Österreichischer Heeresbericht über die Ereignisse an der italienischen Front im August 1918:

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Wien, 1. August
Geschützkampf und Erkundungstätigkeit waren gestern an ganzer Südwestfront sehr rege. Vorgestern hat ein starkes italienisches Bombengeschwader unsere venezianischen Flugfelder angegriffen. Unsere Flieger warfen sich dem Feind entgegen und verhinderten ihn, irgendwelchen Schaden anzurichten.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 2. August
Geschütztätigkeit an vielen Stellen andauernd rege. In den Judikarien bei Bezecca, südwestlich von Asiago und südlich von Quero wurden italienische Erkundungen vereitelt.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 3. August
An der venezianischen Gebirgsfront dauert die lebhaftere Gefechtstätigkeit an.
Am 31. Juli hat im Südwesten einer unserer erfolgreichsten Jagdflieger, Oberleutnant Frank Linke-Crawford, im Luftkampfe den Heldentod gefunden.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 4. August
Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden wurden wiederholte
englisch-französische Erkundungsvorstöße abgewiesen. Auf dem Dosso Alto gelang es dem Feinde, nach starker Artillerievorbereitung in Teile unserer Stellungen einzudringen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 5. und 6. August
Nichts Besonderes.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 7. August
In Italien Artilleriekampf und Patrouillentätigkeit.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 8. August
An der italienischen Front keine größeren Kampfhandlungen.

  Der Chef des Generalstabes


Wien, 9. August
An der italienischen Front erreichte der allgemeine Artilleriekampf im Raume der Sieben Gemeinden besondere Stärke.

  Der Chef des Generalstabes.


Italienische Angriffe bei Asiago abgeschlagen

Wien, 10. August
An der venezianischen Gebirgsfront kam es gestern wieder zu größeren Infanteriekämpfen. Zwischen Canope und Asiago gingen in den frühesten Morgenstunden Ententetruppen nach einem gewaltigen Feuerschlag in dichten Wellen zum Angriff über. Die feindlichen Sturmkolonnen wurden überall unter schweren Verlusten geworfen. Wo es ihnen vorübergehend gelang, in unseren Linien Fuß zu fassen, trieben wir sie im Gegenstoß zurück. Ebenso scheiterten alle Versuche des Feindes, sich im Asolonegebiet auszubreiten, an dem tapferen Widerstand unserer Truppen. An den anderen Frontteilen Artillerie- und Patrouillengeplänkel.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 11. August
Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden wiederholten die Ententetruppen gestern früh ihre schlagartigen Angriffe. Das Kampffeld dehnte sich von Canove bis in den Raum des Col del Rosso aus. Der Feind wurde nach erbittertem Ringen überall zurückgeworfen und erlitt sehr schwere Verluste. Es wurden Engländer, Franzosen und Italiener gefangen. Unter den Verteidigern fällt den ungarischen Regimentern 32, 101 und 138 besonderer Anteil am Erfolge zu.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 12. August
An der italienischen Front unterblieben gestern größere Infanterieunternehmungen; um so lebhafter waren an vielen Stellen der Artilleriekampf und die Fliegertätigkeit. Italienische Geschwader griffen bei ihren Flügen über Feltre und den Sieben Gemeinden aus geringer Höhe weithin sichtbar gekennzeichnete Feldspitäler an, wobei Kranke und im Pflegedienst beschäftigte Personen getötet wurden.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 13. August
An der Tiroler Gebirgsfront haben Sturmpatrouillen des Schützenregiments 37 einen gelungenen, für den Gegner verlustreichen Überfall auf die feindlichen Stellungen auf dem Monte Corno ausgeführt. Die fortgesetzten Fliegerangriffe auf den Raum von Feltre fordern unter der italienischen Zivilbevölkerung zahlreiche Opfer.

  Der Chef des Generalstabes.


Angriffe der Italiener im Tonale-Gebiet

Wien, 14. August
Im Tonale-Gebiet schritt der Feind gestern zu den von uns seit längerer Zeit erwarteten Angriffen. Er leitete sie am Vormittag durch Vorstöße gegen die in den Quellgebieten des Noce und der Sarca di Genova stehenden Postierungen ein. Nachmittags folgte nach starker Artillerievorbereitung das Vorgehen auf unsere Tonale-Stellung. Die Kämpfe verliefen für uns günstig; vom Zurückdrängen einiger vorgeschobener Hochgebirgsposten abgesehen, errangen die Italiener nirgends Erfolge. Sonst im Südwesten keine besonderen Ereignisse.

  Der Chef des Generalstabes.


Italienischer Mißerfolg am Tonale-Paß

Wien, 15. August
Wie die letzten Unternehmungen an der venezianischen Gebirgsfront, so führten auch die Angriffe gegen Tonale für den Feind zu einem vollen Mißerfolg. Die nördlich der Paßstraße vorgehenden italienischen Kolonnen brachen schon in unserem Abwehrfeuer unter schweren Verlusten zusammen. Südlich der Straße gelang es dem Feinde, nach mehreren vergeblichen Versuchen, einen Stützpunkt auf dem Monticello zu gewinnen, der ihm aber von den Südsteirern des 26. Schützenregiments sehr bald wieder entrissen wurde. Auch die in den Einleitungskämpfen aufgegebenen Hochgebirgsposten sind zum großen Teil wieder von uns besetzt. Der Feind ist in den wichtigsten Abschnitten über seine Gräben zurückgewichen. Unsere Flieger haben ihn mit Maschinengewehren verfolgt.
In Albanien errangen östlich des Devolitales unsere braven Truppen neuerdings Vorteile.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 16. August
Neue italienische Angriffe gegen die Montozzostellung scheiterten an der tapferen Gegenwehr von Abteilungen des ersten Kaiserschützenregiments. Sonst verlief im Tonale-Abschnitt der gestrige Tag ohne besondere Kampfhandlungen. Auf dem Monte Cimone wurden feindliche Sturmtruppen abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 17. August
Bei der Abwehr eines auf Trient gerichteten Fliegerangriffs schoß Oberleutnant Mavratil einen englischen Offiziersflieger ab und errang dadurch seinen 8. Luftsieg.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 18. August
An der italienischen Front stellenweise lebhafter Artilleriekampf.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 19. August
An der Piave wurden italienische Erkundungsversuche vereitelt.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 20. August
In der Nacht zum 19. August vollführten südlich des Sasso Rosso unsere Sturmtrupps einen erfolgreichen Vorstoß in die feindlichen Linien. Im Asolonegebiet wurden italienische Erkundungsabteilungen abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 21. August
Bei Nervesa versuchten italienische Erkundungsabteilungen auf dem Ostufer der Piave Fuß zu fassen. Sie wurden aufgerieben; sonst vielfach Artilleriekampf.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 22. August
Auf dem Monte Cimone wurde ein italienischer Vorstoß abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 23. August
Ein österreichisch-ungarisches Fliegergeschwader unternahm einen erfolgreichen Bombenangriff gegen den italienischen Flugplatz bei Mestre. Sonst keine besonderen Ereignisse.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 24. August
Bozen und Gries wurden in der Nacht vom 23. von italienischen Fliegern heimgesucht. Der Feind warf über 30 Bomben ab, tötete mehrere Einwohner und beschädigte das Krankenhaus.
An der Front keine größeren Kampfhandlungen.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 25. August
Nichts Neues.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 26. August
Im Asolonegebiet erfolgreiche Vorfeldgefechte.
In der Nacht zum 25. August griffen bei Verfolgung eines feindlichen Geschwaders unsere Flieger das Flugfeld bei Padua an und richteten beträchtlichen Schaden an.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 27. August
An mehreren Stellen der italienischen Front Artilleriekämpfe und Patrouillengefechte. Bozen-Gries war neuerlich das Ziel feindlicher, aber schadloser Fliegerangriffe.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 28. August
An den Gebirgsfronten rege Erkundungstätigkeit.

  Der Chef des Generalstabes.


Wien, 29. August
In den Judikarien bei Bezzecca und auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden Erkundungsgefechte. Sonst nichts von Belang.

  Der Chef des Generalstabes.


Gesteigerte Gefechtstätigkeit an der italienischen Gebirgsfront

Wien, 30. August
Südlich von Mori überfielen Kavalleriesturmtrupps einen feindlichen Stützpunkt und hoben einen Teil der Besatzung aus.
Auch im Conceital betätigten sich unsere Sturmtrupps mit Erfolg.
Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden lebte die Gefechtstätigkeit beträchtlich auf. Bei Asiago und nördlich des Col del Rosso unternahm der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung mehrere Vorstöße, die teils durch Feuer, teils im Gegenstoß zurückgeschlagen wurden.
Gestern früh griffen unsere Großflugzeuge den Bahnhof Montebelluna an und belegten ihn mit fünfzig Bomben.

  Der Chef des Generalstabes.


Erfolgreicher Gegenstoß am Monte Majo

Wien, 31. August
In den Judikarien erfolgreiche Erkundungsgefechte. Der Monte Majo (östlich des Pasubio) war gestern vorübergehend im Besitz des Feindes. Mehr als zweistündiges Artillerie- und Minenfeuer verschüttete unsere Besatzung, worauf es den Italienern gelang, in unsere Gräben einzubrechen. Unsere Abschnittreserve, Abteilungen des 3. Regiments der Tiroler Kaiserjäger und des Kaiserjäger-Sturmbataillons brachen sofort zum Gegenangriff an und warfen, durch die Batterien der Kaiserjägerdivision und der 40. Honved-Artilleriebrigade trefflich unterstützt, den Feind in kurzem erbitterten Ringen wieder hinaus. Das 20. Bersaglieriregiment bußte seine Schlappe mit dem Verlust von mehr als 200 Toten und etwa 100 Gefangenen.

 Der Chef des Generalstabes.



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