Österreichischer Heeresbericht über die Ereignisse an der italienischen Front im Dezember 1917:

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Wien, 1. Dezember
Auf dem Monte Pertica wurden italienische Vorstöße abgeschlagen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 2. Dezember
Auf dem Monte Pertica wurde wieder ein italienischer Angriff abgeschlagen. Sonst über Venetien nichts zu melden.
An der unteren Vojusa verlief ein Stoßtruppunternehmen erfolgreich.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 3. Dezember
Keine besonderen Ereignisse.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 4. Dezember
Das Artilleriefeuer hat stellenweise zugenommen; größere Kampfhandlungen unterblieben.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 5. Dezember
Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden haben Truppen des Feldmarschalls Conrad einige Höhenstellungen genommen.

  Der Chef des Generalstabes.


Schwere Niederlage der Italiener im Meletta-Gebiet

Wien, 6. Dezember
Der Feind hat auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden eine schwere Niederlage erlitten.
Am 4. Dezember brachen nach mächtiger Artillerievorbereitung, an der auch deutsche Batterien mitwirkten, die Truppen des Generalfeldmarschalls Conrad zum Angriff gegen die Gebirgsstellungen des Meletta-Gebietes vor. In gewaltiger Überhöhung angelegte, reich ausgerüstete Abwehreinrichtungen stützten die mit aller Zähigkeit geführte Verteidigung.
Hoher Schnee und strenge Kälte erschwerten das Vorwärtskommen, aber sorgfältige Angriffsvorbereitung und die Tapferkeit unserer aus allen Teilen Österreichs und Ungarns stammenden Angreifer wußten jedweder Gegenwirkung Herr zu werden.
Vorgestern früh fiel der Monte Badelecche und der Monte Tondarecar. Um Mittag stand das Kaiserschützenregiment Nr. 3 auf dem Monte Miela. Gegen Abend brach vor unserem umfassenden Ansturm der italienische Widerstand auf der Meletta zusammen. Die von Valstagna heraufstrebenden Verstärkungen des Gegners wurden durch östlich der Brenta stehende Batterien in der Flanke gefaßt.
In den gestrigen Morgenstunden verlor nach erbittertem Ringen der Feind den Monte Zomo und die Rückhaltsstellung bei Foza, um 2 Uhr nachmittags streckte, seit 24 Stunden völlig eingeschlossen, die tapfere italienische Besatzung auf dem Monte Castelgomberto die Waffen. Alles Gelände nördlich der Frenzela-Schlucht ist in unserer Hand.
Nebst großen blutigen Opfern büßten die Italiener in diesen zwei Tagen über 11000 Mann an Gefangenen und über 60 Geschütze ein. Unsere Verluste sind dank unserer geschickten Kampfführung gering.
Bei Zenson, wo wir seit Wochen auf dem westlichen Piave-Ufer stehen, hielt am 4. Dezember das auf allen Kriegsschauplätzen hervorragend bewährte Egerländer Infanterieregiment Nr. 73 mehrstündigen Anstürmen überlegener Kräfte siegreich stand.

  Der Chef des Generalstabes.


Über 1000 Gefangene am Monte Sisemol

Wien, 7. Dezember
Die Truppen des Feldmarschalls Conrad haben im Angriffe weitere Erfolge errungen. Österreichische Schützenregimenter brachen in mehrstündigem erbittertem Nahkampfe den feindlichen Widerstand auf dem Monte Sisemol. Mit dem Fall dieses durch Wochen zähe verteidigten Bollwerkes verlor der Italiener über 1000 Gefangene und große Mengen von Kampfmitteln allerart. Die Gesamtzahl der seit dem 4. Dezember östlich von Asiago eingebrachten Gefangenen ist auf 15000 gestiegen. Auch die Geschützbeute hat sich erhöht.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Amerikanische Kriegserklärung an Österreich-Ungarn

Washington, 8. Dezember
Der Senat hat die Kriegsentschließung gegen Österreich-Ungarn mit 74 Stimmen einstimmig angenommen. Das Repräsentantenhaus hat die Entschließung mit 363 Stimmen gegen diejenige des Sozialisten London gebilligt. Präsident Wilson hat die Kriegserklärung an Österreich-Ungarn gestern unterzeichnet.


Wien, 8. Dezember
Unsere tapferen Truppen, in ihrer Mitte das Egerländer Schützenregiment Nr. 6, erstürmten gestern östlich von Asiago die starken Stützpunkte von Stenfle und behaupteten sie gegen heftige Angriffe.
Die Zahl der seit dem 4. Dezember bei der Heeresgruppe Feldmarschall Conrad eingebrachten Gefangenen übersteigt 16000 Mann.
Unsere Flieger bestanden gestern zahlreiche Luftkämpfe und schossen 6 italienische Flugzeuge ab. Offiziersstellvertreter Arrighi errang seinen 21. Luftsieg.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 9. Dezember
Keine besonderen Ereignisse.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 10. Dezember
An der Piavemündung entrissen Sturmtruppen des Honved-Infanterieregiments Nr. 32 dem Feind den Brückenkopf von Bressanin; es wurden 6 italienische Offiziere und 228 Mann gefangengenommen und 10 Maschinengewehre erbeutet.

  Der Chef des Generalstabes.


Erfolglose Angriffe der Italiener

Wien, 11. Dezember
Im Piave-Mündungsgebiet versuchte der Feind ohne Erfolg, die vorgestern verlorenen Gräben zurückzugewinnen.

  Der Chef des Generalstabes.

Ereignisse zur See:
In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember ist S. M. S. "Wien" durch feindlichen Torpedoangriff versenkt worden. Fast die ganze Bemannung wurde gerettet.

Flottenkommando.


Wien, 12. Dezember
In einzelnen Abschnitten zwischen Brenta und Piave entwickelten sich örtliche Kämpfe, in denen wir Gefangene machten.

  Der Chef des Generalstabes.


Im Meletta-Gebiet 16000 Italiener gefangen

Wien, 13. Dezember
Schnee und Nebel verhinderten gestern in den venezianischen Gebirgen jedwede Kampftätigkeit.
Die Truppen des Feldmarschalls Conrad haben nach bisheriger Zählung in den Kämpfen um das Meletta-Gebirge 639 italienische Offiziere und über 16000 Mann als Gefangene eingebracht. Die Beute setzt sich aus 93 Geschützen, 233 Maschinengewehren, 4 Mitrailleusen, 81 Minenwerfern und vielem anderen Kriegsgerät zusammen.

  Der Chef des Generalstabes.


Italienischer Angriff gegen den Monte Pertica gescheitert

Berlin, 14. Dezember, abends. (Amtlich.)
Ein italienischer Angriff gegen den Monte Pertica ist gescheitert. Einige hundert Gefangene blieben in unserer Hand. - Von den anderen Fronten nichts Neues.


Erstürmung italienischer Bergstellungen auf dem Col Caprile

Wien, 15. Dezember
Truppen des Generals der Infanterie, Alfred Krauß, haben trotz heftigster Gegenwehr die Stellungen auf dem Col Caprile genommen, wobei sich die Infanterieregimenter Nr. 49 und 88 besonders auszeichneten.
Auf dem Monte Pertica wiesen alpenländische Bataillone mehrere feindliche Angriffe ab.
Zur Wiedereroberung der durch die verbündeten Truppen am 12. und 13. Dezember genommenen feindlichen Stellungen auf dem Monte Spinuccia führte der Italiener vergebliche heftige Angriffe.
In den Kämpfen der letzten Tage haben wir 40 italienische Offiziere, darunter 2 Stabsoffiziere, über 3000 Mann, einige Geschütze und Maschinengewehre eingebracht.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 16. Dezember
Im Gebiet des Col Caprile bauten österreichisch-ungarische Regimenter ihre Erfolge aus, wobei wieder einige hundert Gefangene in unserer Hand blieben. An der Piave Artilleriekämpfe.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 17. Dezember
Zwischen Brenta und Piave wurden südlich des Col Caprile neuerlich 400 Gefangene eingebracht. Weiter östlich scheiterten feindliche Angriffe. An der Piave Artilleriekämpfe. Hauptmann Brumowsky errang seinen 27. Luftsieg.

  Der Chef des Generalstabes.


Erfolg zwischen Piave und Brenta

Großes Hauptquartier, 18. Dezember
Zwischen Brenta und Piave vielfach lebhafte Artillerietätigkeit. Östlich vom Monte Solarolo wurden Teile der feindlichen Stellung genommen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.


Wien, 19. Dezember
Östlich der Brenta haben die Truppen der k. und k. 4. Infanteriedivision und das k. und k. Infanterieregiment Nr. 7 unter erfolgreicher Mitwirkung der Artillerie trotz ungünstiger Witterung die feindlichen Stellungen auf dem Col di Lepro, sowie dem Monte Asolone gestürmt und bei der Abwehr feindlicher Gegenangriffe den Erfolg auf dem Monte Asolone noch erweitert. 48 Offiziere und über 2000 Mann wurden gefangen eingebracht. Östlich des Monte Solarolo wiesen deutsche Truppen neuerliche feindliche Angriffe ab.

  Der Chef des Generalstabes


Wien, 20. Dezember
Infolge günstiger Sichtverhältnisse war die Artillerietätigkeit rege.
Feindliche Angriffe gegen unsere neuen Stellungen auf dem Monte Pertica wurden abgewiesen. Die Zahl der von den Truppen des Generals der Infanterie Alfred Krauß in den Kämpfen östlich der Brenta seit 11. Dezember eingebrachten Gefangenen beträgt bisher 270 Offiziere, darunter 7 Stabsoffiziere, und 8150 Mann.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 21. Dezember
Östlich der Brenta stürmte der Italiener nach heftiger Artillerievorbereitung siebenmal gegen unsere Linien bei Ost il Lepre, dreimal gegen jene südwestlich des Monte Pertica. Sämtliche Angriffe wurden unter schweren Feindverlusten restlos abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 22. Dezember
Feindliche Angriffe gegen den Monte Asolone und die westlich anschließenden Höhen scheiterten.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 23. Dezember
Infolge ungünstiger Witterung und Sichtverhältnisse blieb die Gefechtstätigkeit im allgemeinen
gering. Feindliche Teilvorstöße scheiterten.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 24. Dezember
Westlich der Brenta haben Truppen der Heeresgruppe des Feldmarschalls Freiherrn von Conrad trotz heftigsten feindlichen Widerstandes den Col del Rosso und den Monte di Val Bella genommen. Bisher wurden über 6000 Gefangene, darunter 1 Oberst und mehrere Stabsoffiziere. eingebracht.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 25. Dezember
Feindliche Gegenangriffe gegen unsere neuen Stellungen zwischen Asiago und der Brenta wurden erfolgreich abgewiesen. Die Zahl der Gefangenen seit dem 23. Dezember hat sich auf über 9000 Mann, darunter 270 Offiziere, erhöht. An den Kämpfen am 23. und 21. Dezember haben sich das Infanterieregiment Nr. 22 (Sini), das Infanterieregiment Nr. 27 (Graz), Teile der Infanterieregimenter 12 (Komarom), 51 (Kokosczvar), 34 (Wien), 102 (Beneschau), das Jägerbataillon Nr. 10 (Graz), das Sturmbataillon Nr. 11 und die Hochgebirgskompagnie Nr. 22 besonders ausgezeichnet.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 26. Dezember
Neuerlich versuchte der Italiener in hartnäckigen Kämpfen die ihm am 23. Dezember zwischen Asiago und der Brenta entrissenen Höhen zurückzugewinnen. Sämtliche Angriffe wurden restlos abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 27. Dezember
Zwischen Asiago und der Brenta sowie am Monte Tomba wurden schwächere Angriffe des Gegners abgewiesen. An den übrigen Frontteilen beiderseitiges Störungsfeuer.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 28. Dezember
Westlich des Monte Asolone und östlich des Monte Solarolo wurden feindliche Vorstöße abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 29. Dezember
Ein durch starkes Artillerie- und Minenwerferfeuer vorbereiteter feindlicher Angriff gegen die Höhen östlich des Monte Tomba wurde abgewiesen. Wie schon öfters, war auch gestern unser Spital in Primolano das Ziel der feindlichen Artillerie.

  Der Chef des Generalstabes.


Großes Hauptquartier, 30. Dezember
Am Tombarücken und im Piave-Abschnitt beiderseits von Pederobba entwickelten sich am Nachmittage heftige Artillerie- und Minenwerferkämpfe.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.


Die Kämpfe mit den Franzosen am Monte Tomba

Wien, 31. Dezember
Nach heftiger Artillerie- und Minenwerfervorbereitung ging gestern nachmittag französische Infanterie gegen unsere Stellungen auf dem Monte Tomba vor. Nach schwerem Kampfe gelang es dem Gegner, an einigen Stellen in unsere Gräben einzudringen. Gegenmaßnahmen sind im Gange.
An den übrigen Frontabschnitten vielfach rege Artillerietätigkeit.

  Der Chef des Generalstabes.



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