützt von britischen und französischen
Divisionen, im November eine neue Front entlang
der Piave errichteten.
Auf der
Balkanhalbinsel waren am 06.10.1915 eine
österr.-ungar. und eine deutsche Armee zum
Großangriff gegen Serbien angetreten, dessen
Eroberung mit Hilfe von 2 bulgarische Armeen
(Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der
Mittelmächte am 11.10.1915) gelang. Eine
alliierte Truppenlandung bei Saloniki am
05.10.1915 verletzte die Neutralität
Griechenlands, konnte aber die Besetzung Serbiens
und Montenegros bis Jänner 1916 nicht
verhindern. Die Front auf dem Balkan
stabilisierte sich in Nord-Albanien und entlang
der bulgarisch-griechischen Grenze und geriet
erst wieder in Bewegung, als Rumänien am
27.08.1916 zu den Alliierten übertrat und seine
Armeen in Siebenbürgen eindrangen. In den
nächsten 4 Monaten gelang es
österreich-ungarischen, deutschen und
bulgarischen Truppen, das rumänische Heer
entscheidend zu schlagen und das Land fast
vollständig zu besetzen. Am 29.06.1917 trat
Griechenland auf alliierter Seite in den Krieg
ein.
An der Ostfront
hatte das russische Heer im Sommer 1916 noch
einmal große Erfolge gegen die Mittelmächte
erzielt (Brussilow-Offensive 04.06.-29.08.1916),
doch führten die enormen Verluste und die
wirtschaftliche Notlage im Hinterland zur
Revolution vom 12.03.1917 (Februarrevolution).
Sie brachte eine bürgerliche Regierung an die
Macht, die noch bis zur bolschewistischen
Oktoberrevolution im November 1917 Russland im
Lager der Alliierten beließ; am 09.03.1918
schloss die neue russische Regierung in
Brest-Litowsk Frieden mit den Mittelmächten.
In den Kriegsjahren
1916 und 1917 hatte sich die Versorgungslage in
der Habsburgermonarchie dramatisch
verschlechtert. Während die Rüstungsindustrie
ständig ihre Produktion steigerte, zeigten sich
bei den Rohstoffen erste Engpässe. Bei der
Lebensmittelversorgung ging man ab 1916 zur
Zwangsbewirtschaftung über (Ausgabe von Brot-
und Mehlkarten im April 1915, 1916 folgten
Milch-, Fett- und Kartoffelkarten). Bereits ab
Februar 1915 hatte man versucht, über die
Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt die
Getreidevergabe zentral zu steuern.
Unterernährung und
Krankheitsanfälligkeit der Zivilbevölkerung
nahmen ab Ende 1917 erschreckende Ausmaße an.
1916 begann sich auch die innenpolit. Lage zu
verschärfen. Die Ermordung des
Minister-Präsidenten Karl Graf Stürgkh durch
Friedrich Adler am 21.10.1916 zeigte die
Widerstände gegen die autoritäre Regierung. Die
nationalistischen Spannungen nahmen zu und
wirkten sich in Massendesertionen vor allem
tschechischer Regimenter an der Ostfront und in
wirtschaftlichen motivierten Massenstreiks im
Jänner 1918 aus.
Der Tod Kaiser Franz
Josephs I. am 21.11.1916
zeigte sehr bald, dass mit dem Verschwinden
dieser Symbolfigur auch die Bindung der
Bevölkerung an die Dynastie schwächer wurde,
zumal es Kaiser Karl I. nicht gelang, die
innenpolitischen und wirtschaftlichen
Schwierigkeiten zu lösen und den Krieg trotz
zahlreicher Friedensbemühungen (Sixtus-Affäre)
zu beenden.
Der Kriegseintritt
der USA am 06.04.1917
(die Kriegserklärung an Österreich-Ungarn
erfolgte erst am 07.12.1917)
brachte eine weitere Überlegenheit der
Alliierten, die sich allerdings erst im Frühjahr
1918 auswirkte, und ein aktives politisches
Eingreifen in die Kriegszielpolitik. Die "14
Punkte" von US-Präsidenten W. Wilson für
eine gerechte europäische Nachkriegsordnung
betrafen die Habsburgermonarchie massiv.
Grenzberichtigungen gegenüber Italien nach
nationalem Besitzstand, die autonome Entwicklung
der Völker Österreich-Ungarns und die Räumung
der besetzten Balkanstaaten waren darin
vorgesehen.
Vorstufe war die
Anerkennung des tschechischen Exil-Nationalrats
in Paris als Regierung eines befreundeten Staates
am 29.06.1918.
Die Hoffnungen, die, die Mittelmächte auf den
Friedensschluss im Osten gesetzt hatten,
erfüllten sich nicht. Die
Lebensmittellieferungen aus der Ukraine blieben
weit hinter den Erwartungen zurück und konnten
den Bedarf der Armeen und des Hinterlands nicht
decken.
Die am 15.06.1918
begonnene Piaveoffensive des k. u. k. Heeres
scheiterte ebenso wie die letzte Offensive des
deutschen Heeres an der West-Front (21.03.1918).
Auf dem Balkan wurden am 26.09.1918 die Bulgaren
zur Kapitulation gezwungen; im Nahen Osten
standen die türkischen Streitkräfte vor der
Auflösung. Da der militärische und
wirtschaftliche Zusammenbruch absehbar war,
entschloss sich Kaiser Karl am 14.09.1918 zu
einer Friedensnote an die Alliierten. Als diese
abgelehnt wurde, begann mit großer Schnelligkeit
der Zerfall der Donaumonarchie. Bereits am
06.10.1918 wurde in Zagreb ein
"Südslawischer Nationalrat" gebildet,
am 21.10.1918 konstituierte sich in Wien die
provisorische Nationalversammlung für
"Deutsch-Österreich", am 28.10.1918
wurde in Prag der tschechoslowakische Staat
proklamiert, während einen Tag später die
Vereinigung der südslawischen Gebiete mit
Serbien und Montenegro verkündet wurde. Das
Völkermanifest Kaiser Karls vom 16.10.1918 blieb
ohne Wirkung.
Die am 24.10.1918
losbrechende Offensive der Alliierten an der
Piave führte zu Auflösungserscheinungen in der
k. u. k. Armee. Die mehrheitlich ungarische
Verbände verließen die Front. Der am 03.11.1918
abgeschlossene Waffenstillstand von Villa Giusti
(bei Padua) sollte erst am 04.11.1918
in Kraft treten. Das k. u. k. Armee-Oberkommando
befahl aber die sofortige Einstellung der
Kampfhandlungen, Dass wie man heute weiss ein
fataler Fehler mit katastrophalen Auswirkungen
war. Dadurch gelang es den italienischen
Verbänden, bis 11.11.1918 noch 360.000
Angehörige der k. u. k. Armee gefangen zu
nehmen. Italienische Verbände rückten bis
20.11.1918 nach Nord-Tirol vor, während
bayerische Truppen noch versuchten, eine neue
Süd-Front gegen Deutschland, die aufgrund der im
Waffenstillstand geforderten alliierten
Bewegungsfreiheit innerhalb der Monarchie drohte,
zu verhindern. An der West-Front musste
Deutschland am 11.11.1918
einem Waffenstillstand zustimmen.
Kaiser Karl I. legte
am 04.11.1918 die Befehlsgewalt über das
Armee-Oberkommando nieder (Nachfolger H. v.
Kövess), verzichtete am 11.11.1918 auf seinen
Regierungseinfluss und enthob die letzte
kaiserliche Regierung ihres Amts. Am 12.11.1918
erfolgte die Ausrufung der "Republik
Deutsch-Österreich" vor dem Parlament in
Wien.
Nach der 12.
Isonzoschlacht, im Augenblick des größten
Erfolges, verspielte Österreich-Ungarn den Sieg,
ließ Italien vier Wochen Zeit, sich zu erholen.
Ab spätestens Jänner 1918 war der Krieg für
Österreich-Ungarn verloren. An der Grappa Front
entlang des Piave starb die ruhmreiche k.u.k.
Armee langsam und qualvoll, verhungerte sie
regelrecht, hatte kaum mehr Waffen, gab sich aber
dennoch nie auf, kämpfte ihrem Eid getreu bis
zur letzten Sekunde, sie rettete ihre Ehre für
alle Zukunft. Als ihre Fahnen sanken, legten sie
Zeugnis ab für Treue zu Kaiser und zu "
ihrem alten Österreich".
Aber auch Italien war ab Jänner 1918 in
derselben Lage totaler militärischer
Erschöpfung:
Wenn die USA zu
diesem Zeitpunkt nicht längst in den Krieg
eingetreten wäre, so hätte es in Italien keinen
Sieger gegeben. Die 3,800.000 amerikanischen
Soldaten inklusive unvorstellbarer
Materiallieferungen entlasteten aber England und
Frankreich an der Deutschen Westfront so enorm,
dass die Italiener mit Hilfe Englands und
Frankreichs den Krieg gewinnen konnten. Ohne
allliierte Hilfe wäre das bereits seit Jänner
1918 bestehende Patt in gleichsam festgefahrenen
Stellungslinien zwischen Österreich und Italien
in einen vernünftigen Friedensschluss
übergegangen.
Der für
Östereich-Ungarn 1563 Tage dauernde Erste
Weltkrieg hatte dem k. u. k. Heer mehr als 1 Mio.
Tote und dauernd Vermisste (davon verstarben rund
400.000 in russischer, rund 50.000 in serbischer
und mehr als 30.000 in italienischer
Gefangenschaft), 1,943.000 Verwundete und 1,2
Mio. Kriegsgefangene, die oft erst nach Jahren
heimkehrten, gekostet. Die Kriegskosten sollen
ca. 90 Mrd. Kronen betragen haben, die
Staatsverschuldung war von Juli 1914 bis Nov.
1918 von 13 auf 72 Mrd. Kronen gestiegen, die
Inflation betrug 1914-24 1400 Prozent. Die
Verarmung weiter Bevölkerungsteile, verbunden
mit tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen
Problemen war die Folge. Insgesamt
setzten die kriegsführenden Staaten im Weltkrieg
Soldaten in folgender Zahl ein: Deutsches
Reich 13,250.000; Frankreich 8,200.000;
Österreich-Ungarn 9,000.000; Großbritannien
8,200.000; Russland 15,000.000; USA 3,800.000;
Italien 5,250.000; Belgien 380.000; Türkei
1,500.000; Bulgarien 500.000 und Serbien
1,000.000.
Die USA
waren gegen jede Ansicht deutscher oder
österreichischer Militärs sehr wohl in der
Lage, binnen weniger als zwölf Kriegsmonate 3
Millionen und 800.000 frische, ausgeruhte und
best ernährte junge Männer an die Front zu
transportieren - zusätzlich zu unvorstellbar
großen Materiallieferungen für England,
Frankreich und ab Jahreswende 1917/18 für
Italien. Von den mehr als 5 Millionen
italienischen Soldaten standen ständig 3/5 am
Isonzo und 2/5 an der Alpenfront zwischen
Stilfser Joch und oberem Isonzo (Rombon in den
Julischen Alpen).
Im Vergleich zu diesem Horrorgemälde nimmt sich
die Gesamtzahl der Österreicher mit 9 Millionen
insgesamt aufgebotenen Soldaten ganz bescheiden
aus, denn diese 9 Millionen Soldaten des Kaisers
mussten räumlich und geographisch zeitgleich
gegen 15 Millionen Russen, gegen 1 Million
hochmotivierter Serben gegen 5 Millionen
Italiener kämpfen - um nur die wichtigsten
Hauptgegner der k.u.k. Armee zu nennen.
Kriegsschuld und
Kriegsschuldfrage: Abgesehen
von Österreich-Ungarn, verfolgten alle
kriegsführenden Staaten schon vor 1914 klar
definierte Kriegsziele: Das zaristische Russland
wollte seinen Einfluss am Balkan vergrößern;
das Deutsche Kaiserreich suchte seinen Einfluss
als Welt-Seemacht (gegen England) zu etablieren
und besaß ausgeprägte koloniale Interessen;
Frankreich ging es nicht nur um
Elsass-Lothringen, sondern auch um handfeste
Wirtschaftsinteressen in Europa; Italien wiederum
wollte Istrien, Dalmatien, Triest, das heutige
West-Slowenien bis Laibach und natürlich Tirol
bis zum Brenner okkupieren. Die USA, sehr lange
klug im Hintergrund agierend, finanzierte den
Krieg für die Entente und verfolgten
wirtschaftliche Großmachtinteressen. Nur das
alte, ehrwürdige Österreich-Ungarn verfolgte
kein einziges Kriegsziel, sondern wollte seinen
Staat nur verteidigen, retten, bewahren!
Nach 1918
wurde seitens der Sieger festgehalten, dass
Deutschland und Österreich die alleinige
Kriegsschuld hätten. Eine glatte
Geschichtsverfälschung angesichts der Tatsachen
- und mit eine Hauptursache für den Aufstieg
Hitlers, Mussolinis, Horthys, Stalins für den
Zweiten Weltkrieg.
Die
Friedensverhandlungen: 1919 fanden die
Friedensverhandlungen statt. Der Friedensvertrag
soll für politische Ordnung sorgen. Die Sieger
zeigten aber gegenüber den Besiegten besondere
Härte. Den Achsenmächten wurde die alleinige
Schuld am Krieg zugewiesen. Sie wurden nicht
zu den Verhandlungen eingeladen, sondern die
Ergebnisse wurden ihnen einfach vorgelegt.
Deutschland und Österreich wurden gezwungen,
die Verträge zu unterschreiben. Dies passierte
für Deutschland in Versailles und für
Österreich in St. Germain.
Die Verträge waren für die Mittelmächte
besonders hart. Sie mussten für alle Schäden
und Kosten des Krieges aufkommen. Deutschland
muss Elsass-Lothringen abtreten und verliert
große Gebiete im Osten. Österreich muss auf
viele deutschsprachige Gebiete, wie Südtirol
und Teile der Untersteiermark verzichten.
Die
Neuaufteilung Europas: Österreich
splittert sich auf Ungarn, Jugoslawien,
Rumänien, Bulgarien und der Tschechoslowakei
auf. An Italien verliert es Südtirol, Triest und
Istrien. Polen entsteht aus Teilen von
Österreich, Russland und Deutschland. Aus Teilen
von Russland entsteht Estland, Lettland und
Litauen. Deutschland verliert Gebiete an
Dänemark und an Frankreich Elsass-Lothringen.
Bilanz
des 1. Weltkrieges: Insgesamt standen 65
Millionen Soldaten unter Waffen. Insgesamt gab es
etwa 8,5 Millionen Gefallene. Von den 65
Millionen Soldaten wurden etwa 21 Millionen
verwundet. Ein Großteil davon blieb für sein
Leben invalid.
7,8 Millionen Soldaten gerieten in
Kriegsgefangenschaft oder wurden vermisst. Ein
Teil der Vermissten ist zu den Gefallenen
zuzuzählen. Die zahllosen Opfer unter der
Zivilbevölkerung sind hier nicht
berücksichtigt. Denn die Menschen, die etwa an
Seuchen und Unterernährung starben, zählte man
nicht zu den Kriegsopfern.
Persönliche
Anmerkung: Abschließend sei
gesagt, dass Österreich-Ungarn im Felde unbesiegt
blieb. Österreich-Ungarns Armee hatte es nach
der zwölften Isonzoschlacht verabsäumt, die
gesamte Italienische Armee vernichtend zu
schlagen. Wäre das gelungen, hätte man
zumindest bei den Friedensverhandlungen in St.
Germain mit dem "Faustpfand" Italien,
eine weitaus bessere Ausgangssituation gehabt und
die Siegermächte wären dann vielleicht auch auf
einige Forderungen Österreichs eingegangen.
Österreich-Ungarn
scheiterte jedoch an den Freiheitsbestrebungen
der verschiedenen Völker und militärisch konnte
man gegen die Übermacht der Entente nichts mehr
entgegensetzen.
"Der Rest ist Österreich" dass wurde
bei den Friedensverhandlungen von St. Germain
bestimmt, es war das Friedensdiktat an
Österreich. Die politische Führung Österreichs
an der Spitze mit Dr. Karl Renner musste unter
Protest zustimmen, hätte sie sich geweigert,
wäre Österreich von ausländischen Truppen
besetzt worden und das wäre wohl der endgültige
Untergang Österreichs gewesen. Das Tirol geteilt
wurde ist eine der größten politischen und
menschlichen Fehlentscheidungen des 20.
Jahrhunderts. Der Protest von Dr. Karl Renner hat
heute noch immer Gültigkeit! - wie schon der
berühmte Journalist und Alpinist Ingomar Pust
sagt:
Es gehört zu der
Merkwürdigkeit unserer Zeit, dass Italien dieser
Krieg von niemand übel genommen wird. Nicht von
der Geschichte, schon gar nicht von Österreich!
Kaiserlied
Gott
erhalte, Gott beschütze
Unsern Kaiser, unser Land!
Mächtig durch des Glaubens Stütze,
Führ´ er uns mit weiser Hand!
Laßt uns seiner Väter Krone
Schirmen wider jeden Feind!
Innig bleibt mit Habsburgs Throne
Österreichs Geschick vereint!
(Franz
Josef Haydn, 1732-1809)
Kaiserlied
(Tschechisch)
Zachovej
nam, Hospodine,
Cisare a nasi zem!
Dej, at´z viry moc Mu plyne,
At je moudrym vladarem!
Hajme verne trunu Jeho
Proti nepratelum vsem!
Osud trunu Habsburgskeho
Rakouska jest osudem!
(Franz
Josef Haydn, 1732-1809)
Kaiserlied
(Kroatisch)
Boze
zivi, Boze stiti
Kralja naseg i nas dom.
Vjecnom Ti ih slavom kiti,
Snagom Ti ih jacaj svom.
Ti nam sretne dane mnozi,
Habsburskoj ih kuci daj,
S njenom snagom zavijek slozi
Hrvatske nam krune sjaj.
(Franz
Josef Haydn, 1732-1809)
Kaiserlied
(Polnisch)
Boze
wspieraj, Boze ochron
Nam Cesarza i nasz kraj,
Tarcza wiary rzady oslon,
Panstwu Jego sile daj.
Bronmy wiernie Jego tronu,
Zwrocmy wszelki wroga cios,
Bo z Habsburgow tronem zlazon
Jest na wieki Austrii los.
(Franz
Josef Haydn, 1732-1809)
Kaiserlied
(Slowenisch)
Bog
ohrani, Bog obvari
Nam Cesarja, Avstrijo!
Modro da nam gospodari
S svete vere pomocjo.
Branimo mu krono dedno
Zoper vse sovraznike,
S habsburskim bo tronom vedno
Sreca trdna Avstrije.
(Franz
Josef Haydn, 1732-1809)
Kaiserlied
(Rumänisch)
Doamne
sante, intaresce
Pra al nostru Imperat!
Sa domneasca ´nteleptesce
Pe dreptate razimat!
Parintescile-i coroane
Credincios sa-i aperam:
De-a Habsbrgei nalte troane S
Soartea noastra s´o legam!
(Franz
Josef Haydn, 1732-1809)
Kaiserlied
(Italienisch)
Serbi
Dio l´ Austriaco Regno,
guardi il nostro Imperator!
Nella fe che gli e sostegno
regga noi con saggio amor!
Difendiamo il serto avito
che gli adorna il regio crin!
Sempre d´ Austria il soglio unito
sia d´ Absburgo col destin!
(Franz
Josef Haydn, 1732-1809)
Kaiserlied
(Ungarisch)
Tartsa Isten!
Óvja Isten!
Császárunk s a közhazát!
Erot lelve a szent hitben,
Ossza bölcs parancsszavát!
Hadd védnünk os koronáját,
Bárhonnan fenyítse vész!
Ausztriával Habsburg trónját
Egyesítse égi kéz.