Ereignisse im Juni 1914:

Attentat in Sarajevo!

28. Juni
Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie Herzogin von Hohenberg in Sarajevo.
Entgegen den Anweisungen bog die Wagenkolonne auf Höhe der über die Miljacka führenden Lateinerbrücke aber in die ursprünglich geplante Route ein. Lojka, der nicht hinreichend über die neue Route orientiert war, legte den Rückwärtsgang ein, um zurück auf den Kai zu gelangen; dabei stand das Fahrzeug einige Sekunden still. Zu seiner großen Überraschung sah Princip, wie der Wagen mit dem Erzherzog vor dem Café anhielt, in dem er sich aufhielt; er stand auf, eilte auf die Straße, zog seine Pistole und schoss aus wenigen Metern Entfernung zwei Mal auf das Ziel.
Das erste Projektil durchschlug die Fahrzeugwand, wobei sich das Geschoss verformte, scharfkantig wurde und sich zu drehen begann. Danach traf es Sophie in den Unterleib und fügte ihr dort eine Reihe von Verletzungen zu, an denen sie innerhalb kürzester Zeit, noch im Wagen selbst, innerlich verblutete. Als Franz Ferdinand merkte, dass seine Frau getroffen worden war, schrie er: „Sopherl! Sopherl! Stirb nicht! Bleib' am Leben für unsere Kinder!“Unmittelbar danach fiel der zweite Schuss, welcher Franz Ferdinand in den Hals traf, seine Halsvene zerriss und seine Luftröhre verletzte. Der vor ihm sitzende Graf Harrach drehte sich um, packte den Thronfolger an der Schulter und rief: „Majestät, was ist Euch?“, woraufhin Franz Ferdinand erwiderte: „Es ist nichts...“ und einen Moment später das Bewusstsein verlor. Der Thronfolger blutete nun nicht aus der Einschusswunde selbst, sondern vor allem durch die verletzte Luftröhre, die wiederum von der verletzten Halsvene gespeist wurde. Das ist auch der Grund, weshalb die Uniform des Thronfolgers vorne großflächige Blutspuren aufweist. Sofort schluckte Princip sein Zyankali, erbrach es aber, woraufhin er sich mit der Pistole zu erschießen versuchte. Die Pistole wurde ihm jedoch aus der Hand gerissen und die wütende Menge wollte ihn lynchen. Während Princip sofort von Gendarmen verhaftet, mit Säbelknäufen geschlagen und abgeführt wurde, drehte der Fahrer um und fuhr schnell zu Potioreks Residenz, dem Konak. Dort bemühten sich schnell herangeholte Ersthelfer hektisch, das Leben des Thronfolgers zu retten, schnitten an mehreren Stellen seine Uniform auf in dem verzweifelten Bemühen, den Blutstrom zu stillen, was jedoch nicht gelang. Franz Ferdinand erlag kurz darauf im Konak seinen Verletzungen.Princip sagte später aus, dass er Sophie gar nicht habe treffen wollen, die Schüsse hätten Franz Ferdinand und Potiorek gegolten.


29. Juni
Kaiser Franz Joseph reist von seinem Sommersitz Bad Ischl nach Wien. Um den Monatswechsel fällt dort die Entscheidung zum Krieg gegen Serbien.

 



 

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