Österreichischer Heeresbericht über die
Ereignisse an der italienischen Front im Januar 1918:
Wien, 1. Januar
Auf
der Hochfläche von Asiago und im Gebiet des Monte Tomba
herrschte tagsüber heftige Feuertätigkeit.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 2. Januar
Auf
der Hochfläche von Asiago, im Gebiete des Monte Tomba und an der
unteren Piave entwickelten sich zeitweise Artilleriekämpfe. Am
26. Dezember früh wurde unsere Besatzung auf der Dammstellung
bei Zenson ohne Verluste auf das östliche Piave-Ufer
zurückgenommen. Der Gegner, der diese Räumung erst am 31.
Dezember bemerkte, hielt bis zu diesem Tage die verlassene.
Deckungen fortgesetzt unter Artillerie- und Minenwerferfeuer.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 3. und 4.
Januar
Keine
besonderen Ereignisse.
Der Chef des Generalstabes.
Großes
Hauptquartier, 5. Januar
Zwischen
der Brenta und dem Montello lebte das Artilleriefeuer
vorübergehend auf.
Der
Erste Generalquartiermeister
Ludendorff.
Wien, 6. Januar
Auf
der Hochfläche von Asiago, im Gebiet des Monte Asolone, des
Monte Tomba und des Montello entwickelten sich zeitweise
Artilleriekämpfe.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 7. Januar
Keine
besonderen Ereignisse.
Der Chef des Generalstabes.
Wien,
8. Januar
Zwischen
Brenta und Piave war die Artillerietätigkeit zeitweise lebhaft.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 9. Januar
Infolge
ungünstiger Sichtverhältnisse blieb die Gefechtstätigkeit auf
einzelne Feuerüberfälle beschränkt.
Der Chef des Generalstabes.
Wien,
10. Januar
Westlich
Asiago wurde ein feindlicher Angriff abgewiesen.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 11. und 12.
Januar
Keine
besonderen Ereignisse.
Der Chef des Generalstabes.
Wien,
13. Januar
Beiderseits
der Brenta nahm das Artilleriefeuer vorübergehend an Stärke zu.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 14. Januar
Die
Lage ist unverändert.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 15. Januar
Zwischen
der Brenta und dem Monte Pertica ging der Italiener nach starker,
zeitweise zum Trommelfeuer gesteigerter Artillerievorbereitung
zum Infanterieangriff über. Nach sehr heftigen Nahkämpfen
gelang es dem Feinde, an einzelnen Stellen in unsere Gräben
einzudringen. Im Gegenstoße wurde er jedoch aus diesen geworfen.
Im ganzen Angriffsraume ist die vorderste Kampflinie voll in
unserem Besitze. Der Gegner erlitt schwere Verluste. An der
unteren Piave wurde ein feindlicher Vorstoß bei Bressanin rasch
zum Stehen gebracht.
Der Chef des Generalstabes.
Großes
Hauptquartier, 16. Januar
Zwischen
Brenta und Piave vielfach lebhafter Feuerkampf, mit besonderer
Heftigkeit im Gebiet des Monte Asolone. Die Italiener haben ihre
erfolglosen Angriffe nur südlich vom Monte Fontana Secca
wiederholt; sie wurden abgewiesen.
In den Piave-Abschnitten nördlich von Montello verstärkte sich
das englische Artilleriefeuer.
Der
Erste Generalquartiermeister
Ludendorff.
Berlin, 16. Januar,
abends. (Amtlich.)
Am
Westhange des Monte Pertica scheiterten gestern nachmittag
mehrfache Angriffe der Italiener.
Wien, 17. Januar
Zwischen
der Brenta und dem Monte Pertica beschränkte der Gegner seine
Gefechtstätigkeit nach den erfolglos, verlustreichem Angriffen
des Vortages auf heftige Feuerüberfälle. In den Kämpfen am 14.
und 15. Januar wurden 12 Offiziere und über 300 Mann gefangen
eingebracht.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 18. - 25.
Januar
Die
Lage ist unverändert - keine besonderen Ereignisse.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 26. Januar
Die
Artillerietätigkeit war namentlich auf der Hochfläche der
Sieben Gemeinden und beiderseits der Brenta sehr lebhaft.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 27. Januar
Auf
der Hochfläche von Asiago und östlich der Brenta war die
Artillerietätigkeit auch gestern sehr lebhaft. Ein feindlicher
Angriff gegen unsere Stellungen auf dem Monte Pertica wurde
abgewiesen.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 28. Januar
Auf
der Hochfläche der Sieben Gemeinden steigerten sich die
Artilleriekämpfe zeitweise zu größter Heftigkeit. Kämpfe bei
St. Hilaire.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 29. Januar
Auf
der Hochfläche von Asiago ging der Italiener gestern nach
dreitägiger Artillerievorbereitung zum Infanterieangriff über,
der zu schweren Kämpfen um den Col del Rosso und den Monte di
Val Bella führte. Dank der zähen Ausdauer der tapferen
Verteidiger blieben beide Höhen nach wechselvollem Ringen mit
dem an Zahl stark überlegenen Gegner in unserem Besitz.
Örtliche Einbruchstellen vermochte der Feind nicht zu erweitern.
Im Westteil der Hochfläche brachen die italienischen Angriffe
bereits in unserem Abwehrfeuer zusammen. Bisher wurden 10
Offiziere und 350 Mann gefangen eingebracht.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 30. Januar
Die
schweren Kämpfe auf der Hochfläche von Asiago dauern an.
Südwestlich von Asiago und im Gebiete des Monte Sisemol
scheiterten alle italienischen Angriffe unter großen blutigen
Verlusten. Der Monte di Val Bella und der Col del Rosso mußten
nach heldenmütigster Verteidigung und zähem Ringen den an Zahl
immer stärker herangeführten feindlichen Kräften überlassen
werden.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 31. Januar
Südwestlich
von Asiago wurde ein feindlicher Vorstoß abgewiesen. Auf dem
Ostteil der Hochfläche von Asiago blieb die Gefechtstätigkeit
auf lebhafte Artilleriekämpfe beschränkt. Die Zahl der in den
letzten Kämpfen eingebrachten Gefangenen hat sich auf 15
Offiziere und 660 Mann erhöht.
Der Chef des Generalstabes.