Österreichischer Heeresbericht über die Ereignisse an der italienischen Front im März 1916:

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Wien, 1. - 5. März
Die Lage ist überall unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Lawinengefahr auf dem italienischen Kriegsschauplatz

Wien, 6. März
Die Kampftätigkeit ist seit mehreren Tagen durch außergewöhnlich starke Niederschläge, im Gebirge auch durch Lawinengefahr, fast völlig aufgehoben.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Wien, 7. u. 8. März
Die Lage ist überall unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Artilleriekämpfe am Col di Lana

Wien, 9. März
An der Südwestfront ist die Gefechtstätigkeit noch immer durch die Witterung sehr eingeschränkt, nur im Abschnitte des Col di Lana und am San Michele kam es gestern zu lebhafteren Artilleriekämpfen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Lebhaftes Geschützfeuer am Tolmeiner Brückenkopf

Wien, 10. März
An der küstenländischen Front unterhielt die italienische Artillerie stellenweise ein mäßiges Feuer, das nur vor dem Tolmeiner Brückenkopf lebhafter wurde. An der Kärntner und Tiroler Front ist die Gefechtstätigkeit nach wie vor gering.
Durch eine Untersuchung wurde festgestellt, daß die Italiener - diesmal im Rombongebiete - Gasbomben verwendeten.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Wien, 11. März
Das feindliche Artilleriefeuer war gestern an der küstenländischen Front gegen die gewohnten Punkte wieder lebhafter.
Im Abschnitt der Hochfläche von Doberdo kam es auch zu Minenwerfer- und Handgranatenkämpfen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Italienischer Artillerieangriff gegen den Görzer Brückenkopf

Wien, 12. März
Gestern vormittag begann die feindliche Artillerie die Stellungen des Görzer Brückenkopfes, den Südteil der Stadt Görz und die Hochfläche von Doberdo lebhaft zu beschießen. Dieses Feuer hielt nachtsüber an. Auch an der Kärntner Front entwickelte die italienische Artillerie eine erhöhte Tätigkeit, insbesondere gegen den Lanzenboden (nordöstlich von Paularo). Zu Infanteriekämpfen kam es nirgends.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Italienischer Angriff bei Selz abgeschlagen

Wien, 13. März
Die erhöhte Tätigkeit der italienischen Artillerie dehnte sich auf die ganze Isonzofront aus. Nachmittags wurde ein feindlicher Angriff bei Selz abgeschlagen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Große Kämpfe an der Isonzofront

Wien, 14. März
An der Isonzofront beginnen sich große Kämpfe zu entwickeln. Seit gestern greifen die Italiener mit starken Kräften an; sie wurden überall abgewiesen. Am Tolmeiner Brückenkopfe beschränkte sich die Tätigkeit des Feindes auf ein sehr lebhaftes Feuer. Im Abschnitte von Plawa scheiterten seine Versuche, unsere Hindernisse zu zerstören; am Görzer Brückenkopfe wurden zwei Angriffe auf die Podgorastellung, einer auf die Brückenschanze von Lucinico zurückgeschlagen. Der Nordteil der Hochfläche von Doberdo wurde von starken Kräften zu wiederholten Malen angegriffen. Bei San Martino schlug das Szegeder Infanterieregiment Nr. 46 sieben Stürme blutig ab.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Fortdauer der Kämpfe an der Isonzofront

Wien, 15. März
Die Angriffe der Italiener an der Isonzofront dauern fort. Gestern nachmittag wurde auf der Podgorahöhe erbittert gekämpft. Unsere Truppen warfen den hier stellenweise eingedrungenen Feind im Handgemenge zurück. Ebenso erfolglos blieb ein gegnerischer Nachtangriff, der nach mehrstündiger Artillerievorbereitung gegen den Raum südwestlich San Martino angesetzt wurde. Vor diesem Orte liegen von den vorhergegangenen Kampftagen noch über 1000 Feindesleichen.
An mehreren anderen Stellen der küstenländischen Front kam es zu lebhaften Artillerie- und Minenwerferkämpfen. Im Kärntner Grenzgebiete stand unser Fella-Abschnitt, in Tirol der Raum des Col di Lana unter lebhaftem feindlichen Feuer.
Italienische Flieger warfen, ohne Schaden anzurichten, Bomben auf Triest ab.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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Wien, 16. März
Die Angriffstätigkeit der Italiener an der Isonzofront war gestern schwächer. Zwei Versuche starker Kräfte, gegen die Podgorastellung vorzugehen, wurden durch Artilleriefeuer verhindert. Am Nordhange des Monte San Michele wurde ein feindlicher Angriff blutig abgewiesen. Die Geschützkämpfe dauerten vielfach nachts fort. Auch an der Kärntner Front hält das Artilleriefeuer im Fella-Abschnitt an.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Die italienischen Angriffe am Isonzo eingestellt

Wien, 17. März
Die Italiener haben ihre fruchtlosen Angriffe an der Isonzofront eingestellt. Auch diesmal blieben alle unsere Stellungen fest in unserem Besitz.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Eine italienische Stellung am Tolmeiner Brückenkopf erobert

Wien, 18. März
Am unteren Isonzo kam es gestern nur bei Selz zu einem Angriffsversuche schwacher italienischer Kräfte, die an den Hindernissen abgewiesen wurden. Auch das Geschütz-, Minenwerfer- und Handgranatenfeuer ging nicht über das gewöhnliche Maß hinaus. Um so lebhafter war die Tätigkeit der beiderseitigen Artillerie in dem Raume von Tolmein und Flitsch sowie im Fellaabschnitt. Am Nordteil des Tolmeiner Brückenkopfes griffen unsere Truppen an, eroberten eine feindliche Stellung, nahmen 449 Italiener (darunter 16 Offiziere) gefangen und erbeuteten 3 Maschinengewehre und 1 Minenwerfer. An der Tiroler Front fanden am Monte Piano, Col di Lana, bei Riva und in den Judicarien mäßige Geschützkämpfe statt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Weitere österreichisch-ungarische Erfolge bei Tolmein -
Das k. u. k. Spitalschiff "Elektra" torpediert

Wien, 19. März
Die verhältnismäßige Ruhe am unteren Isonzo dauert an. Unsere Seeflugzeuge belegten die italienischen Batterien an der Sdobbamündung wiederholt mit Bomben. Die Stadt Görz wurde vom Feinde neuerdings aus schwersten Kalibern beschossen.
Am Tolmeiner Brückenkopf setzten unsere Truppen ihre Angriffe erfolgreich fort, drangen über die Straße Selo-Ciginj und westlich Sa. Maria weiter vor und wiesen mehrere Gegenangriffe auf die gewonnenen Stellungen ab. Auch am Südgrat des Mrzli Vrh wurde der Feind aus seiner Befestigung geworfen; er flüchtete bis Gabrije. In diesen Kämpfen wurden weitere 283 Italiener gefangen genommen.
Die Artillerietätigkeit an der Kärntner Front steigerte sich im Fella-Abschnitt und dehnte sich auch auf den karnischen Kamm aus.
Die Dolomitenfront, insbesondere der Raum des Col di Lana, dann unsere Stellungen bei Mater im Suganatal und einzelne Punkte der westtiroler Front standen gleichfalls unter lebhaftem feindlichen Feuer.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See:
Am 18. März vormittags wurde unweit Sebenico unser Spitalschiff "Elektra" von einem feindlichen Unterseeboot bei guter Sicht und hellem Sonnenschein ohne jede Warnung zweimal anlanciert, einmal getroffen und schwer beschädigt. Ein Matrose ist ertrunken, zwei Krankenschwestern des Roten Kreuzes sind schwer verwundet. Eine krassere Verletzung des Völkerrechts kann man sich zur See kaum denken.
Am gleichen Vormittag hat eines unserer Unterseeboote vor Durazzo einen französischen Torpedobootszerstörer, Typ Fourche, torpediert. Der Zerstörer sank binnen einer Minute.

K. und k. Flottenkommando.


Wien, 20. März
Am Görzer Brückenkopfe wurden gestern vormittag die feindlichen Stellungen vor dem Südteile der Podgorahöhe in Brand gesetzt. Nachmittags nahm unsere Artillerie die gegnerische Front vor dem Brückenkopf unter kräftiges Feuer. Nachts wurde der Feind aus einem Graben vor Pevma vertrieben.
Die Kämpfe am Tolmeiner Brückenkopfe dauern fort. Die gewonnenen Stellungen blieben fest in unserer Hand. Die Zahl der hier gefangen genommenen Italiener stieg auf 925. Die Kämpfe auf dem Mrzli Vrh und Krn brachen zusammen. Auch am Rombon eroberten unsere Truppen eine Stellung. Hierbei fielen 145 Italiener und 2 Maschinengewehre in ihre Hand.
Die lebhafte Tätigkeit an der Kärntner Front hält an.
Im Tiroler Grenzgebiete hielt der Feind den Col di Lana-Abschnitt  und einige Punkte an der Südfront unter Geschützfeuer.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Wien, 21. März
Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Feindliche Angriffe auf die von uns gewonnenen Stellungen am Rombon und Mrzli Vrh wurden abgewiesen. Am Rombon brachte eine neuerliche Unternehmung 81 gefangene Italiener ein.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Wien, 22. u. 23. März
Die Lage ist überall unverändert..

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Beschießung der Städte Görz und Rovereto

Wien, 24. März
Der Feind beschoß die Städte Görz und Rovereto. Sonst keine Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Wien, 25. März
Die Lage ist überall unverändert..

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Eine italienische Stellung am Plöckenpaß genommen

Wien, 26. März
Die feindliche Artillerie hielt die Hochfläche von Doberdo, den Fella-Abschnitt und einzelne Stellungen an der Tiroler Front unter Feuer.
Östlich des Plöckenpasses drangen unsere Truppen in eine italienische Stellung ein.
Bei Marter im Suganatal wurde ein feindlicher Angriff abgewiesen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Erstürmung einer italienischen Stellung bei Görz

Wien, 27. März
Gestern wurde an mehreren Stellen der Front heftig gekämpft. Am Görzer Brückenkopfe eroberten unsere Truppen die ganze feindliche Stellung vor dem Nordteile der Podgorahöhen. Hierbei wurden 525 Italiener, darunter 13 Offiziere, gefangen genommen.
Im Plöcken-Abschnitt mühte sich der Feind unter Einsatz von Verstärkungen vergebens ab, die ihm entrissenen Gräben wiederzugewinnen. Die Kämpfe nahmen an Ausdehnung zu und dauerten die ganze Nacht fort.
An der Tiroler Front fanden nur mäßige Geschützkämpfe statt. Die feindliche Artillerie beschoß Caldonazzo (im Suganatal).

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Vergebliche italienische Angriffe am Isonzo

Wien, 28. März
Die Kämpfe am Görzer Brückenkopf dauern fort. Auch im Abschnitte der Hochfläche von Doberdo begann ein lebhaftes Feuer der beiden Artillerien. Von italienischer Seite folgten Angriffsversuche am Nordhang des Monte San Michele und bei San Martino, die leicht abgewiesen wurden. Östlich Selz ist das Gefecht noch im Gange.
Auch im Plöcken-Abschnitt scheiterten alle feindlichen Angriffe. Vor der Kampffront des braven kärntnerischen Feldjägerbataillons Nr. 8 liegen über 500 tote Italiener.
An der Tiroler Front waren die Geschützkämpfe nur in den Judikarien lebhafter als gewöhnlich.
Da in Venetien ein erhöhter Eisenbahnverkehr gegen die Isonzofront festgestellt wurde, belegten unsere Flieger einige Objekte der dortigen Bahn mit Bomben.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Erbitterte Kämpfe bei Selz

Wien, 29. März
Die lebhaften Geschützkämpfe am Görzer Brückenkopf und im Abschnitte der Hochfläche von Doberdo dauerten auch gestern bis in die Nacht hinein. Es erfolgten jedoch keine neuen Angriffe. Östlich Selz drangen die Italiener in einige Gräben ein, die nun gesäubert werden.
Im Plöckenabschnitt wiesen unsere Truppen wieder mehrere feindliche Vorstöße ab.
Sonst ist die Lage unverändert. In mehreren Frontabschnitten arbeiten die Italiener an rückwärtigen Stellungen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Kämpfe an der ganzen italienischen Front

Wien, 30. März
Im Görzischen wurde wieder Tag und Nacht heftig gekämpft. Am Brückenkopf traten beiderseits starke Kräfte ins Gefecht. Unsere Truppen nahmen hier 350 Italiener, darunter 8 Offiziere, gefangen. Im Abschnitte der Hochfläche von Doberdo ist das Artilleriefeuer äußerst lebhaft. Auf den Höhen östlich von Selz wird um einige Gräben weiter gerungen. Ein Geschwader unserer Seeflugzeuge belegte die feindlichen Batterien an der Sdobbamündung ausgiebig mit Bomben. Im Fella- und Plöckenabschnitte, an der Dolomitenfront und bei Riva Geschützkämpfe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Kampfpause an der italienischen Front

Wien, 31. März
Infolge der ungünstigen Witterung ist eine Kampfpause eingetreten.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

 



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