Österreichischer Heeresbericht über die
Ereignisse an der italienischen Front im Juni 1917:
Wien, 1. Juni
Bei Vodice wurden gestern früh
wieder heftige italienische Angriffe abgewiesen.
Sonst am Isonzo nur Geschützkampf; stellenweise auch in Kärnten
und an der Tiroler Front.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 2. Juni
Heute früh scheiterte bei Görz
ein feindlicher Überfall, sonst am Isonzo nur Geschützkampf und
sehr rege Fliegertätigkeit. Unsere Kampfflieger schossen im
Luftkampf 2 feindliche Flugzeuge ab.
An der Tiroler Front holten im Monat Mai unsere angriffsfreudigen
Truppen 8 Offiziere, 728 Mann, 10 Maschinengewehre und 3
Granatenwerfer aus den feindlichen Stellungen.
Der Chef des Generalstabes.
Ereignisse zur See:
Vom 31. Mai auf den 1. Juni
herrschte im Golfe von Triest und im angrenzenden Küstengebiete
rege nächtliche Fliegertätigkeit, wobei unsere Seeflugzeuge die
Bahnanlagen und andere militärische Objekte in Cervignano und
San Giorgio di Nogaro mit beobachtetem Erfolge mit Bomben
belegten. Feindliche Fliegerangriffe auf Triest und Umgebung
töteten einen Knaben. Sachschaden wurde nicht angerichtet. Bei
der nächtlichen Verfolgung gelang es unserem erfolgreichen
Flieger Linienschiffsleutnant Banfield ein feindliches Flugzeug
im feindlichen Bereich abzuschießen. Wir haben kein Flugzeug
eingebüßt.
Flottenkommando.
Wien, 3. Juni
Im San Marco-Gelände bei Görz
warfen die Abteilungen des Hauptmanns Sonnewend den Feind mit
einem schneidigen Vorstoß aus seinen vordersten Gräben. Er
ließ 10 Offiziere, 500 Mann und 4 Maschinengewehre in unserer
Hand. - Italienische Flieger bewarfen Triest und andere
istrianische Plätze mit Bomben. In Triest wurden eine Frau und
ein Kind getötet. An der Südtiroler Front zahlreiche
Luftkämpfe.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 4. Juni
Östlich von Görz versuchte der
Feind mehrmals, die vorgestern an uns verlorenen Gräben
zurückzugewinnen. Alle Angriffe waren vergebens. Unsere Beute
hat sich auf 11 Offiziere, 600 Mann und 9 Maschinengewehre
erhöht. Auf dem Fajti Hrib holten wir 350 Italiener aus den
feindlichen Stellungen. Im Bereiche von Jamiano ist die
Kampftätigkeit wesentlich lebhafter geworden. Bei Arco in
Südtirol wurde ein italienisches Wasserflugzeug
abgeschossen.
Wie aus sehr vorsichtigen Schätzungen erhellt, übertreffen die
Verluste der Italiener in der zehnten Isonzoschlacht alles, was
der Feind in früheren Anstürmen an Menschenleben und Volkskraft
seiner Eroberungspolitik geopfert hat. Wir stellten im Laufe des
neunzehntägigen Ringens mindestens 35 italienische Divisionen in
erster Linie fest. Es ist sonach gegen einen Frontabschnitt von
40 Kilometer Breite mindestens die Hälfte des gesamten
italienischen Heeres Sturm gelaufen. Die Einbuße, die bei diesem
Massenopfer der Angreifer an Toten und Verwundeten erlitt,
übersteigt sicherlich 160000 Mann. Außerdem nahmen wir ihm
16000 Gefangene ab, so daß sich italienischerseits (für den
Gegner günstig gerechnet) ein Gesamtabgang von 180000 Mann
ergibt. Diesem Verlust von 180000 Mann steht für den Feind die
Besetzung des Kukberges und des zum Trümmerhaufen zerschossenen
Dorfes Jamiano als Raumgewinn gegenüber, wenig genug für den
Siegesjubel, der am 2. Jahrestage des Krieges Italien erfüllte.
Der Erfolg ist unbestritten unser geblieben!
Seine Majestät der Kaiser und König hat inmitten seiner braven
siegreichen Kämpfer einen Armeebefehl erlassen.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 5. Juni
Südlich von Jamiano, halbwegs
zwischen Monfalcone und der Hermada eroberten unsere Truppen in
planmäßig vorbereitetem und ausgeführtem Gegenangriff einen
beträchtlichen Teil der vor zwei Wochen in diesem Abschnitt von
den Italienern genommenen Gräben zurück. Vergebens warf der
Feind seine zu Fuß und mit Kraftwagen herangeführten Reserven
in den Kampf, um uns das gewonnene Gelände wieder zu entreißen.
In Tag und Nacht andauerndem Ringen, das sich heute früh infolge
des Einsetzens neuer italienischer Verstärkungen zu größter
Heftigkeit steigerte, blieb unsere heldenmütige Infanterie auf
ganzer Linie siegreich. Der Feind ist überall zurückgeworfen.
Auch die Versuche der Italiener, ihren Südflügel durch
Vorstöße bei Kostanjevica, auf dem Fajti Hrib und östlich von
Görz zu entlasten, scheiterten an der tapferen Gegenwehr unserer
Truppen völlig. Die Zahl der gestern bei Jamiano
zurückgeführten Gefangenen beträgt 171 Offiziere und 6500
Mann. Die im letzten Bericht gemeldete Gesamtsumme ist somit auf
die für eine Abwehrschlacht außergewöhnliche Höhe von 22000
Gefangenen gestiegen.
Über Cortina d´Ampezzo wurde ein feindlicher Doppeldecker im
Luftkampf abgeschossen.
Der Chef des Generalstabes.
Wien,
5. Juni
In der Nacht vom 3. auf den 4.
Juni wurde in der Nordadria eines unserer Torpedofahrzeuge von
einem feindlichen U-Boot torpediert und ist gesunken. Der
größte Teil der Bemannung wurde gerettet.
Flottenkommando.
Wien, 6. Juni
Der Feind erschöpfte sich gestern
zwischen dem Wippachtale und dem Meere in vergeblichen Angriffen,
um die in den vergangenen Tagen auf der Karsthochfläche
erlittene Niederlage wettzumachen. Seine Anstürme zerschellten.
Unsere Truppen erweiterten durch die Erstürmung einer Höhe bei
Jamiano ihren Erfolg und behaupteten in erbitterten Kämpfen
alles gewonnene Gelände.
Die Zahl der in den drei verflossenen Schlachttagen eingebrachten
Gefangenen ist auf 250 Offiziere (unter ihnen vier
Stabsoffiziere) und auf 10000 Mann gestiegen. Mehrere
italienische Regimenter sind fast mit ihrer ganzen
Mannschaftsbestande unverwundet in unsere Hände gefallen so das
Regiment Nr. 86 mit 2685 Mann, das Regiment Nr. 69 mit 1932, das
Regiment Nr. 71 mit 1831 Kämpfern. - Die Brigade Verona,
Siracusa, Puglie und Ancona, in deren Reihen diese Truppenkörper
fochten, sind vernichtet. Im Tunnel von San Giovanni wurde ein
großes Feldspital erbeutet. Das Schlachtfeld ist von
italienischen Leichen bedeckt.
In der mondhellen Nacht von gestern auf heute suchten die
italienischen Flieger weit hinter unserer Front Städte und
Ortschaften heim. Sie kamen im Innerösterreichischen bis
Laibach. in Tirol bis in die Gegend von Bozen, im Küstenlande
und in Krain wurden einige Einwohner getötet. Sachschaden ist
nicht zu melden.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 7. Juni
Am Isonzo setzte der Feind gestern
seine Versuche, die am 4. Juni ihm entrissenen Stellungen um
jeden Preis zurückzuerobern, mit größter Zähigkeit fort. Das
Schlachtfeld von Jamiano war abermals die Stätte heftigsten
Ringens. Die Italiener unterlagen. Ihre Massenangriffe brachen
überall unter schweren Verlusten zusammen. Es blieben neuerlich
30 Offiziere und 500 Mann in unserer Hand, so daß die Gesamtzahl
der seit 12. Mai eingebrachten Gefangenen die Summe von 27000
Mann übersteigt. Im Gailtal wurde am 5. Juni ein italienischer
Kampfdoppeldecker abgeschossen; die beiden Insassen gerieten
unverwundet in Gefangenschaft. Am selben Tage stießen unsere
Sturmtrupps im Dreizinnengebiet erfolgreich in die feindlichen
Stellungen vor. Gestern lebhafteres italienisches Geschützfeuer
im Suganatal und auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 8. Juni
Am Isonzo gestern
keine besondere Kampfhandlung. Ein feindlicher Flieger, dessen
Flugzeug unsere Abzeichen trug, warf hinter unserer Front Bomben
ab. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hält die Regsamkeit
der italienischen Batterien an. Auch die feindliche
Fliegertätigkeit ist sehr lebhaft.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 9. Juni
Am Isonzo keine besonderen
Ereignisse. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hält der
Geschützkampf in wechselnder Stärke an. Ein im Zebiogebiet
durch feindliche Sprengung entstandener Trichter wurde von
unseren Truppen im Handgranatenkampf gegen italienische Angriffe
behauptet.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 10. Juni
Bei der Isonzo-Armee nichts Neues.
Im Suganatal und auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden
entwickelte sich gestern nachmittag heftiger Artilleriekampf, der
seit heute früh in erhöhter Stärke fortgesetzt wird. Beim
Feinde herrscht rege Bewegung.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 11. Juni
Der bereits seit einiger Zeit
erwartete Angriff der 6. italienischen Armee auf der Hochfläche
der Sieben Gemeinden und im Suganatal hat begonnen. Nach
mehrtägiger, sorgfältiger Artillerievorbereitung warf gestern
der Feind an der Front zwischen Asiago und der Brenta seine
Infanterie in den Kampf. Nordwestlich von Asiago gelang es den
Italienern unter großen Opfern in unsere Gräben einzudringen.
Am Abend war der Feind wieder völlig hinausgeworfen. Besonders
hartnäckig wurde bei der Casara Zebio und im Gebiete des Monte
Forno gerungen, wo der italienische Ansturm an der Tapferkeit
steirischer Truppen zerschellte. Auch im Suganatal scheiterten
alle Angriffe des Feindes in unserem Geschützfeuer oder im
Nahkampf. Unsere Flieger schossen zwei italienische Flugzeuge ab.
Am Isonzo keine besonderen Ereignisse.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 12. Juni
Die Kämpfe in den Sieben
Gemeinden dauern fort. Die italienischen Angriffe richteten sich
hauptsächlich gegen den Monte Forno, den Monte Chiesa und die
Grenzhöhen nördlich davon. Im südlichen Teil dieses Raumes
scheiterten sie in den Nachmittagsstunden schon in unserem
Geschützfeuer. Auf dem Grenzkamm fingen unsere Truppen starke
feindliche Stöße im Bajonett- und Handgranatenkampf auf. Um
Mitternacht brach der Gegner zwischen dem Monte Forno und dem
Grenzrücken abermals mit erheblichen Kräften vor. Sein Beginnen
blieb wieder erfolglos.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 13. Juni
Wie aus den jüngsten
Feindberichten hervorgeht, ist es abermals die italienischerseits
oft beklagte Witterungsunbill, die auch in den letzten Tagen die
italienische Stoßkraft nicht zu machtvollerer Entfaltung
gelangen läßt. So vermochte auf der Hochfläche der Sieben
Gemeinden der Gegner gestern erst nach Einbruch der Dunkelheit
seine Angriffe wieder aufzunehmen, die er zuerst im Zebiogebiet
und nach Mitternacht auch gegen den Monte Forno und die
Grenzhöhen ansetzte. Unsere alpenländischen Truppen schlugen
den Feind zurück. Er erlitt namentlich am Nordflügel seiner
Angriffsgruppe - sehr schwere Verluste. Bei der Isonzo-Armee
stellenweise lebhafterer Geschützkampf.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 14. Juni
Auf der Hochfläche der Sieben
Gemeinden gestern nur Geschützkampf, sonst nichts zu melden.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 15. Juni
Bei der Isonzo-Armee keine
Ereignisse von Belang. In Kärnten steigerte sich das feindliche
Artilleriefeuer im Plöcken- und Flitscher-Abschnitt zu größter
Heftigkeit. Ein gegen unsere Stellungen am Rombon geführter
Angriff wurde abgewiesen. Auf der Hochfläche der Sieben
Gemeinden steigerte sich der Artilleriekampf.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 16. Juni
Die Kampfpause am Isonzo hält an.
Auf dem Plöckenpaß ist die Tätigkeit des Feindes sehr lebhaft.
Auf dem Grenzkamm südlich des Suganatales entwickelten sich
gestern wieder heftige Kämpfe. Der Feind wurde
zurückgeschlagen. Im Zebio-Gebiet scheiterte ein feindlicher
Vorstoß. Im Adamello-Abschnitt bemächtigte sich der Gegner
eines in die Gletscher vorgeschobenen Postens.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 17. Juni
Österreichisch-ungarische
Flugzeuggeschwader warfen im Görzischen auf die italienische
Fassungsstelle Mossa mit Erfolg Bomben ab. Sonst nichts von
Belang.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 18. Juni
Im Rombonabschnitt warfen
Abteilungen des bosnisch-herzegowinischen Infanterieregiments Nr.
4 den Feind aus einem Stützpunkt, nahmen ihm 1 Offizier und 28
Mann an Gefangenen ab und behaupteten sich gegen mehrere Angriffe
in der eroberten Stellung. Sonst nichts von Belang.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 19. Juni
Auf der Hochfläche der Sieben
Gemeinden und im Suganatal, zwischen Asiago und der Brenta, ist
seit gestern früh eine neue heftige Artillerieschlacht im Gange.
Vom Isonzo nichts Wesentliches zu melden.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 20. Juni
Nach vierundzwanzigstündiger
Artillerievorbereitung setzte gestern früh auf der Hochfläche
der Sieben Gemeinden der italienische Infanterieangriff ein, der
namentlich am Nordflügel, im Bereiche des Monte Forno und des
Grenzkammes mit größtem Kraftaufgebot geführt wird. Unsere
Truppen brachten alle Anstürme des Feindes in siegreicher Abwehr
zum Scheitern. Ein örtlicher Erfolg, der dem Italiener im Gebiet
der Cima Dieci einige hundert Schritte Raumgewinn eintrug, wurde
im Gegenangriff zum größten Teil wieder wettgemacht.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 21. Juni
Auf der Hochfläche der Sieben
Gemeinden verlief der gestrige Tag ruhiger. Die Kämpfe in diesem
Gebiet brachten uns seit dem 10. Juni 16 Offiziere, 650 Mann und
7 Maschinengewehre ein. Im Col Bricon-Gebiet erfolgreiche
Handgranatenkämpfe. Sturmabteilungen haben im Vorfelde der
Lagazupi-Stellung die Besetzung eines Sprengtrichters durch den
Feind verhindert. Auf der Karsthochfläche wurden kleinere
feindliche Unternehmungen abgewiesen.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 22. Juni
Aus dem Kriegspressequartier wird
gemeldet:
Verläßlichen Nachrichten zufolge haben die Italiener bei den
noch nicht völlig abgeschlossenen Kämpfen auf der Hochfläche
der Sieben Gemeinden bisher einen Gesamtverlust von etwa 40000
bis 50000 Mann erlitten. Demgegenüber steht als einziger
Gewinnposten der äußerst geringe Raumgewinn von etwa einem
Kilometer Breite und kaum hundert Schritt Tiefe auf dem
Grenzkamm.
Wien, 23. Juni
Geringe Gefechtstätigkeit.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 24. Juni
Im Plöckenabschnitt länger
anhaltendes feindliches Minenfeuer. Unsere Sturmpatrouillen haben
am Monte Sief eine Feldwache ausgehoben.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 25. Juni
Unverändert.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 26. Juni
Am 25. Juni haben Kaiserschützen
und Teile des westgalizischen Infanterieregiments Nr. 57 nach
gründlicher Vorbereitung und mit wirksamster
Artillerieunterstützung die auf dem Grenzrücken südlich des
Suganatales noch in Feindeshand verbliebenen Stellungsteile im
tapferen, zähen Kampfe voll wiedergenommen. Alle Gegenangriffe
des Feindes scheiterten an der tapferen Haltung unserer
Besatzung. Bisher wurden hier gegen 1800 Mann an Gefangenen,
darunter 44 Offiziere, eingebracht.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 27. Juni
Auf keinem der Kriegsschauplätze
Ereignisse von Bedeutung.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 27. Juni
In der Verhandlung des
Abgeordnetenhauses über die Anfragen der Abgeordneten Daszynski,
Dr. Stojan und Hruban an die Regierung betreffend Vorbereitungen
für etwaige Friedensverhandlungen erklärte Ministerpräsident
Dr. v. Seidler nach Rücksprache mit dem Minister des Äußern:
Die Annahme der Anfrage Daszynskis, als ob die
österreichisch-ungarische Regierung das Selbstbestimmungsrecht
der Nationen als Grundlage eines dauerhaften Friedens anerkannt
hätte, ist irrtümlich. Die österreichisch-ungarische Regierung
steht auf der Grundlage des Staatsgrundgesetzes, wonach es Seiner
Majestät vorbehalten ist, Frieden zu schließen, und somit dem
Monarchen die Wahrung der Interessen und Bedürfnisse der Völker
Österreichs in jenen entscheidenden Augenblicken anvertraut
erscheint. Unter dieser ausdrücklichen Verwahrung der
Hoheitsrechte der Krone ist die österreichisch-ungarische
Regierung jederzeit bereit, im Einverständnis mit ihren
Bundesgenossen auf der Basis eines ehrenvollen Friedens mit dem
Feinde in Verhandlungen zu treten, lehnt jedoch entschieden jede
andere Grundlage für Friedensverhandlungen ab. Der Minister des
Äußern hat unsere Bereitwilligkeit zu einem ehrenvollen
Friedensschluß, welcher die Garantien einer freien und
gesicherten Entwicklung der Monarchie enthält, offen zum
Ausdruck gebracht. Hierüber kann auch bei unseren Feinden kein
Zweifel herrschen. Solange unsere Feinde diesen Standpunkt der
österreichisch-ungarischen Regierung und unserer Verbündeten
nicht annehmen, werden wir weiterkämpfen in festem Vertrauen,
daß die heldenmütigen Leistungen unserer Armeen, verbunden mit
der aufopferungsvollen Tätigkeit des Hinterlandes, den Tag
bringen werden, an welchem den Völkern der Monarchie der Lohn
ihres Ausharrens durch den ehrenvollen Frieden gesichert wird.
Wien, 28. Juni
Außer den gemeldeten Gefangenen
wurden bei der Wiedereroberung des Monte Ortigaro 62
Maschinengewehre, 2 Minenwerfer, 7 Geschütze und 2000 Gewehre
erbeutet.
Hauptmann Heyrowsky hat am 26. Juni über dem Wippachtal 2
Flieger abgeschossen.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 29. Juni
Südöstlich von Görz und im
Plöckenabschnitt war das feindliche Artilleriefeuer lebhafter.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 30. Juni
Feindliche Flieger warfen in der
Nähe von Triest mehrere Bomben ab. Auf dem Monte Ortigara wurden
bisher 12 erbeutete Geschütze eingebracht.
Der Chef des Generalstabes