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Kaiser Franz Joseph I.

Die österreichische-ungarische Monarchie und der
Erste Weltkrieg:


Kaiser Karl I.


Die Österreichisch-Ungarische Monarchie:
Die Österreichische Monarchie wurde zu einer Doppelmonarchie auf der Grundlage des österreichisch-ungarischen Ausgleiches vom 8. Juni 1867 bis zum 31. Oktober 1918 (Austritt Ungarns aus der Realunion) bestand. Sie setzte sich aus zwei Staaten zusammen: aus den „im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern“, offiziös Cisleithanien (erst ab 1915 amtlich Österreich genannt), und den „Ländern der heiligen ungarischen Stephanskrone“. Hinzu kam 1878 das gemeinsam verwaltete Bosnien und Herzegowina. Die verfassungsrechtlichen Ausgleichsvereinbarungen sicherten im Sinne einer Realunion die Gleichberechtigung der beiden (Teil-)Staaten im Verhältnis zueinander. Gemeinsames Staatsoberhaupt war der Kaiser von Österreich und Apostolische König von Ungarn aus dem Haus Habsburg-Lothringen. Von 1867 bis 1916 regierte Franz Joseph I., danach bis 1918 Karl I./IV.
Mit einer Fläche von 676.615 km² und 52,8 Mio. Menschen (1914) war Österreich-Ungarn, flächenmäßig nach Russland, der zweitgrößte und von seiner Bevölkerungszahl, nach Russland und dem Deutschen Reich, der drittgrößte Staat Europas.
Sein damaliges Staatsgebiet umfasst die heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Teile des heutigen Rumäniens, Montenegros, Polens, der Ukraine, Italiens, und Serbiens.


Die Doppelmonarchie 1867-1914:
Franz Joseph I. war formal das gemeinsame konstitutionelle Staatsoberhaupt (Personalunion), unter dessen Leitung sowohl die Außenpolitik, die gemeinsame Armee und Kriegsmarinesowie die dazu nötigen Finanzen in den entsprechenden „k.u.k. Reichsministerien“ mit Sitz in Wien gemeinsam verwaltet wurden (Realunion). Alle anderen Angelegenheiten konnten Österreich und Ungarn von nun an getrennt regeln (es kam jedoch freiwillig zu einem gemeinsamen Währungs-, Wirtschafts- und Zollgebiet). Mit dem Abschluss des Ausgleichsvertrages waren jedoch keinesfalls alle Streitpunkte ausgeräumt. So hatte sich Ungarn eine Adaptierung alle zehn Jahre ausbedungen.
Die Verhandlungen dazu wurden von den Ungarn vor allem mit dem Ziel der Schwächung der noch vorhandenen Bande und der Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Position gegenüber Cisleithanien geführt. Die sich jeweils über viele Monate, ja Jahre, hinziehenden Verhandlungen der entsprechenden Kommissionen schufen ein Klima der permanenten Konfrontation und belasteten das Verhältnis zwischen den beiden Reichshälften bis zur Planung eines Militäreinsatzes. Es zeigte sich, dass der Einfluss Franz Josephs I. als ungarischer König auf die ungarische Innenpolitik weit geringer war als jener auf die Regierungen in Cisleithanien als österreichischer Kaiser. Eines seiner letzten Druckmittel gegenüber den Ungarn blieb die Androhung der Einführung allgemeiner und freier Wahlen.
Der Ausgleich mit Ungarn, der den Ungarn eine weitreichende staatliche Autonomie gebracht hatte, führte allerdings zum Protest anderer Nationalitäten, insbesondere der Slawen. Konkrete Forderungen nach einem ähnlichen Ausgleich wurden vor allem von den Tschechen für die Länder der böhmischen Krone (Böhmen, Mähren, Österreichisch-Schlesien) erhoben. Die unberücksichtigten Interessen anderer Nationalitäten und die ungarischen Assimilierungsversuche (z. B. die Magyarisierungspolitik in der heutigen Slowakei) führten zu ethnischen Spannungen und zu Begriffen wie „Völkerkerker“. Andererseits prosperierte die Doppelmonarchie als gemeinsamer Wirtschaftsraum mit gemeinsamer Währung.


Die nichtdeutschen Nationalitäten hatten in Österreich wesentlich mehr Rechte als in Ungarn. Dies betraf vor allem den Unterricht in der Muttersprache (obwohl höhere nichtdeutsche Schulen oft erkämpft werden mussten), die Verwendung der Muttersprache bei Ämtern und Behörden (Antworten in der Sprache des Antragstellers mussten allerdings erst gesetzlich vorgeschrieben werden) und die Vertretung im Reichsrat, dem Parlament Österreichs.
Diese Vertretung wurde allerdings sehr unterschiedlich genützt. Die Polen Galiziens arbeiteten – durch Steuergeschenke und Investitionen geködert – oft konstruktiv mit und stellten zeitweise k.k. Minister (Agenor Goluchowski, Alfred Józef Potocki, Kasimir Felix Badeni). Viele tschechische Politiker bestritten die Zuständigkeit des Reichsrates für die Länder der böhmischen Krone grundsätzlich, sodass dort schon früher als in anderen Kronländern die Direktwahl der Abgeordneten vorgeschrieben werden musste. Tschechische Reichsratsabgeordnete machten die Beratungen des Abgeordnetenhauses immer wieder durch Lärmorgien unmöglich (Obstruktionspolitik), worauf die Regierung dem Kaiser die Vertagung des Reichsrates vorschlug und mit provisorischen Verordnungen weiterregierte.
In Ungarn waren die nichtmagyarischen Nationalitäten, die fast die Hälfte der Bevölkerung ausmachten, durch Schulgesetze und Wahlrecht diskriminiert. Im Unterschied zu Österreich, wo dies 1907 gelungen war, wurde in Ungarn bis zum Ende der Doppelmonarchie kein allgemeines Männerwahlrecht eingeführt. Vorrechte von Stand und Besitz waren in Ungarn wesentlich stärker maßgebend als in Österreich. Die herrschende Schicht Ungarns arbeitete im Rahmen ihrer politischen Möglichkeiten daran, Ungarn möglichst vollständig von Österreich unabhängig zu machen.

 


Der Grenzverlauf zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns zwischen Österreich und Italien:

Monte Altissimo, östlich des Gardasees, Bocca di Navene, Etschtal, Borghetto, Corno d'Aquiglio, Trappola, Cirna Campagrossa, Monte Forni Alti, Monte Maggio, in einem Bogen südlich Lusern, Cima Rosato, Cima Manderiolo, Cima Dodici, Cima Madra, im Bogen absteigend zur Valsugana, die Brenta nördlich von Primolana querend, nach Norden zum Monte Cappolo, Monte Colsento, zur Ortschaft Vallalta, über Croda Grande, Cimon della Pala, Monte Pradazzo, Passo di San Pellegrino, durch die Fassaner Dolomiten, Monte Saline, Sasso di Valfredda, Sasso Vernale, Cima Ombretta, Passo Ombretta bis zur Südwand der Marmolata, Anstieg der Grenze auf die Punta Penia auf der Marmolata, am Kamm der Marmolata von Punta Penia zur Punta di Rocca und weiter bis zum Gipfel des Monte Seraute, Monte Mesol, Monte Padon (Padon-Kamm), entlang des Rio Davedino bis Salesei, knapp nördlich von Caprile, nach Norden bis zum Nuvolau. Die Ortschaft Villagrande lag auf österreichischem, Ortschaft Selva auf italienischem und der Gipfel des Nuvolau auf österreichischem Gebiet, Passo Giau, nördlich des Passes, entlang der Muraglia di Giau, Croda da Lago, Becco di Mezzodi, La Roccetta, am Torrente Boit, nördlich von San Vito di Cadore, westlich zu Füßen der Punta Sorapis, Anstieg zur Punta di Sorapis, Bogen östlich des Passo di Tre Croci zum Monte Cristallo, querte südlich von Schluderbach das Val Popena bassa, Anstieg zum Monte Piano, Drei Zinnen (Gipfel Große Zinne), Monte Cengia, Paternkofel, Zwölferkofl, Giralba-Joch, Elferkofl, Rotwand zum Kreuzbergsattel, Monte Croce, Karnische Alpen mit Cima dei Frugoni und Pfannenspitze.

Das Attentat von Sarajevo:
Sarajevo am 28. Juni 1914 um 10,00 Uhr: Der offene Wagen mit Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie fährt die breite Straße des Appelkais entlang, der zu beiden Seiten von Schaulustigen gesäumt ist. Der habsburgische Thronfolger ist gekommen, um die Bande mit dem 1908 annektierten Bosnien-Herzegowina, einer mehrheitlich von Serben bewohnten Provinz, zu verstärken. Plötzlich wird eine Bombe gegen den Wagen des Erzherzogspaares geschleudert. Der Sprengkörper explodiert jedoch erst unter einem Geleitwagen, und Sophie kommt mit einem Kratzer davon. Der Attentäter, ein Student namens Nedjelko Cabrinovic, wird verhaftet. Der Thronfolger bleibt unversehrt.

Der Erzherzog will jedoch unbedingt weiterfahren: Besuch des Rathauses, Besuch bei den Verwundeten des Anschlags, eine weitere Fahrt über dem Appelkai ; die Attentäter hatten schon aufgegeben doch wie es der Zufall haben will bleibt das Auto genau vor Gavilo Princip stehen, er schiesst mit seinem Revolver aus kürzester Distanz und tötet den Erzherzog und seine Gemahlin. Zuerst dachte man dass Sophie nur Ohnmächtig geworden ist - doch auch sie wurde tödlich getroffen. Die letzten Worten des Erzherzogs waren: "Sophie bitte stirb nicht, du musst für unsere Kinder sorgen".

Die Attentäter - eine Gruppe von sieben oder acht Männern - sind serbisch-bosnische Österreicher, Man vermutet jedoch sofort eine direkte Beteiligung Serbiens an der Organisation des Komplotts. Und tatsächlich sollte sich als Drahtzieher des Attentats ein gewisser "Apis" alias Dragutin Dimitrijevic herausstellen, der Chef des serbischen Geheimdienstes und fanatischer Nationalist. Als Ausführende des Attentats stellen sich einige Mitglieder der Geheimorganisation Schwarze Hand heraus, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, mit allen Mitteln ein Großserbisches Reich zu errichten, das alle südslawischen Völker vereinen sollte. Princip, der zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt wurde, starb 1918 an Knochentuberkulose.

Seine kaiserliche und königliche Apostolische Majestät haben das nachstehende Allerhöchste Handschreiben und Manifest Allergnägist zu erlassen geruht:

Lieber Graf Stürgkh!

Ich habe Mich bestimmt gefunden, den Minister Meines Hauses und des Äußern zu beauftragen, der königlich serbischen Regierung den Eintritt des Kriegszustandes zwischen der Monarchie und Serbien zu notifizieren.
In dieser Schicksalsschweren Stunde ist es Mir Bedürfnis, Mich an Meine geliebten Völker zu wenden. Ich beauftrage Sie daher, das anverwahrte Manifest zur allgemeinen Verlautbarung zu bringen.

Bad Ischl, am 28 Juli 1914.
Franz Joseph m.p.

An Meine Völker!
Die Umtriebe eines haßerfüllten Gegners zwingen Mich, zur Wahrung der Ehre Meiner Monarchie, zum Schutze ihres Ansehens und ihrer Machtstellung, zur Sicherung ihres Besitzstandes nach langen Jahren des Friedens zum Schwerte zu greifen....

Die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand ind seiner Gattin Sophie veranlasste Österreich-Ungarn am 23.07.1914 zu einem Ultimatum an Serbien. Dabei wurde die Mitwirkung Österreichs an den Ermittlungen gegen die Hintermänner gefordert. Die moderate serbische Antwort wurde als unbefriedigend betrachtet und führte am 28. 07. 1914 zur Kriegserklärung an Serbien, das bereits am 25.07.1914 mit der Mobilmachung begonnen hatte.

Am 31.07.1914 begannen Österreich-Ungarn und Russland mit der Generalmobilmachung. Deutschland erklärte am 01.08.1914 Russland und am 03.08.1914 Frankreich den Krieg und drang mit seinen Truppen in das neutrale Belgien ein. Am folgenden Tag kam es zur Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland. Die österreichisch-ungarische Kriegserklärung gegenüber Russland erfolgte am 06.08.1914; Montenegro hatte bereits am 05.08.1914 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. Am 11.08.1914 erklärte Frankreich und am Tag darauf Großbritannien, Österreich-Ungarn den Krieg, am 28.08.1914 auch Belgien; die österr. Kriegserklärung an Japan erfolgte am 23.08.1914 Italien berief sich auf die Satzung des Dreibundvertrags, wonach es nur einem Defensivbündnis angehöre, und blieb neutral.

In einer ersten Mobilisierungswelle wurden bis September 1914 etwa 1,3 Mio. Mann zur k. u. k. Armee einberufen (zusätzl. zur Friedensstärke von 415.000 Mann), eine weitere Million Soldaten wurden bis Jahresende aufgestellt. Für die militärischen Operationen war der Chef des Generalstabs, F. Gf. Conrad von Hötzendorf bzw. ab 01.03.1917 Arz von Straußenburg) zuständig; Armee-Oberkommandierender war Erzherzog Friedrich (bis 01.12.1916, danach bis zum Waffenstillstand am 03.11.1918 Kaiser Karl I.).
Obwohl die Mittelmächte keinen gemeinsamen Kriegsplan ausgearbeitet hatten, begannen die deutschen Truppen nach dem "Schlieffenplan" mit dem Großteil ihrer Armeen eine Offensive über Belgien nach Nord-Frankreich, mit dem Ziel, Paris im Westen zu umfassen und einen Großteil des französischen Heers und des britischen Expeditionskorps einzukesseln; danach wollte man mit den österreichisch-ungarischen Truppen das russische Heer besiegen. Doch schon ab Mitte Sept. 1914, nach dem Abwehrerfolg der Alliierten in der Schlacht an der Marne, kam der deutsche Vormarsch zum Stillstand.


Ab Ende Oktober entstand von der Küste Flanderns bis an die Schweizer Grenze eine durchgehende Front, die im wesentlichen bis Sommer 1918 unverändert blieb, nur unter ungeheuren Opfern konnten von beiden Seiten in Materialschlachten (Verdun, Somme, Ypern, Cambrai) Geländegewinne erzielt werden. Die österr.-ungar. Armeen trugen die Hauptlast des Kampfs gegen Russland, wobei schon nach wenigen Wochen klar war, dass der russische Aufmarsch wesentlich schneller in Gang kam als angenommen. Zu der quantitativen Überlegenheit kam die zum Teil hervorragende Ausrüstung der russ. Verbände. Die Herbstschlachten 1914 in Galizien brachten dem k. u. k. Heer enorme Verluste (ca. 500.000 Gefallene, Vermisste und Gefangene), trotz einiger gelungener Operationen (Krasnik, Komarow, Limanowa) gingen weite Teile Galiziens (Verlust Lembergs, Einschließung von Przemysl) verloren, und es kam zum Rückzug auf den nordöstlichen Karpatenbogen.

Auch die österr.-ungar. Balkanstreitkräfte hatten die Kampfkraft des serbischen Heeres erheblich unterschätzt und konnten in 3 Offensiven Serbien nicht erobern. Ende 1914 standen beide Gegner, durch hohe Verluste erschöpft (jeweils über 220.000 Mann), wieder in der Ausgangsstellung vom August 1914, und ein rasches Kriegsende war nicht absehbar.

Durch die türkische Kriegserklärung an Russland und Frankreich am 29.10.1914 und diejenige Großbritanniens an die Türkei am 05.11.1914 wurde der gesamte vorderasiatische Raum zum Kriegsschauplatz, auf dem auch deutsche und österr.-ungar. Truppen zum Einsatz kamen, in Ostasien (Kriegserklärung Japans an Deutschland am 23.08.1914) und in den deutschen Kolonien Afrikas hatte bereits im Sommer 1914 der Krieg begonnen und damit weltweiten Charakter angenommen.

Während es an der Balkanfront bis zum Herbst 1915 zu keinen größeren militär. Auseinandersetzungen kam, eroberten die Mittelmächte, die ihre Truppen an der Ost-Front nach den schweren Winterschlachten in den Karpaten (Kapitulation der Festung Przemysl mit 120.000 österr.-ungar. Soldaten am 23.03.1915) verstärkt hatten, durch ihre Offensive vom 02.05.1915 (Durchbruch von Tarnów-Gorlice) ganz Galizien sowie große Teile Polens und Weißrusslands und brachten damit dem russ. Heer schwere Niederlagen bei. Italien, dessen Ansprüche auf jene Gebiete der Donaumonarchie mit Angehörigen der italienischen Volksgruppe immer stärker wurden, lehnte einen österrisch-ungarischen Kompromissvorschlag zur Abtretung von Teilen der Provinz Trient ab. Nach dem Abschluss des Londoner Vertrags am 03.05.1915 kündigte Italien am 04.05.1915 den Dreibundvertrag und schloss sich mit der Kriegserklärung vom 23.05.1915 den Alliierten an.

An folgenden Fronten standen die Soldaten der alten k.u.k. Armee:
gegen Russland von 1914 bis 1918, gegen Serbien von 1914 bis 1918, gegen Rumänien von 1916 bis 1918, gegen Italien von 1915 bis 1918, in einem ausgedehnten Seekrieg in der Adria von 1915 bis 1918. Außerdem wurden österreichisch-ungarische Soldaten immer wieder in größerer Zahl, aber zeitlich begrenzt, im Rahmen der verbündeten Truppen Deutschland und der Türkei - z.B.: in Palästina eingesetzt.
Der offizielle Kriegseintritt der USA erfolgte am 6. April 1917 durch die Kriegserklärung an Deutschland. Doch schon vorher unterstützten die USA die Ententemächte England und Frankreich durch enorme Materiallieferungen, die über den Atlantik verschifft wurden. Da England seine Seehoheit gegenüber der deutschen Kriegsmarine halten konnte, erfolgten diese amerikanischen Hilfstransporte ohne jedes logistisches Problem.

An den Fronten gegen Russland - vom Baltikum über Ostpreußen bis Galizien und zu den Karpaten - konnten die verbündeten Truppen Deutschlands und Österreich-Ungarns nach jahrelangem Ringen den Krieg zum Einhalt bringen, allerdings kam der Waffenstillstand mit Russland um genau ein Jahr zu spät - dringend benötigte Truppen wurden dadurch im Osten gebunden.
Auch den blutigen und verlustreichen Krieg am Balkan konnte die k.u.k. Armee mit der endgültigen Niederwerfung Serbiens für sich verbuchen. In der benachbarten Adria beherrschte die österreichische Kriegsmarine sogar die See gegen die an sich überlegene britisch-französische Flotte.


Hauptfront für Österreich-Ungarn aber war der italienische Kriegsschauplatz - die sogenannte Südwestfont.
Dabei waren drei Hauptfronten zu unterscheiden:

Vom 23. Mai 1915 bis zum 4. November 1918
die hochalpine Front westlich der Etsch vom Stilfser Joch über Ortler, Adamello, Presanella, Judikarien, Bezzecca, Val die Ledro zu Gardasee: die höchstgelegene Dauerfront der Kriegsgeschichte. Keinen Fuß konnte Italien hier nach Tirol setzen.


Vom 23. Mai 1915 bis zum 4. November 1918
die Fronten östlich der Etsch. Dabei dauerte der Krieg an der eigentlichen Dolomitenfront, auf Karnischen und Julischen Alpen bis Mitte November 1917, da diese italienischen Fronten durch den Vorstoß in Folge der 12. Isonzoschlacht von den Österreichern hinweggefegt wurden. Ab Mitte 1917 standen Österreichs Truppen am Ostufer des Piave. Von hier setzte sich die Front empor fort zu Monte Grappa, Hochfläche der Sieben Gemeinden, Pasubio, Zugna Torta, Vallarsa, Etschtal. Auch hier konnte Italien während des Krieges keinen Fuß auf den Boden Tirols oder Kärntens setzen.


Die dritte Hauptfront bildete die Isonzo-Front (slowenisch: Soca-Front)
die im Norden am Gipfel des Rombon nächst Flitsch (Bovec, Plezzo) in den Julischen Alpen begann, nach Karfreit (Kobarid, Caporetto) abstieg, Tolmein (Tolmin, Tomino) erreichte und dann aus den Vorbergen der Julischen Alpen Richtung Görz entlang des Isonzo dessen Mündung zustrebte, um nächst Duino zu enden. Auch entlang des Isonzo konnte Italien nie den Fuß auf österreichischen Boden setzen.



An Meine Völker!
Der König von Italien hat Mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessen gleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreich Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden. Nach einem Bündnis von mehr als dreißigjähriger Dauer, während dessen es seinen territorialen Besitz mehren und sich zu ungeahnter Blüte entfalten konnte, hat uns Italien in der Stunde der Gefahr verlassen und ist mit fliegenden Fahnen in das Lager unserer Feinde übergegangen. Wir haben Italien nicht bedroht, sein Ansehen nicht geschmälert, seine Ehre und seine Interessen nicht angetastet, wir haben unseren Bündnispflichten stets getreu entsprochen und ihm unsern Schirm gewährt, als es ins Feld zog, wir haben mehr getan: Als Italien seine begehrlichen Blicke über unsere Grenzen sandte, waren wir, um das Bündnisverhältnis und den Frieden zu erhalten, zu großen schmerzlichen Opfern entschlossen, zu Opfern, die Unserem väterlichen Herzen besonders nahegingen. Aber Italiens Begehrlichkeit, das den Moment nützen zu sollen glaubte, war nicht zu stillen, und so muß sich das Schicksal vollziehen. Dem mächtigen Feinde im Norden haben in zehn-monatlichem gigantischem Ringen und in treuster Waffenbrüderschaft mit dem Heere Meines erlauchten Verbündeten Meine Armeen siegreich standgehalten. Der neue heimtückische Feind im Süden ist ihnen kein neuer Gegner. Die großen Erinnerungen an Navara, Mortara, Custozza und Lissa, die den Stolz Meiner Jugend bilden, und der Geist Radetzkys, Erzherzogs Albrechts und Tegethoffs, der in Meiner Land- und Seemacht fortlebt, bürgen Mir dafür, daß wir auch gegen Süden hin die Grenzen der Monarchie erfolgreich verteidigen werden. Ich grüße meine kampfbewährten, siegerprobten Truppen. Ich vertraue auf sie und ihre Führer. Ich vertraue auf Meine Völker, deren beispiellosem Opfermute Mein innigster väterlicher Dank gebührt. Den Allmächtigen bitte Ich, daß er unsere Fahnen segne und unsere gerechte Sache in seine gnädige Obhut nehme.

Franz Joseph m. p.


Die k. u. k. Kriegsmarine hielt bis Sommer 1918 die weit überlegenen alliierten Seestreitkräfte von einer großen Offensive an der Adria und einer Landung in Dalmatien ab, konnte aber die Sperre der Straße von Otranto nicht durchbrechen. Der Seekrieg wurde von beiden Seiten mit leichten Einheiten bzw. (wie in der Nordsee) durch die Mittelmächte mit U-Booten geführt.
Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg ab 1917 brachte zwar der alliierten Handelsschifffahrt vorerst hohe Verluste, der damit verbundene Kriegseintritt der USA trug aber letztlich mit zur Niederlage der Mittelmächte bei.


Zu Land wurde nach der italienische Kriegserklärung eine rund 600 km lange SW-Front gebildet, an der sich von der Schweizer Grenze (Stilfser Joch) in den hochalpinen Regionen bis zu den Julischen Alpen ein Stellungskrieg entwickelte, der nach Süden bis in das westliche Vorfeld von Triest reichte. War der Gebirgskrieg durch extreme topographische Bedingungen gekennzeichnet, so standen die 11 Isonzoschlachten zwischen Juni 1915 und September 1917, in denen die italienischen Armeen den Durchbruch nach Triest und in das Laibacher Becken verfehlten, den Materialschlachten an der West-Front in nichts nach. In der 12. Isonzoschlacht ab 24.10.1917 (Durchbruch von Flitsch-Tolmein) gelang österr.-ungar. und deutschen Truppen die Eroberung Venetiens, bis italienische Verbände, unterstützt von britischen und französischen Divisionen, im November eine neue Front entlang der Piave errichteten.

Auf der Balkanhalbinsel waren am 06.10.1915 eine österr.-ungar. und eine deutsche Armee zum Großangriff gegen Serbien angetreten, dessen Eroberung mit Hilfe von 2 bulgarische Armeen (Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmächte am 11.10.1915) gelang. Eine alliierte Truppenlandung bei Saloniki am 05.10.1915 verletzte die Neutralität Griechenlands, konnte aber die Besetzung Serbiens und Montenegros bis Jänner 1916 nicht verhindern. Die Front auf dem Balkan stabilisierte sich in Nord-Albanien und entlang der bulgarisch-griechischen Grenze und geriet erst wieder in Bewegung, als Rumänien am 27.08.1916 zu den Alliierten übertrat und seine Armeen in Siebenbürgen eindrangen. In den nächsten 4 Monaten gelang es österreich-ungarischen, deutschen und bulgarischen Truppen, das rumänische Heer entscheidend zu schlagen und das Land fast vollständig zu besetzen. Am 29.06.1917 trat Griechenland auf alliierter Seite in den Krieg ein.

An der Ostfront hatte das russische Heer im Sommer 1916 noch einmal große Erfolge gegen die Mittelmächte erzielt (Brussilow-Offensive 04.06.-29.08.1916), doch führten die enormen Verluste und die wirtschaftliche Notlage im Hinterland zur Revolution vom 12.03.1917 (Februarrevolution). Sie brachte eine bürgerliche Regierung an die Macht, die noch bis zur bolschewistischen Oktoberrevolution im November 1917 Russland im Lager der Alliierten beließ; am 09.03.1918 schloss die neue russische Regierung in Brest-Litowsk Frieden mit den Mittelmächten.

In den Kriegsjahren 1916 und 1917 hatte sich die Versorgungslage in der Habsburgermonarchie dramatisch verschlechtert. Während die Rüstungsindustrie ständig ihre Produktion steigerte, zeigten sich bei den Rohstoffen erste Engpässe. Bei der Lebensmittelversorgung ging man ab 1916 zur Zwangsbewirtschaftung über (Ausgabe von Brot- und Mehlkarten im April 1915, 1916 folgten Milch-, Fett- und Kartoffelkarten). Bereits ab Februar 1915 hatte man versucht, über die Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt die Getreidevergabe zentral zu steuern.

Unterernährung und Krankheitsanfälligkeit der Zivilbevölkerung nahmen ab Ende 1917 erschreckende Ausmaße an. 1916 begann sich auch die innenpolit. Lage zu verschärfen. Die Ermordung des Minister-Präsidenten Karl Graf Stürgkh durch Friedrich Adler am 21.10.1916 zeigte die Widerstände gegen die autoritäre Regierung. Die nationalistischen Spannungen nahmen zu und wirkten sich in Massendesertionen vor allem tschechischer Regimenter an der Ostfront und in wirtschaftlichen motivierten Massenstreiks im Jänner 1918 aus.

Der Tod Kaiser Franz Josephs I. am 21.11.1916 zeigte sehr bald, dass mit dem Verschwinden dieser Symbolfigur auch die Bindung der Bevölkerung an die Dynastie schwächer wurde, zumal es Kaiser Karl I. nicht gelang, die innenpolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu lösen und den Krieg trotz zahlreicher Friedensbemühungen (Sixtus-Affäre) zu beenden.

Der Kriegseintritt der USA am 06.04.1917 (die Kriegserklärung an Österreich-Ungarn erfolgte erst am 07.12.1917) brachte eine weitere Überlegenheit der Alliierten, die sich allerdings erst im Frühjahr 1918 auswirkte, und ein aktives politisches Eingreifen in die Kriegszielpolitik. Die "14 Punkte" von US-Präsidenten W. Wilson für eine gerechte europäische Nachkriegsordnung betrafen die Habsburgermonarchie massiv. Grenzberichtigungen gegenüber Italien nach nationalem Besitzstand, die autonome Entwicklung der Völker Österreich-Ungarns und die Räumung der besetzten Balkanstaaten waren darin vorgesehen.

Vorstufe war die Anerkennung des tschechischen Exil-Nationalrats in Paris als Regierung eines befreundeten Staates am 29.06.1918.
Die Hoffnungen, die, die Mittelmächte auf den Friedensschluss im Osten gesetzt hatten, erfüllten sich nicht. Die Lebensmittellieferungen aus der Ukraine blieben weit hinter den Erwartungen zurück und konnten den Bedarf der Armeen und des Hinterlands nicht decken.


Die am 15.06.1918 begonnene Piaveoffensive des k. u. k. Heeres scheiterte ebenso wie die letzte Offensive des deutschen Heeres an der West-Front (21.03.1918). Auf dem Balkan wurden am 26.09.1918 die Bulgaren zur Kapitulation gezwungen; im Nahen Osten standen die türkischen Streitkräfte vor der Auflösung. Da der militärische und wirtschaftliche Zusammenbruch absehbar war, entschloss sich Kaiser Karl am 14.09.1918 zu einer Friedensnote an die Alliierten. Als diese abgelehnt wurde, begann mit großer Schnelligkeit der Zerfall der Donaumonarchie. Bereits am 06.10.1918 wurde in Zagreb ein "Südslawischer Nationalrat" gebildet, am 21.10.1918 konstituierte sich in Wien die provisorische Nationalversammlung für "Deutsch-Österreich", am 28.10.1918 wurde in Prag der tschechoslowakische Staat proklamiert, während einen Tag später die Vereinigung der südslawischen Gebiete mit Serbien und Montenegro verkündet wurde. Das Völkermanifest Kaiser Karls vom 16.10.1918 blieb ohne Wirkung.

Die am 24.10.1918 losbrechende Offensive der Alliierten an der Piave führte zu Auflösungserscheinungen in der k. u. k. Armee. Die mehrheitlich ungarische Verbände verließen die Front. Der am 03.11.1918 abgeschlossene Waffenstillstand von Villa Giusti (bei Padua) sollte erst am 04.11.1918 in Kraft treten. Das k. u. k. Armee-Oberkommando befahl aber die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen, Dass wie man heute weiss ein fataler Fehler mit katastrophalen Auswirkungen war. Dadurch gelang es den italienischen Verbänden, bis 11.11.1918 noch 360.000 Angehörige der k. u. k. Armee gefangen zu nehmen. Italienische Verbände rückten bis 20.11.1918 nach Nord-Tirol vor, während bayerische Truppen noch versuchten, eine neue Süd-Front gegen Deutschland, die aufgrund der im Waffenstillstand geforderten alliierten Bewegungsfreiheit innerhalb der Monarchie drohte, zu verhindern. An der West-Front musste Deutschland am 11.11.1918 einem Waffenstillstand zustimmen.

Kaiser Karl I. legte am 04.11.1918 die Befehlsgewalt über das Armee-Oberkommando nieder (Nachfolger H. v. Kövess), verzichtete am 11.11.1918 auf seinen Regierungseinfluss und enthob die letzte kaiserliche Regierung ihres Amts. Am 12.11.1918 erfolgte die Ausrufung der "Republik Deutsch-Österreich" vor dem Parlament in Wien.

Nach der 12. Isonzoschlacht, im Augenblick des größten Erfolges, verspielte Österreich-Ungarn den Sieg, ließ Italien vier Wochen Zeit, sich zu erholen. Ab spätestens Jänner 1918 war der Krieg für Österreich-Ungarn verloren. An der Grappa Front entlang des Piave starb die ruhmreiche k.u.k. Armee langsam und qualvoll, verhungerte sie regelrecht, hatte kaum mehr Waffen, gab sich aber dennoch nie auf, kämpfte ihrem Eid getreu bis zur letzten Sekunde, sie rettete ihre Ehre für alle Zukunft. Als ihre Fahnen sanken, legten sie Zeugnis ab für Treue zu Kaiser und zu " ihrem alten Österreich".
Aber auch Italien war ab Jänner 1918 in derselben Lage totaler militärischer Erschöpfung:


Wenn die USA zu diesem Zeitpunkt nicht längst in den Krieg eingetreten wäre, so hätte es in Italien keinen Sieger gegeben. Die 3,800.000 amerikanischen Soldaten inklusive unvorstellbarer Materiallieferungen entlasteten aber England und Frankreich an der Deutschen Westfront so enorm, dass die Italiener mit Hilfe Englands und Frankreichs den Krieg gewinnen konnten. Ohne allliierte Hilfe wäre das bereits seit Jänner 1918 bestehende Patt in gleichsam festgefahrenen Stellungslinien zwischen Österreich und Italien in einen vernünftigen Friedensschluss übergegangen.

Der für Östereich-Ungarn 1563 Tage dauernde Erste Weltkrieg hatte dem k. u. k. Heer mehr als 1 Mio. Tote und dauernd Vermisste (davon verstarben rund 400.000 in russischer, rund 50.000 in serbischer und mehr als 30.000 in italienischer Gefangenschaft), 1,943.000 Verwundete und 1,2 Mio. Kriegsgefangene, die oft erst nach Jahren heimkehrten, gekostet. Die Kriegskosten sollen ca. 90 Mrd. Kronen betragen haben, die Staatsverschuldung war von Juli 1914 bis Nov. 1918 von 13 auf 72 Mrd. Kronen gestiegen, die Inflation betrug 1914-24 1400 Prozent. Die Verarmung weiter Bevölkerungsteile, verbunden mit tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen war die Folge.

Insgesamt setzten die kriegsführenden Staaten im Weltkrieg
Soldaten in folgender Zahl ein:

Deutsches Reich 13,250.000; Frankreich 8,200.000; Österreich-Ungarn 9,000.000; Großbritannien 8,200.000; Russland 15,000.000; USA 3,800.000; Italien 5,250.000; Belgien 380.000; Türkei 1,500.000; Bulgarien 500.000 und Serbien 1,000.000.

Die USA waren gegen jede Ansicht deutscher oder österreichischer Militärs sehr wohl in der Lage, binnen weniger als zwölf Kriegsmonate 3 Millionen und 800.000 frische, ausgeruhte und best ernährte junge Männer an die Front zu transportieren - zusätzlich zu unvorstellbar großen Materiallieferungen für England, Frankreich und ab Jahreswende 1917/18 für Italien. Von den mehr als 5 Millionen italienischen Soldaten standen ständig 3/5 am Isonzo und 2/5 an der Alpenfront zwischen Stilfser Joch und oberem Isonzo (Rombon in den Julischen Alpen).
Im Vergleich zu diesem Horrorgemälde nimmt sich die Gesamtzahl der Österreicher mit 9 Millionen insgesamt aufgebotenen Soldaten ganz bescheiden aus, denn diese 9 Millionen Soldaten des Kaisers mussten räumlich und geographisch zeitgleich gegen 15 Millionen Russen, gegen 1 Million hochmotivierter Serben gegen 5 Millionen Italiener kämpfen - um nur die wichtigsten Hauptgegner der k.u.k. Armee zu nennen.

Kriegsschuld und Kriegsschuldfrage:
Abgesehen von Österreich-Ungarn, verfolgten alle kriegsführenden Staaten schon vor 1914 klar definierte Kriegsziele: Das zaristische Russland wollte seinen Einfluss am Balkan vergrößern; das Deutsche Kaiserreich suchte seinen Einfluss als Welt-Seemacht (gegen England) zu etablieren und besaß ausgeprägte koloniale Interessen; Frankreich ging es nicht nur um Elsass-Lothringen, sondern auch um handfeste Wirtschaftsinteressen in Europa; Italien wiederum wollte Istrien, Dalmatien, Triest, das heutige West-Slowenien bis Laibach und natürlich Tirol bis zum Brenner okkupieren. Die USA, sehr lange klug im Hintergrund agierend, finanzierte den Krieg für die Entente und verfolgten wirtschaftliche Großmachtinteressen. Nur das alte, ehrwürdige Österreich-Ungarn verfolgte kein einziges Kriegsziel, sondern wollte seinen Staat nur verteidigen, retten, bewahren!

Nach 1918 wurde seitens der Sieger festgehalten, dass Deutschland und Österreich die alleinige Kriegsschuld hätten. Eine glatte Geschichtsverfälschung angesichts der Tatsachen - und mit eine Hauptursache für den Aufstieg Hitlers, Mussolinis, Horthys, Stalins für den Zweiten Weltkrieg.


Die Friedensverhandlungen:
1919 fanden die Friedensverhandlungen statt. Der Friedensvertrag soll für politische Ordnung sorgen. Die Sieger zeigten aber gegenüber den Besiegten besondere Härte. Den Achsenmächten wurde die alleinige Schuld am Krieg zugewiesen. Sie wurden nicht zu den Verhandlungen eingeladen, sondern die Ergebnisse wurden ihnen einfach vorgelegt. Deutschland und Österreich wurden gezwungen, die Verträge zu unterschreiben. Dies passierte für Deutschland in Versailles und für Österreich in St. Germain. Die Verträge waren für die Mittelmächte besonders hart. Sie mussten für alle Schäden und Kosten des Krieges aufkommen. Deutschland muss Elsass-Lothringen abtreten und verliert große Gebiete im Osten. Österreich muss auf viele deutschsprachige Gebiete, wie Südtirol und Teile der Untersteiermark verzichten.

Die Neuaufteilung Europas:
Österreich splittert sich auf Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien und der Tschechoslowakei auf. An Italien verliert es Südtirol, Triest und Istrien. Polen entsteht aus Teilen von Österreich, Russland und Deutschland. Aus Teilen von Russland entsteht Estland, Lettland und Litauen. Deutschland verliert Gebiete an Dänemark und an Frankreich Elsass-Lothringen.

Bilanz des 1. Weltkrieges:
Insgesamt standen 65 Millionen Soldaten unter Waffen. Insgesamt gab es etwa 8,5 Millionen Gefallene. Von den 65 Millionen Soldaten wurden etwa 21 Millionen verwundet. Ein Großteil davon blieb für sein Leben invalid.
7,8 Millionen Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft oder wurden vermisst. Ein Teil der Vermissten ist zu den Gefallenen zuzuzählen. Die zahllosen Opfer unter der Zivilbevölkerung sind hier nicht berücksichtigt. Denn die Menschen, die etwa an Seuchen und Unterernährung starben, zählte man nicht zu den Kriegsopfern.


Persönliche Anmerkung:
Abschließend sei gesagt, dass Österreich-Ungarn im Felde unbesiegt blieb. Österreich-Ungarns Armee hatte es nach der zwölften Isonzoschlacht verabsäumt, die gesamte Italienische Armee vernichtend zu schlagen. Wäre das gelungen, hätte man zumindest bei den Friedensverhandlungen in St. Germain mit dem "Faustpfand" Italien, eine weitaus bessere Ausgangssituation gehabt und die Siegermächte wären dann vielleicht auch auf einige Forderungen Österreichs eingegangen.

Österreich-Ungarn scheiterte jedoch an den Freiheitsbestrebungen der verschiedenen Völker und militärisch konnte man gegen die Übermacht der Entente nichts mehr entgegensetzen.
"Der Rest ist Österreich" dass wurde bei den Friedensverhandlungen von St. Germain bestimmt, es war das Friedensdiktat an Österreich. Die politische Führung Österreichs an der Spitze mit Dr. Karl Renner musste unter Protest zustimmen, hätte sie sich geweigert, wäre Österreich von ausländischen Truppen besetzt worden und das wäre wohl der endgültige Untergang Österreichs gewesen. Das Tirol geteilt wurde ist eine der größten politischen und menschlichen Fehlentscheidungen des 20. Jahrhunderts. Der Protest von Dr. Karl Renner hat heute noch immer Gültigkeit! - wie schon der berühmte Journalist und Alpinist Ingomar Pust sagt:

Es gehört zu der Merkwürdigkeit unserer Zeit, dass Italien dieser Krieg von niemand übel genommen wird. Nicht von der Geschichte, schon gar nicht von Österreich!


Kaiserlied

Gott erhalte, Gott beschütze
Unsern Kaiser, unser Land!
Mächtig durch des Glaubens Stütze,
Führ´ er uns mit weiser Hand!
Laßt uns seiner Väter Krone
Schirmen wider jeden Feind!
Innig bleibt mit Habsburgs Throne
Österreichs Geschick vereint!


(Franz Josef Haydn, 1732-1809)


Kaiserlied (Tschechisch)

Zachovej nam, Hospodine,
Cisare a nasi zem!
Dej, at´z viry moc Mu plyne,
At je moudrym vladarem!
Hajme verne trunu Jeho
Proti nepratelum vsem!
Osud trunu Habsburgskeho
Rakouska jest osudem!

(Franz Josef Haydn, 1732-1809)


Kaiserlied (Kroatisch)

Boze zivi, Boze stiti
Kralja naseg i nas dom.
Vjecnom Ti ih slavom kiti,
Snagom Ti ih jacaj svom.
Ti nam sretne dane mnozi,
Habsburskoj ih kuci daj,
S njenom snagom zavijek slozi
Hrvatske nam krune sjaj.


(Franz Josef Haydn, 1732-1809)


Kaiserlied (Polnisch)

Boze wspieraj, Boze ochron
Nam Cesarza i nasz kraj,
Tarcza wiary rzady oslon,
Panstwu Jego sile daj.
Bronmy wiernie Jego tronu,
Zwrocmy wszelki wroga cios,
Bo z Habsburgow tronem zlazon
Jest na wieki Austrii los.

(Franz Josef Haydn, 1732-1809)


Kaiserlied (Slowenisch)

Bog ohrani, Bog obvari
Nam Cesarja, Avstrijo!
Modro da nam gospodari
S svete vere pomocjo.
Branimo mu krono dedno
Zoper vse sovraznike,
S habsburskim bo tronom vedno
Sreca trdna Avstrije.

(Franz Josef Haydn, 1732-1809)


Kaiserlied (Rumänisch)

Doamne sante, intaresce
Pra al nostru Imperat!
Sa domneasca ´nteleptesce
Pe dreptate razimat!
Parintescile-i coroane
Credincios sa-i aperam:
De-a Habsbrgei nalte troane S
Soartea noastra s´o legam!

(Franz Josef Haydn, 1732-1809)


Kaiserlied (Italienisch)

Serbi Dio l´ Austriaco Regno,
guardi il nostro Imperator!
Nella fe che gli e sostegno
regga noi con saggio amor!
Difendiamo il serto avito
che gli adorna il regio crin!
Sempre d´ Austria il soglio unito
sia d´ Absburgo col destin!

(Franz Josef Haydn, 1732-1809)



Kaiserlied (Ungarisch)

Tartsa Isten! Óvja Isten!
Császárunk s a közhazát!
Erot lelve a szent hitben,
Ossza bölcs parancsszavát!
Hadd védnünk os koronáját,
Bárhonnan fenyítse vész!
Ausztriával Habsburg trónját
Egyesítse égi kéz.

(Franz Josef Haydn, 1732-1809)



 

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