Die Feldjäger
waren seit ihrer Aufstellung im Jahre 1808 die
Jägertruppe der k.u.k. Armee
Österreich-Ungarns. Sie zählten zur regulären
Infanterie; die Bezeichnung Jäger für die
Mannschaft und Feldjäger für die Truppe hatte
rein historische Gründe, da die leichte
Infanterie beziehungsweise die Plänkler bereits
1866 abgeschafft worden waren. Sie hatten keine
militärpolizeilichen Aufgaben wie es z. B.
in der deutschen Bundeswehr der Fall ist. Die
Feldjäger bzw. das Reitende Feldjägerkorps der
preußischen Armee bestand ausschließlich aus
Offizieren und hatte Kurierdienste für die
Armeeführung und den diplomatischen Dienst
durchzuführen.Uniformierung:
Als Paradekopfbedeckung
diente bei der Jägertruppe und der k.k. Landwehr
der Hut aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er
bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit
einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und
einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern
ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle,
hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je
eine mit grüner Wolle überzogene und an den
Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden
Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die
Schnur für Offiziere war aus schwarz
durchwirktem Goldgespinst.
Der Sturz wies die
Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben
mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten
und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch
aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit
schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst.
An der linken Seite
des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte
Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des
Federbusches. Das Hutemblem aus
goldfarbenem Metall bestand aus dem
Jägerhorn. In der Windungslichte war bei den
Kaiserjägern der Tiroler Adler, bei den
Feldjägern die Bataillonsnummer aus versilbertem
Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der
Federhülse befestigt, sodass der Adler oder die
Nummer die gleiche schiefe Richtung zeigten wie
die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form
eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm
starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge
des Federbuschs betrug 29 cm. Der Busch
wurde in die Hülse am Hut gesteckt, sodass die
Federn nach hinten bogenförmig herabhingen.
Feldmarschmäßig
wurde die Feldkappe der Infanterie verwendet.
Der Waffenrock der
Jäger war bei den Mannschaften und
Offizieren im Schnitt entsprechend
der Infanterie. Der Mannschaftsrock aus
hechtgrauem Tuch hatte Achselspangen,
Achselwülste, Kragen und Ärmelaufschläge von
grasgrüner Farbe. Die Knöpfe aller
Jägerformationen waren gelb und mit der
Bataillonsnummer versehen.
Die Bluse der Jäger
hatte die gleiche Farbe wie der Waffenrock. Die
Truppengattungszugehörigkeit wurde durch
grasgrüne Parolis gekennzeichnet. Hinsichtlich
der übrigen Ausrüstung gab es keinen
Unterschied zur Linieninfanterie.
Einheiten:
Im Jahr
1914 existierten 29 unabhängige
Feldjägerbataillone und ein
bosnisch-herzegowinisches Feldjägerbataillon.
Auch die Kaiserjäger gehörten zu der
Jägertruppe, hatten jedoch einen Sonderstatus
und waren in Regimentern organisiert.
- Böhmisches
Feldjägerbataillon
Nr. 1
Errichtet: 1808 XIV.
Armeekorps 8.
Infanterie-Truppendivision
122. Infanteriebrigade
Natinonalitäten: 62 %
Deutsche 36 %
Tschechen 2 %
Sonstige
Ergänzungsbezirk: Theresienstadt
Garnison: Tione di Trento
(Judikarien / Trentino)
Kommandant: Oberstleutnant
Richard von Vittorelli
|
- Böhmisches
Feldjägerbataillon
Nr. 2
Errichtet:
1808
XIV. Armeekorps 8.
Infanterie-Truppendivision
16. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 74 %
Tschechen 26 %
Deutsche
Ergänzungsbezirk: Königgrätz
Garnison: Lienz
Kommandant: Oberstleutnant Hugo
Mayer
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- Galizisches
Feldjägerbataillon Nr. 4
Errichtet:
1808 XIV. Armeekorps
8.
Infanterie-Truppendivision
6. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 77 % Polen
23 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Rzeszow
Garnison: Braunau
Kommandant: Major Felix Schultz
|
- Mährisch-Schlesisches
Feldjägerb. Nr. 5
Errichtet:
1808 III. Armeekorps
6.
Infanterie-Truppendivision
12. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 39 %
Deutsche 25 %
Tschechen 25 % Polen
11 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Olmütz
Garnison: Tarvis
Kommandant: Oberstleutnant Carl
Pöscheck
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- Böhmisches
Feldjägerbataillon
Nr. 6
Errichtet: 1808
XIV. Armeekorps 8.
Infanterie-Truppendivision
122. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 69 %
Tschechen 30 %
Deutsche 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Pilsen
Garnison: Sillian
Kommandant: Oberstleutnant Franz
Kahler
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- Krainerisches
Feldjägerbataillon Nr. 7
Errichtet:
1808 III. Armeekorps
28.
Infanterie-Truppendivision
94. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 85 %
Slowenen 15 %
Sonstige
Ergänzungsbezirk: Laibach
Garnison: Canale
Kommandant: Oberstleutnant
Wilhelm Staufer
|
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- Kärntnerisches
Feldjägerbataillon Nr. 8
Errichtet:
1808 III. Armeekorps
6.
Infanterie-Truppendivision
12. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 78 %
Deutsche 22 %
Sonstige
Ergänzungsbezirk: Klagenfurt
Garnison: Villach
Kommandant: Oberstleutnant Julius
Lustig-Prean von Preansfeld
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- Steirisches
Feldjägerbataillon Nr. 9
Errichtet: 1808 III.
Armeekorps 6.
Infanterie-Truppendivision
12. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 96 %
Deutsche 4 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Steiermark
Garnison: Graz
Kommandant: Oberstleutnant Hugo
Schotsch
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- Niederösterreichisches
Feldjägerbataillon
Kopal Nr. 10
Errichtet:
1813 XIV. Armeekorps
8.
Infanterie-Truppendivision
15. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 98 %
Deutsche 2 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: St. Pölten
Garnison: Vigo di Fassa
Kommandant: Oberstleutnant Dr.
Oswald Edler Eccher von Echo
|
- Ungarisches
Feldjägerbataillon Nr. 11
Errichtet:
1813 III. Armeekorps
28.
Infanterie-Truppendivision
56. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 52 %
Deutsche 44 %
Magyaren 4 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Györ
Garnison: Gradisca
Kommandant: Oberstleutnant
Norbert Frass
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- Böhmisches
Feldjägerbataillon Nr. 12
Errichtet:
1813 XIV. Armeekorps
8.
Infanterie-Truppendivision
15. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 67 %
Tschechen 32 %
Deutsche 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Krakau
Garnison: Gaßlöss
Kommandant: Major Dante Bontadi
|
- Galizisches
Feldjägerbataillon Nr. 13
Errichtet: 1849 XIV.
Armeekorps 8.
Infanterie-Truppendivision
5. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 47 % Polen
36 % Ruthenen
17 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Jungbunzlau
Garnison: Innsbruck
Kommandant: Oberstleutnant Ludwig
Ritter von Stampfer
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- Feldjägerbataillon
Nr. 14
Errichtet:
1914 X. Armeekorps
Nationalitäten: 47 %
Ruthenen 43 % Polen
1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Przemysl
Garnison: Welschmetz
Kommandant: Major Alfred von
Hankenstein
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- Schlesisches
Feldjägerbataillon Nr. 16
Errichtet:
1849 XIV. Armeekorps
8.
Infanterie-Truppendivision
96. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 56 %
Deutsche 34 %
Tschechen 10 %
Sonstige
Ergänzungsbezirk: Troppau
Garnison: Levico
Kommandant: Major Karl Lerch
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- Mährisches
Feldjägerbataillon Nr. 17
Errichtet:
1849 III. Armeekorps
6.
Infanterie-Truppendivision
12. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 63 %
Tschechen 36 %
Deutsche 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Brünn
Garnison: Judenburg
Kommandant: Major Rudolf
Dückelmann
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- Feldjägerbataillon
Nr. 18
Errichtet:
1914 XI. Armeekorps
Nationalitäten: 59 %
Ruthenen 31 % Polen
10 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Lemberg
Garnison: Trient
Kommandant: Oberstleutnant
Maximilian Lauer
|
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- Ungarisches
Feldjägerbataillon Nr. 19
Errichtet:
1849 III. Armeekorps
6.
Infanterie-Truppendivision
12. Infanteriebrigade
nationalitäten: 58 %
Slowaken 32 %
Magyaren 10 %
Sonstige
Ergänzungsbezirk: Komorn
Garnison: Klagenfurt
Kommandant: Major Ernst Mathes
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- Küstenländisch-Krainerisches
Feldjägerbataillon Nr. 20
Errichtet:
1849 III. Armeekorps
28.
Infanterie-Truppendivision
56. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 58 %
Slowaken 31 %
Trientiner/Triestiner
21 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Triest
Garnison: Kremaun
Kommandant: Oberstleutnant Franz
Schöblinger
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- Niederösterreichisches
Feldjägerbataillon Nr. 21
Errichtet:
1849 III. Armeekorps
6.
Infanterie-Truppendivision
11. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 98 %
Deutsche 2 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Wien
Garnison: Mitrovica
Kommandant: Oberstleutnant
Johannes Haas
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- Böhmisches
Feldjägerbataillon Nr. 22
Errichtet:
1849 XIV. Armeekorps
8.
Infanterie-Truppendivision
121. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 50 %
Deutsche 49 %
Tschechen 1 %
Sonstige
Ergänzungsbzirk: Eger
Garnison: Borgo Valsugana
Kommandant: Oberstleutnant Wenzel
Ort
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- Ungarisches
Feldjägerbataillon Nr. 23
Errichtet:
1849 VII. Armeekorps
34.
Infanterie-Truppendivision
68. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 68 %
Rumänen 28 %
Magyaren 4 % Sonstige
Ergänzungsbezirk:
Marosvásárhely
Garnison: Pancsova
Kommandant: Major Theodor Althoff
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- Ungarisches
Feldjägerbataillon Nr. 24
Errichtet:
1849 III. Armeekorps
28.
Infanterie-Truppendivision
55. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 86 %
Magyaren 14 %
Sonstige
Ergänzungsbezirk: Budapest
Garnison: Rovigno
Kommandant: Oberstleutnant
Emmerich Gerö
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- Mährisches
Feldjägerbataillon Nr. 25
Errichtet:
1849 II. Armeekorps
25. Infanterie-Truppendivision
49. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 75 %
Tschechen 22 %
Deutsche 3 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Brünn
Garnison: Wien
Kommandant: Oberstleutnant Arnold
Barwick
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- Feldjägerbataillon
Nr. 26
Errichtet:
1859
Nationalitäten:?
Ergänzungsbezirk:?
Garnisonen:1864 Jaslo, dann
wieder Krakau, 1866 Waidhofen
a. d. Ybbs, 1867 Zwittau, dann
Znaym, 1871 Freistadt,
1875 Linz, 1879 Gracanica, 1880
Mostar, 1881 Nevesinje,
1882 Linz, 1888 Krems; (12.
Kaiser-Jäger-Bataillon)
1890 Cavalese, 1894 Trient.
Das k.u.k. Feldjägerbataillon
wurde mit 1. Oktober
1890 in das 12. Feldbataillon des
Tyroler Jägerregiments
Kaiser Franz Josef
umgewandelt.
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- Feldjägerbataillon
Nr. 27
Errichtet:
1849 XIV. Armeekorps
8.
Infanterie-Truppendivision
Nationalitäten: 54 %
Rumänen 27 %
Ruthenen 19 %
Sonstige
Ergänzungsbezirk: Czernowitz
Garnison: Hall in Tirol
Kommandant: Major Friedrich
Nürnberger
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- Ungarisches
Feldjägerbataillon Nr. 28
Errichtet:
1859 VII. Armeekorps
34.
Infanterie-Truppendivision
68. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 73 %
Rumänen 27 %
Verschiedene
Ergänzungsbezirk: Arad
Garnison: Kevévara (Südbanat,
heute Serbien)
Kommandant: Oberstleutnant
Augustin Dorotka von Ehrenwall
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- Feldjägerbataillon
Nr. 29
Errichtet:
1859 III. Armeekorps
28.
Infanterie-Truppendivision
56. Infanteriebrigade
Nationalitäten:
Ergänzungsbezirk: Losoncz
Garnison: Falkenberg
Kommandant: Oberstleutnant
Desiderius Farkas
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- Galizisch-Bukowinisches
Feldjägerbataillon Nr. 30
Errichtet:
1859 XIV. Armeekorps
3.
Infanterie-Truppendivision
6. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 70 %
Ruthenen 30 %
Verschiedene
Ergänzungsbezirk: Stanislau
Garnison: Steyr
Kommandant: Oberstleutnant Joseph
Jungl
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- Ungarisch-Kroatisches
Feldjägerbataillon Nr. 31
Errichtet:
1859 XIII. Armeekorps
7.
Infanterie-Truppendivision
14. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 95 %
Croaten/Serben 5 %
Andere
Ergänzungsbezirk: Zagreb
Garnison: Bruck an der Mur
Kommandant: Oberstleutnant Eduard
Hospodar
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- Ungarisches
Feldjägerbataillon Nr. 32
Errichtet:
1859 XI. Armeekorps
30. Infanterie-Truppendivision
60. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 74 %
Slowaken 26 %
Verschiedene
Ergänzungsbezirk: Eperjes
Garnison: Trembowla
Kommandant: Oberstleutnant Carl
Strohmer
|
(Teile aus
wikipedia.org) |
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Das k.u.k.
Feldjägerbataillon Nr. 9
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Das
Feldjägerbataillon Nr. 9 wurde mit 1.
September 1808 aus der 9. Division des
Jägerregimentes Marquis Chasteler Nr. 64
als Feldjägerdivision Nr. 9 formiert und
mit 1. Dezember auf ein Bataillon zu 6
Feldkompanien und 1 Depotkompanie
ergänzt, "Feld-Jäger-Bataillon Nr.
9". Nach dem Feldzug wurden ihm die
Jägerabteilungen des aufgelösten
Freikorps Corneville angegliedert.
Das Bataillon war 1810 bis 1812 wieder
Jägerdivision und wurde 1813 dauernd als
Bataillon formiert.
1849 gab es die 3. Division und die neu
errichtete 4. Division zur Bildung des
Feldjägerbataillons Nr. 20 ab. 1880
wurde die Reservekompanie an das neu
aufgestellte 10. Feldbataillon des
Tiroler Jägerregiments Kaiser Franz
Josef abgegeben.
Ergänzung:
Dieses Bataillon
ergänzte sich seit seiner Errichtung
immer aus Innerösterreich, seit 1853
ausschliesslich aus der Steiermark. Seit
1889 erhielt es seine Ergänzung aus dem
Bereiche des III. Korps. Stationen der
Depot(Ersatz)abteilung waren 1809 St.
Veit a.d. Glan, 1813 Stainz, 1830 bis
1836 Pettau, 1848 Pettau, 1860 Leoben,
1865 Graz, 1880 Bruck a.d. Mur, seit 1882
wieder Graz.
Friedensgarnisionen:
1808 St. Veit a.d.
Glan, 1809 Villach, 1810 Cilli, 1814
Treviso, 1815 Görz, 1816 Fiume, 1817
Capo d`Istria und Rovigno, 1824 Pettau,
1831 Vicenza, 1834 Piacenza, 1835
Bologna, 1838 Ferrara, 1840 Cattaro, 1842
Spalato, dann Cilli, 1843 Capo
d`Istria-Dignano, 1849 Florenz, 1850
Livorno, 1851 Florenz, 1852
Forli-Perugia, 1854 Bologna, 1859 Adria,
1860 Roale, 1861 Adria, 1862 Dolo, dann
Graz, 1863 Kaiser-Ebersdorf, 1864 Wien,
1866 Sillein, 1867 Ungarisch-Skalitz,
1869 Marburg, 1870 Budua, 1871 Spalato,
1872 Bruck a.d. Mur, 1877 Judenburg, 1878
Klagenfurt, 1879 Judenburg und Graz, 1880
Bruck a.d. Mur, 1882 Judenburg, 1888
Graz, 1891 Graz, 1892 Bruck a.d. Mur,
1895 Villach, 1914 Kötschach.
1809 wurde
das Bataillon den zur Verteidigung von
Tirol bestimmten Truppen unter
Feldmarschallleutnant Chasteler
zugeteilt. Auf dem Marsche dahin nahm
eine Vorhutabteilung an dem Gefechte an
der Ladritscher Brücke teil. Das
Bataillon kam anfänglich in das
Etschtal, wo es sich an den Gefechten bei
Bucco di Vela, Volano, Castelpietra und
Pilcante beteiligte.
Später wurde das Bataillon geteilt und
es standen vier Kompanien in Nordtirol,
wo eine halbe Kompanie an der
heldenmütigen Verteidigung des Passes
Strub teilnahm. Bataillonskommandant
Oberstleutnant Baron Göldin, welcher
sich hier mit 5 ½ Kompanien (darunter
jene des Bataillons) standhaft gegen 3000
Mann wehrte, wurde mit dem
Maria-Theresien-Orden dekoriert. Zwei
Kompanien (1. und 5.) wurden im Gefechte
bei Wörgl zersprengt und größtenteils
gefangen. Die Reste derselben fochten auf
dem Rückzuge durch Kärnten bei
Sachsenburg; die 4. Kompanie wurde bei
dem Versuche, sich durch Bayern
durchzuschlagen, bei Neumarkt in der
Oberpfalz gefangen.
Die
anderen Abteilungen fochten am Berg Isel
und zeichneten sich bei dem Entsatze von
Trient aus; die Depotkompanie nahm an den
Kämpfen bei Graz und an der Schlacht bei
Raab teil.
1813 verteidigte eine Kompanie unter
Hauptmann Moll die Verschanzungen am
Berge Loibl mit heldenmütiger
Standhaftigkeit; zwei Tage später
zeichnete sich das ganze Bataillon bei
Abwehr des Angriffes der Division Belloti
aus. Ferner nahm das Bataillon an den
Gefechten bei Krainburg, Feistritz,
Hollenburg, Portis, Ospedaletto, Susigana
(a.d. Piave) teil und stand dann bei der
Blockade von Legnano.
1814 wurde in der Schlacht am Mincio ein
großer Teil des Bataillons zersprengt
und gefangen.
1815 kämpfte das Bataillon gegen Murat
(König von Neapel), focht in den
Gefechten am Panaro, bei Carpi, San
Felice und in der Schlacht von Tolentino.
Es kam sodann nach Südfrankreich.
|
1848, auf
dem Kriegschauplatz in Italien, focht das
Bataillon bei Sorio, Pastrengo, Santa
Lucia, Montanara, Vicenza, zeichnete sich
in dem Gefecht bei Sona sehr aus
(Erstürmung des Monte Bello usw.). Es
nahm ferner an der Schlacht bei Custoza,
am Nachtgefecht bei Volta teil und hatte
am Gefecht bei Vigentino (Mailand)
rühmlichen Anteil. 1849 focht das
Bataillon (Brigade Kolowrat) zusammen mit
dem Regiment Kaiser Nr. 1 mit besonderer
Auszeichnung bei Mortara und Novara
(Olengo). Später hat dasselbe bei der
Expedition in die Romagna mitgewirkt. Es
nahm am Gefechte und an der Einnahme von
Livorno teil. Ein Detachement der
Depotkompanie war an dem Gefecht bei
Friedau beteiligt.
1859
im VIII. Armeekorps (Benedek) eingeteilt,
focht das Bataillon bei Solferino.
1864 machte das Bataillon den Feldzug
gegen die Dänen in der Brigade Nostiz
des Korps Gablenz mit, nahm an dem
Gefecht bei Jagel und Ober-Selk teil,
kämpfte mit besonderer Auszeichnung bei
Oeversee, dann bei Veile. Später wurde
das Bataillon, meist abteilungsweise, zur
Besetzung der Inseln an der Westküste
(Sylt, Föhr, Römö) verwendet.
1866 stand das Bataillon bei der
Nordarmee (II. Korps, Thun) und focht bei
Königgrätz und Blumenau; die 2.
Depotkompanie hat die Schlacht bei
Custozza im kombinierten 37.
Feldjägerbataillon mitgemacht.
1869
beteiligte sich das Bataillon an der
Unterdrückung des Aufstandes in
Süddalmatien und an der dritten
Expedition in die Krivoscje.
1878 in der 6. Infanterietruppendivision
eingeteilt, focht das Bataillon bei Han
Bjelalopac bei der Einnahme von Sarajevo
und bei Mokro.
Die
Neunerjäger gelangten bei Ausbruch des
1. Weltkrieges auf den nördlichen
Kriegsschauplatz und erhielten am 26.
August 1914 bei Gologory die Feuertaufe.
Im schweren Ringen des III. Korps in der
Schlacht bei Rawa Ruska-Lemberg
zeichneten sie sich beim Kampf um das
Mszana-Wäldchen aus. Auch in der
Schlacht bei Przemysl-Chyrow taten sich
die 9er-Jäger bei Blozewgrn hervor.
Während der Karpatenkämpfe rangen sie
um den Duklapaß. Bei der späteren
Offensive überschritten sie im Verbande
der 6. Infanteriedivision unter
Feldmarschallleutnant Fürst Schönburg
den Karpatenkamm über den Tartaren- und
Pantyrpaß und drangen bis gegen
Nadworna-Stanislau vor; während der
Maioffensive 1915 nahmen sie an den
Kämpfen in Ostgalizien teil.
Später bestand das Bataillon erbitterte
Kämpfe bei Dobronoutz, nahm an der
Forcierung des Dnjestrs bei Doroschoutz
teil und focht im September 1915 in den
blutigen Kämpfen bei Sinkow.
Bei Ausbruch des Krieges mit Italien kam
die 10. Marschkompanie zum Schutze der
Südgrenze auf den Mittagskofel. Das
Bataillon selbst, ebenfalls an die
Südfront gerufen, kämpfte in der 4.
Isonzoschlacht (1916) an der
Wippachmündung und dann auf dem Monte
San Michele. Später kam es nach
Südtirol, wo es am 9. Juni 1916 beim
Angriff auf den Monte Sisemol teilnahm.
Nach der Schlacht bei Asiago kamen die
9er-Jäger wieder an die Isonzofront, wo
sie die 7. und 8. Isonzoschlacht (1916)
in der Stellung bei Oppachiasella
mitmachten.
Während der 11. Isonzoschlacht (1917)
erwarben sie sich durch zäheste
Verteidigung des Monte San Gabriele
vollste Anerkennung; die 10.
Marschkompanie kämpfte bis zur 12.
Isonzoschlacht auf dem Karnischen Kamm.
Im
Oktober 1917 drang das Bataillon in der
12. Isonzoschlacht bis an die Piave vor.
Es kam dann in die Gletscherwelt des
Adamellogebietes und harrte dort bis zum
tragischen Kriegsende aus.
(Entnommen
aus der Chronik der 9er Jäger, Hofrat
Obstlt dM Dipl.-Ing. Peter Fodor,
www.fjgb9.com)
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