Österreichischer Heeresbericht über die
Ereignisse an der italienischen Front im Oktober 1916:
Wien, 1. Oktober
Das
Geschütz- und Minenwerferfeuer der Italiener war wieder gegen
die Karst-Hochfläche zeitweise sehr lebhaft und dehnte sich auch
auf unsere Stellungen im Wippach-Tale aus.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 2. Oktober
Die
feindliche Artillerie entwickelte gegen die ganze
küstenländische Front eine rege Tätigkeit. Besonders heftig
wurden unsere Stellungen auf der Karsthochfläche beschossen. In
diesem Abschnitt hielt das Feuer auch die Nacht hindurch an.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 3. Oktober
Die
Höhen östlich Görz und die Karsthochfläche stehen andauernd
unter lebhaftem Feuer. An der Fleimstalfront hat der Feind seine
Angriffstätigkeit wieder aufgenommen. Unsere Stellungen
beiderseits des Travignolotales und mehrere Abschnitte des
Fassaner Kammes wurden von der italienischen Artillerie stark
beschossen. Bersaglieri griffen den Colbricon Piccolo wiederholt
an, vermochten das letztemal auch in die zerschossenen
Verteidigungsanlagen einzudringen, wurden aber durch Gegenangriff
wieder geworfen. Auch ein feindlicher Nachtangriff gegen den
Passo di Val maggiore scheiterte.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 4. Oktober
Auf
der Karsthochfläche steigerte sich das feindliche Geschütz- und
Minenfeuer nachmittags zu großer Kraft. Auch nachts war die
Tätigkeit der Artillerie und der Minenwerfer in diesem
Abschnitte bedeutend lebhafter als gewöhnlich. Heute früh griff
der Feind beiderseits Oppacchiasella an, drang in unsere
vordersten Gräben ein, wurde aber sofort wieder
hinausgeworfen.
Ein italienisches Flugzeuggeschwader warf im Raume von Nabresina
erfolglos Bomben ab.
An der Kärntner Front beschoß die feindliche Artillerie mehrere
Ortschaften im Gailtale, unsere erwiderte gegen Timau. An der
Fleimstalfront hält der Geschützkampf an. Ein feindlicher
Angriff im Colricongebiet kam dank unserer Feuerwirkung nicht
vorwärts. Am Cimone haben unsere Truppen insgesamt 6
Maschinengewehre ausgegraben.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
Ein
Seeflugzeuggeschwader hat am 3. Oktober die militärischen
Objekte von San Canziano und Staranzano erfolgreich mit schweren,
leichten und Brandbomben belegt. Alle Flugzeuge sind trotz
Beschießung eingerückt.
Flottenkommando.
Wien, 5. Oktober
Auf
der Karsthochfläche ist die Artillerieschlacht in vollem Gange.
Stellenweise versuchte die feindliche Infanterie zum Angriff
anzusetzen; unser Geschützfeuer hielt sie jedoch nieder. An der
Fleimstalfront dauern die Geschützkämpfe fort; die Lage blieb
unverändert.
Am Cimone haben unsere Truppen in der Zeit vom 23. September bis
2. Oktober 35 Italiener aus der Verschüttung geborgen. Im ganzen
wurden 482 Gefangene eingebracht, 6 Maschinengewehre, 3
Minenwerfer und viele Gewehre erbeutet.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
Am 4.
abends hat ein Seeflugzeuggeschwader die feindliche
Seeflugstation bei Grado, dann militärische Objekte in
Monfalcone, San Canziano und Staranzano mit schweren, mittleren
und leichten Bomben mit sehr gutem Erfolge belegt. Die Flugzeuge
sind trotz heftiger Beschießung alle unversehrt
eingerückt.
Flottenkommando.
Wien, 6. Oktober
Auf
der Karsthochfläche hielt das starke italienische Geschütz- und
Minenwerferfeuer gegen unsere Stellungen und die rückwärtigen
Räume nun schon den fünften Tag hindurch ununterbrochen an. In
den Nachmittagsstunden versuchte der Feind mehrere
Infanterieangriffe, die jedoch in unserem konzentrischen
Artilleriefeuer überall völlig scheiterten. An der
Fleimstalfront stehen einzelne Unterabschnitte unter lebhaftem
Geschütz- und Minenfeuer. Ein im Colbricongebiet angesetzter
feindlicher Angriff kam in unserem Feuer nicht zur Entwicklung.
Auf einer Höhe nördlich des Pellegrinetales wurden mehrere
Angriffe eines Alpinibataillons abgewiesen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Abgewiesene
italienische Angriffe in den Dolomiten
Wien,
7. Oktober
Das
starke italienische Feuer auf der Karsthochfläche ließ gestern
etwas nach. Einzelne Unterabschnitte wurden jedoch zeitweise mit
großer Heftigkeit beschossen. Zu Infanteriekämpfen kam es
nicht. An der Fleimstalfrout standen die Fassaner Alpen, die
Stellungen im Gebiete der Lusia und die Stellungen nördlich des
Pelegrinotales bis zur Marmolata unter heftigem Feuer aller
Kaliber. Wiederholte Angriffe auf Gardinal, Busa Alta und Cima di
Cece wurden abgewiesen. Nördlich des Pelegrinotales setzte nach
Steigerung des Feuers abends ein allgemeiner Angriff gegen die
Stellungen von der Costa Bella bis zur Marmolatascharte ein, der
bis 10 Uhr nachmittags überall blutig abgewiesen war.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 8. Oktober
Die
heftige Beschießung unserer Stellungen auf der Karsthochfläche
hat neuerdings begonnen. Sie hielt gestern den ganzen Tag
hindurch mit voller Kraft an. Südlich von Nova Vas versuchte um
Mittag feindliche Infanterie gruppenweise vorzudringen; unser
Artilleriefeuer trieb sie zurück. An der Fleimstalfront stand
namentlich der Abschnitt Gardinal-Coldase unter andauerndem
feindlichen Feuer. Ein starker nächtlicher Angriff gegen diese
Höhen wurde blutig abgewiesen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 9. Oktober
Die
feindliche Artillerie- und Minenwerfertätigkeit im südlichen
Teil der küstenländischen Front dauert fort. Italienische
Infanterie, die an der Karsthochfläche südlich von Nova Vas und
im Abschnitte Görz gegen Sta. Katarina zum Angriff vorzugehen
versuchte, wurde durch Sperrfeuer abgewiesen. In den Fassaner
Alpen kam es im Abschnitt Gardinal Coldose zu stundenlangen
erbitterten Nahkämpfen. Der angreifende Gegner - mehrere
Bataillone stark - wurde völlig abgewiesen. Alle
Höhenstellungen wurden von unseren Truppen behauptet.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
In der
Nacht vom 8. auf den 9. Oktober haben unsere Seeflugzeuge Bahnhof
und militärische Objekte von San Giorgio di Nogaro und Latiana,
ferner die Abwehrbatterien von Porto Buso, den Innenhafen von
Grado und Batteriestellungen am unteren Isonzo erfolgreich mit
Bomben belegt. Alle Flugzeuge sind trotz heftiger Beschießung
unversehrt zurückgekehrt.
Flottenkommando.
Wien, 10. Oktober
An der
küstenländischen Front schritten die Italiener nach
achttägiger starker Vorbereitung durch Artillerie- und
Minenfeuer gestern nachmittag im Abschnitte zwischen San Grado di
Merna und dem Doberdosee zum allgemeinen Angriff gegen unsere
Stellungen auf der Karsthochfläche. Es war ein Ehrentag für
unsere dort fechtenden Truppen. Das andauernde Feuer hatte sie
nicht zu erschüttern vermocht. Mit ungebrochener Kraft schlugen
sie den wuchtigen Ansturm unter schwersten Verlusten des Gegners
zurück und behielten ihre Stellungen ausnahmslos im Besitze. Die
Kämpfe an der Fleimstalfront dauern fort. Im Lusiagebiet brachte
eine unserer Patrouillen 53 Gefangene ein. Mehrere starke
Angriffe der Italiener gegen den Abschnitt Gardinal-Busa Alta
wurden abgewiesen. Auch zwischen Suganer- und Etschtal ist der
Feind stellenweise sehr rührig. Am Pasubio ist ein größeres
Gefecht im Gange.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
In der
Nacht vom 8. auf den 9. d. M. belegte eines unserer
Seeflugzeuggeschwader die Flugstation und Hafenanlagen von Vlora
erfolgreich mit Bomben. In der Nacht vom 9. auf den 10. d. M.
griff eines unserer Seeflugzeuggeschwader die militärischen
Objekte von Monfalcone. die feindliche Seeflugstation bei Grado,
ein anderes den Bahnhof und die militärischen Anlagen von San
Giorgio di Nogaro sehr wirkungsvoll an. Es wurden viele
Volltreffer erzielt. Alle Flugzeuge sind von diesen
Unternehmungen trotz heftiger Beschießung unversehrt
zurückgekehrt.
Flottenkommando.
Wien, 11. Oktober
Die
Schlacht am Südflügel der küstenländischen Front dauert Tag
und Nacht fort und erstreckt sich auch auf den Raum nördlich der
Wippach bis St. Peter. An der ganzen Front zwischen diesem Orte
und dem Meere griffen sehr starke italienische Kräfte an. Dem
Feind gelang es, an mehreren Stellen in unsere ersten Gräben
einzudringen, südlich von Nova Vas gewann er sogar anfänglich
gegen Jamiano Raum. Unsere Gegenstöße warfen die Italiener aber
überall wieder zurück. Um einzelne in feindlichem Besitz
gebliebene Grabenstücke wird noch gekämpft. 1400 Gefangene
blieben in den Händen unserer Truppen. Die Kampftätigkeit an
der Fleimstalfront hat nachgelassen. Die Italiener haben hier in
den letzten Kämpfen nichts erreicht. Das Gefecht am Pasubio ist
noch nicht abgeschlossen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
Am 10.
d. M. abends hat eins unserer Seeflugzeuggeschwader die
militärischen Objekte von Monfalcone und Staranzano erfolgreich
mit Bomben belegt. In der Nacht vom 10. auf den 11. laufenden
Monats griff ein Seeflugzeuggeschwader die Hafenanlagen, die
Hangars und die Batterien von Valona, sowie die dort befindlichen
feindlichen Schiffe mit bestem Erfolge an. Starke, noch lange
sichtbare Brände in der Stadt und der Brand eines Öltanks
wurden beobachtet. Alle Flugzeuge sind von diesen Unternehmungen
trotz heftigsten Abwehrfeuers nach ihren Basisstationen
zurückgekehrt.
Flottenkommando.
Wien, 12. Oktober
Auch
am gestrigen dritten Tage der großen Infanteriekämpfe am
Südflügel der küstenländischen Front haben sich unsere
Truppen gegen den Ansturm des Feindes behauptet. Nördlich der
Wippach und südlich dieses Flusses bis in die Gegend von Lokvica
wurden alle Angriffe der Italiener abgewiesen. Östlich und
südlich von Oppaichiasella gewann der Gegner Raum. Nova Vas fiel
in seine Hände. Weiter südlich bis zum Meere drang er
wiederholt in einzelne Frontstücke ein, wurde aber immer wieder
hinausgeworfen. Alpenländische Truppen haben sich im Kampfe
neuerdings hervorgetan. Die Zahl der gefangenen Italiener hat
sich auf 2700 erhöht. An einzelnen Stellen der Kärntner und
Tiroler Front betätigten sich schwächere feindliche Abteilungen
in erfolglosen Angriffsversuchen. Am Pasubio, wo unsere Stellung
seit vorgestern vom Cosmagon auf den Roiterücken zurückgenommen
wurde, verliefen Tag und Nacht ruhiger.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 13. Oktober
Die
Angriffstätigkeit der Italiener an der küstenländischen
Schlachtfront war gestern schwächer als in den vorhergegangenen
Tagen schweren Kampfes. Alle Versuche des Feindes, über seine
Linie zwischen San Grado di Merna und Nova Vas vorzubrechen.
scheiterten in unserem Feuer. Nachmittags griff die durch
Bersaglieri verstärkte 25. Infanteriedivision unsere Stellungen
nördlich von Lokvica an. Dieser Vorstoß brach unter schwersten
Verlusten zusammen. Nur wenig Leute kamen zurück. Das Laibacher
Landwehr-Infanterieregiment Nr. 27 und Abteilungen des
Infanterieregiments Nr. 46 verdienten sich hier durch ihre
Tapferkeit besonderes Lob. Ebenso fruchtlos wie am Nordabschnitte
der Karsthochfläche waren auch wiederholte Anstrengungen des
Feindes am Südflügel und nördlich der Wippach gegen den Biglia
und Vertoiba. Am Pasubio schlugen unsere Truppen zwei Angriffe
auf den Roiterücken ab.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
Am 12.
Oktober nachmittags hat eines unserer Seeflugzeuggeschwader die
vom Feinde besetzten Adriawerke in Monfalcone sehr wirkungsvoll
mit Spreng- und Brandbomben belegt. In den Abendstunden des
gleichen Tages griff ein anderes Seeflugzeuggeschwader die
militärischen Objekte von Selz, Vermigliano, den Innenhafen von
Grado, sowie neuerdings Monfalcone und die Adriawerke mit sehr
gutem Erfolg an. Trotz heftigster Beschießung kehrten alle
Flugzeuge unversehrt zurück.
Flottenkommando.
Wien, 14. Oktober
Da
auch der gestrige Tag an der küstenländischen Schlachtfront
ruhiger verlief, ist der achte große Ansturm der Italiener mit
den Kämpfen des 11. Oktober als abgeschlagen zu betrachten. Mehr
noch als in den letzten Schlachten hatte der Feind diesmal seine
Kräfte gegen den Südflügel zusammengeschoben. Zwischen dem
Meere und den Höhen östlich von Görz waren die dritte und
Teile der zweiten Armee mit insgesamt etwa 16
Infanteriedivisionen mit einer sehr mächtigen Artillerie und
zahlreichen Minenwerferbatterien angesetzt. Unsere todesmutigen
Karstverteidiger haben durch eine Woche im schwersten Feuer
ausgeharrt und sodann drei Tage dem unaufhörlichen Sturm des an
Zahl überlegenen Feindes getrotzt, bis ihn seine Verluste
zwangen, den Angriff einzustellen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
In der
Nacht vom 12. auf den 13. hat eines unserer Seeflugzeuggeschwader
neuerdings die militärischen Objekte von Monfalcone und San
Canziano erfolgreich mit Bomben belegt. Am Abend des 13. griffen
unsere Seeflugzeuge die Adriawerke von Monfalcone an und
erzielten viele Treffer. Feindliche Flieger warfen über dem
alten Hafen von Triest und nächst Marimar Bomben ab, ohne
irgendeinen Schaden anzurichten. Sie wurden von unseren
Seeflugzeugen verfolgt, und hierbei wurde ein feindlicher Flieger
durch Linienschiffsleutnant Banfield zum Niedergehen im Sturzflug
hinter der feindlichen Linie gezwungen. Bei allen Unternehmungen
wurden unsere Flugzeuge erfolglos beschossen.
Flottenkommando.
Wien, 15. Oktober
Die
Gefechtstätigkeit blieb im allgemeinen gering. Im Görzischen
griffen die Italiener heute früh unsere Stellungen auf den
Höhen östlich von Sober an. Dieser Vorstoß brach teilweise
schon in unserem Artilleriefeuer zusammen, teilweise wurde er im
Handgemenge abgewiesen.
Östlich von Trient wurde ein feindlicher Farman im Luftkampf
abgeschossen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 16. Oktober
In den
Kämpfen bei Sobr haben unsere Truppen 2 Offiziere, 21 Mann
gefangengenommen und 3 Maschinengewehre erbeutet.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 17. Oktober
Nichts
Neues.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 18. Oktober
Gestern
abend griffen beträchtliche Kräfte des Feindes unsere
Stellungen am Monte Testo-Roiterücken und nördlich des
Pasubiogipfels an. Die tapfern Verteidiger schlugen diesen
Vorstoß blutig ab. An einzelnen Stellen der Fleimstal- und
Dolomitenfront, sowie auf der Karsthochfläche war die
Artillerietätigkeit zeitweise recht lebhaft.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 19. Oktober
Die
Kämpfe im Pasubio-Gebiet erneuerten sich mit gesteigerter
Erbitterung. Die durch Alpini verstärkte Brigade Liguria griff
unsere Stellungen nördlich des Gipfels an. Stellenweise gelang
es dem Feinde, in unsere vorderste Linie einzudringen. Die braven
Tiroler Kaiserjäger-Regimenter Nr. 1 und Nr. 3 gewannen jedoch
alle Stellungen wieder zurück, nahmen 1 Bataillonskommandanten,
10 sonstige Offiziere und 153 Mann gefangen und erbeuteten 2
Maschinengewehre. Ein neuerlicher Angriff der Italiener wurde
abgewiesen. Starke feindliche Abteilungen, die sich vor dem
Roiterücken sammelten, wurden durch unser Artilleriefeuer
niedergehalten. An der übrigen Front stellenweise
Geschützkämpfe.
Unsere Flieger belegten Salcano und Castagnavizza mit Bomben.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 20. Oktober
Im
Pasubio-Gebiet dauern die Kämpfe fort. Nach langer heftiger
Beschießung griffen gestern vier Uhr nachmittags die Italiener
unsere Stellungen nördlich des Gipfels an. Wieder kam es zu
erbitterten Nahkämpfen. Unter Führung ihres Oberstbrigadiers
Ellison schlugen die tapferen Tiroler Kaiserjäger des 1., 3. und
4. Regiments sämtliche Angriffe erneut blutig ab. Alle
Stellungen blieben in ihrem Besitz. Über hundert Italiener
wurden gefangen.
Durch starke Artillerie unterstützt, griff an der Fleimstalfront
ein Alpinibataillon die Forcella di Sadole und den Kleinen
Cauriol an. In unserem Maschinengewehrfeuer brach der Angriff
zusammen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Italienischer Vorstoß im Brandtal gescheitert
Wien, 21. Oktober
Unsere
Stellungen im Pasubioabschnitt stehen andauernd unter heftigem
Geschütz- und Minenfeuer aller Kaliber. Vor dem Roiterücken
bereitgestellte feindliche Infanterie wird durch unser
Artilleriefeuer niedergehalten. Vier italienische Angriffe gegen
den Ostteil des Rückens wurden abgewiesen. Eine im Brandtale
gegen die Talstellung vorgehende feindliche Kompagnie wurde
aufgerieben. Wir haben 2 Offiziere, 159 Mann gefangengenommen und
10 Minenwerfer und sonstiges Material erbeutet.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 22. Oktober
Der
Tag verlief ruhig. Südlich des Tohinosees wurde die anscheinend
vom Sturm losgerissene Hülle eines italienischen Fesselballons
angetrieben und geborgen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 23. Oktober
An der
küstenländischen Front nahm das italienische Artilleriefeuer
wieder an Heftigkeit zu.
In Tirol und Kärnten war die Gefechtstätigkeit gering.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 24. Oktober
An der
küstenländischen Front hält das italienische Geschütz- und
Minenfeuer an. Namentlich auf der Karsthochfläche sind zeitweise
heftige Artillerie- und Minenkämpfe im Gange. Unsere Flieger
belegten ein großes Trainlager bei Savogna erfolgreich mit
Bomben.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 25. Oktober
Der
Nordteil der Karsthochfläche stand unter heftigem Geschütz- und
Minenfeuer.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 26. Oktober
Auf
unseren Stellungen im Wippachtale und auf der Karsthochfläche
lag gestern vormittag heftiges Artillerie und Minenfeuer, das
gegen Mittag allmählich nachließ. Rekognoszierende feindliche
Abteilungen, die sich unseren Stellungen näherten, wurden durch
Handgranaten zurückgetrieben.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 27. Oktober
Die
feindliche Artillerie- und Minenwerfertätigkeit gegen die
Stellungen auf der Karsthochfläche und die dahinterliegenden
Räume steigerte sich zeitweilig zu großer Heftigkeit.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 28. Oktober
Am
Südflügel der küstenländischen Front dauern die Artillerie-
und Minenwerferkämpfe fort. Feindliche Infanterie, die entlang
der Straße von Oppacchiasella vorging, wurde durch unser Feuer
rasch zur Umkehr gezwungen. In Tirol nimmt das feindliche
Geschützfeuer stellenweise an Heftigkeit zu.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 29. Oktober
An der
küstenländischen Front nimmt das feindliche Artillerie- und
Minenwerferfeuer an Kraft und Umfang zu. Östlich von Görz und
im Karst fühlte feindliche Infanterie gegen unsere Stellungen
vor. In Tirol hat das italienische Feuer abgeflaut.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 30. Oktober
Bei
ungünstigen Sichtverhältnissen war gestern die feindliche
Gefechtstätigkeit im Küstenlande geringer als in den
vergangenen Tagen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 31. Oktober
Teile
der küstenländischen Front stehen unter Artillerie- und
Minenfeuer wechselnder Stärke. In Tirol wurde der Angriff eines
Alpinibataillons gegen den Gardinal in den Fassaner Alpen unter
erheblichen Feindverlusten abgewiesen.
Der
Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.