Ereignisse im Juli 1914:
4.
Juli
Der
österreichische Spitzendiplomat Alexander Hoyos reist nach Wien
und erhält dort die Zusicherung, dass Deutschland
Österreich-Ungarn im Konflikt mit Serbien unterstützen wird
("Blankoscheck").
7. Juli
Der ungarische
Ministerpräsident Istvan Tisza warnt im gemeinsamen Ministerrat
in Wien vor einem Militärschlag ohne vorherige diplomatische
Schritte.
10. Juli
Der
Spitzenbeamte Wiesner reist nach Sarajevo, um die Hintergründe
des Attentats und mögliche Spuren nach Belgrad zu untersuchen.
13. Juli
Wiesner
telegrafiert nach Wien, in den Einvernahmen der Attentäter sei
"kaum anfechtbar" festgestellt worden, dass das
Attentat "in Belgrad beschlossen und unter Mitwirkung
serbischer Staatsbeamten vorbereitet" wurde.
14. Juli
Im Palais
Strudlhof in Wien-Alsergrund befasst sich die Regierungsspitze
erstmals mit der Formulierung des Ultimatums an Serbien. Es soll
so verfasst werden, dass es für Belgrad unannehmbar ist.
19. Juli
Einigung auf
den definitiven Text des Ultimatums. Es verlangt insbesondere die
Mitwirkung österreichischer Organe bei den Untersuchungen zu den
Hintergründen des Attentats.
20. Juli
Frankreichs
Staatspräsident Raymond Poincare trifft in St. Petersburg ein.
Gegenseitige französisch-russische Zusicherung der
Bündnistreue.
21. Juli
Der Text der
geplanten kaiserlichen Kriegsproklamation "An Meine
Völker" wird den Ministerpräsidenten Österreichs und
Ungarns, Graf Karl Stürgkh und Graf Istvan Tisza, zur streng
vertraulichen Kenntnisnahme zugeleitet. Darin heißt es, Serbien
habe "den Weg der offenen Feindseligkeiten betreten (...)
Diesem unerträglichen Treiben muss Einhalt geboten werden".
23. Juli
Das auf 48
Stunden befristete Ultimatum wird in Belgrad übergeben.
25. Juli
Nach der
ausweichenden Antwort Serbiens bricht Österreich-Ungarn die
diplomatischen Beziehungen ab. Russland sichert Serbien seine
Unterstützung zu, falls österreichische Truppen die serbische
Grenze überschreiten sollten.
26. Juli
Britischer
Vermittlungsversuch: London ersucht Berlin, Wien dazu zu bewegen,
die serbische Antwort als Verhandlungsgrundlage zu akzeptieren,
und schlägt eine Botschafterkonferenz vor.
28. Juli
Österreich-Ungarn
erklärt Serbien den Krieg.
30. Juli
Russische
Generalmobilmachung.
Allgemeine
Mobilmachung in Österreich-Ungarn
Wien,
31. Juli
Kaiser
Franz Joseph I. unterzeichnet den Befehl zur Generalmobilmachung
Österreich-Ungarns. Die deutsche Regierung fordert Russland
ultimativ auf (12-Stunden-Frist), die Mobilmachung
zurückzunehmen; gleichzeitig richtet sie ein Ultimatum an
Frankreich, im Fall eines deutsch-russischen Kriegs neutral zu
bleiben.