Österreichischer Heeresbericht über die Ereignisse an der Ostfront im März 1915:

2.000 Russen in den Karpathen gefangen

Wien, 1. März
Erfolgreiche Kämpfe im westlichen Abschnitt der Karpathenfront brachten mehrere russische Vorstellungen in unseren Besitz. 19 Offiziere, 2000 Mann wurden hierbei gefangengenommen, viel Kriegsmaterial erbeutet.
Im Raume südlich des Dnjestr sind nach Einpressen russischer Verstärkungen erbitterte Kämpfe im Gange. Alle feindlichen Angriffe, die auf unsere Stellungen versucht wurden, scheiterten unter den schwersten Verlusten des Gegners.
In Polen und Westgalizien fanden auch gestern nur Geschützkämpfe statt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Die Kämpfe in den Karpathen

Wien, 2. März
In den Karpathen wurden im westlichen Abschnitt zahlreiche Gegenangriffe der Russen abgewiesen und die in den vorausgegangenen Kämpfen von den eigenen Truppen gewonnenen Stellungen und Höhen festgehalten.
Südlich des Dnjestr dauern die Kämpfe an. Auch gestern wurden feindliche Angriffe blutig zurückgeschlagen. Hierdurch wurde erstrittenes Gebiet gegen numerisch oft überlegene gegnerische Kräfte behauptet.
In Polen und Westgalizien nur Artilleriekampf.
In der Bukowina herrscht Ruhe.
Am südlichen Kriegsschauplatz ist die Situation unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Erfolgreicher Sturmangriff bei Cisna

Wien, 3. März
In den Karpathen sind westlich des Uzsoker Passes Kämpfe im Gange, die sich in größerem Umfange um den Besitz wichtiger Höhen und Rückenlinien entwickelten. Mehrere russische Gegenangriffe wurden blutig abgewiesen, im Laufe des Tages auf der Gefechtsfront neue lokale Erfolge erzielt. Bei der Erstürmung einer Höhe nördlich Cisna blieben 400 Gefangene in unseren Händen.
In Südost-Galizien wurde an der ganzen Schlachtfront heftig gekämpft.
Am Dunjec und in Russisch-Polen hat sich nichts Wesentliches ereignet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Abgeschlagener russischer Angriff bei Baligrod

Wien, 4. März
nach blutigem Kampfe zurückgeworfen. Beiderseits des Latorcza-Tales und auf den Höhen nördlich Cisna dauern die Kämpfe, stellenweise auch nachts, an. Überall, wo es unseren Truppen gelungen ist, Raum zu gewinnen, unternimmt der Feind wiederholt Gegenangriffe, die stets blutig zurückgeschlagen wurden. Besonders entlang der Straße von Baligrod versuchten die Russen während dichten Schneegestöbers mit starken Kräften vorzustoßen. Der Angriff, der bis auf die nächsten Distanzen herangekommen war, brach schließlich unter großen Verlusten des Gegners in unserem Geschütz- und Maschinengewehrfeuer vollkommen zusammen.
An den übrigen Fronten keine wesentliche Änderung, nur Geschützkampf.
Vor Przemysl herrscht Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Russische Vorstöße in Polen gescheitert

Wien, 5. März
Partielle Vorstöße der Russen im Abschnitt östlich Piotrkow in Polen scheiterten in unserem wirkungsvollen Artilleriefeuer. Im übrigen hat sich an dieser Front und an jener in Westgalizien nichts Nennenswertes ereignet.
In den Karpathen dauern die Kämpfe um einige Höhenstellungen noch an. Ungünstige Witterungs- und Sichtverhältnisse herrschen vor.
Im Kampfgebiet in Südostgalizien ist nach den Ereignissen der letzten Zeit vorübergehend Ruhe eingetreten.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Heftige Kämpfe in Russisch-Polen

Wien, 6. März
In einigen Frontabschnitten in Russisch-Polen waren gestern heftige Kämpfe im Gange, die sich stellenweise auf den nächsten Distanzen abspielten. Durch gute eigene Artilleriewirkung wurden russische Abteilungen unter beträchtlichen Verlusten zur Räumung vorgeschobener Stellungen gezwungen.
In den Karpathen, wo verschiedenen Orts die Kämpfe um günstige Höhenstellungen andauern, wurden Nachtangriffe der Russen überall abgewiesen, 8 Offiziere, 570 Mann gefangen genommen. In Südostgalizien hält die Ruhe an.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Schwere russische Verluste in den Karpathen

Wien, 8. März
Durch die noch andauernden Kämpfe in Russisch-Polen wurden vielfach Erfolge erzielt. Der Gegner wurde aus mehreren vorgeschobenen Stützpunkten und Schützenlinien unter starken Verlusten geworfen. Gleichen Erfolg hatte ein kurzer Vorstoß unserer Truppen an der Front in Westgalizien, wo im Raume bei Gorlice eine der feindlichen Schützenlinien durchbrochen und eine Ortschaft nach blutigem Kampfe erobert wurde. Mehrere Offiziere und über 500 Mann des Gegners sind gefangen.
In den Karpathen wird hartnäckig gekämpft. Im Raume bei Lupkow setzten die Russen gestern Nachmittag einen Angriff mit starken Kräften an. Unter Einsetzen neuer Verstärkungen wurden die gelichteten Reihen des Gegners stets erneuert und mit allen Mitteln vorgetrieben und der Angriff trotz schwerer Verluste dreimal bis nahe an unsere Stellungen vorgetragen. Jedesmal scheiterte der letzte Ansturm der Russen unter vernichtenden Verlusten an unseren Hindernislinien. Hunderte von Toten liegen vor den Stellungen. In einem anderen Abschnitt der Kampffront gingen eigene Truppen nach abgeschlagenen russischen Vorstößen überraschend zum Angriff über, eroberten eine bisher vom Gegner stark besetzte Kuppe und machten neuerdings 10 Offiziere und 700 Mann zu Gefangenen. Auch auf einer benachbarten Höhe wurden 1000 Russen gefangen.
In Südostgalizien holte sich starke feindliche Kavallerie, die gegen einen Flügel unserer Stellungen isoliert vorging, eine empfindliche Schlappe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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Die russischen Angriffe an der Karpathenfront

Wien, 9. März
An der Front nördlich der Weichsel hielt der lebhafte Geschützkampf auch gestern an. Südlich Lopuszow wurden Angriffe der Russen mühelos abgewiesen.
Der im Raume bei Gorlice durchgeführte Vorstoß brachte noch weitere Gefangene ein. Die gewonnenen Stellungen wurden trotz mehrfacher Versuche des Feindes, sie wiederzuerobern, überall behauptet.
Ununterbrochen wiederholen sich an der Karpathenfront feindliche Angriffe, die je nach der Entwicklungsmöglichkeit bald mit starken, bald mit untergeordneten Kräften durchgeführt werden. So wurden auch gestern wieder an mehreren Stellen heftige Angriffe der Russen, die bis an unsere Verhaue herangekommen waren, unter schweren Verlusten des Gegners zurückgeschlagen. Weitere 600 Mann des Feindes blieben bei diesen Kämpfen als Gefangene in unseren Händen.
Die seit den letzten Tagen in den Karpathen wieder vorherrschenden ungünstigen Witterungsverhältnisse fordern von den in dieser Gefechtsfront verwendeten Armeekörpern ganz außergewöhnliche Leistungen. In ständigem Kontakt mit dem Gegner, sind die Truppen oft Tag und Nacht im Kampf und vielfach gezwungen, auch bei strenger Kälte und hohem Schnee Angriffsbewegungen auszuführen oder in der Verteidigung Angriffen weit überlegener feindlicher Kräfte standzuhalten. Dem Verhalten unserer braven Truppen sowie jedem einzelnen, der an diesen Kämpfen Anteil hat, gebührt uneingeschränkt Lob.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Östereichisch-Ungarische Erfolge in den Karpathen

Wien, 10. März
An der Front in Russisch-Polen herrscht auch weiter lebhafte Gefechtstätigkeit.
In Westgalizien wurde das von unseren Truppen südlich Gorlice eroberte Gebiet noch erweitert. Ein anschließender Schützengraben des Feindes wurde erstürmt und 200 Mann zu Gefangenen gemacht.
Bei günstigeren Sichtverhältnissen hatte gestern in einigen Abschnitten der Karpathenfront unsere Artillerie durch gute Wirkungen sichtliche Erfolge. Eine nahe vor der eigenen Stellung liegende Bergrückenlinie, die von feindlicher Infanterie besetzt war, wurde infolge des flankierenden Feuers unserer Artillerie fluchtartig geräumt. Der Feind erlitt hierbei unter wirksamem Schrapnellfeuer schwere Verluste. Bei der Eroberung einer Stellung an dieser Front wurden 300 Mann gefangen, viel Kriegsmaterial erbeutet.
Vor unseren Stellungen in Südostgalizien herrscht im allgemeinen Ruhe. Nördlich Nadworna wurde ein Vorstoß schwächerer feindlicher Kräfte abgewiesen, gleichzeitig an anderer Stelle mehrere feindliche Bataillone, die gegen die eigene Front vorgegangen waren, zurückgeworfen, in der Verfolgung 190 gefangen.
In der Bukowina hat sich in der letzten Zeit nichts ereignet. Am nördlichen Pruth-Ufer bei Czernowitz fanden nur unbedeutende Plänkeleien statt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Die österreichische Flottenaktion von Antivari

Wien, 11. März
Unsere jüngste Flottenaktion vor Antivari vom 1. auf den 2. März fand in mehreren Blättern eine ganz unrichtige Darstellung; diesen aus der Presse des Auslandes übernommenen entstellten Berichten sei der folgende authentische Sachverhalt gegenübergestellt: Am 1. März um 2 Uhr früh drangen drei unserer Torpedoboote, begleitet von drei Zerstörern, in den Hafen von Antivari ein und landeten eine Abteilung, welche die in den Magazinen am Steinmolo lagernden Vorräte ansteckte und zerstörte. Die zur rascheren Landung französischer Transporte neugebaute hölzerne Mole mit Gleisen und Krananlagen wurde durch Sprengung vollständig demoliert. Die sogenannte Jacht "Rumija", die schon seit Jahren nur zum Warentransport, seit Monaten aber namentlich zum Schleppen von Seglern, die mit Konterbande aus Albanien kamen, verwendet wurde, und die bei andren Aktionen stets geschont worden war, wurde aus dem innersten Hafen herausgeholt und, da das stürmische Wetter ein Fortführen verhinderte, vor der Hafeneinfahrt versenkt. Während dieser Operationen wurden unsere Fahrzeuge eine Stunde lang nach und nach von fünf Batterien immer heftiger beschossen, aber nicht getroffen. Unsere Torpedoboote erwiderten nur mit Maschinengewehren das gegen sie und die gelandete Abteilung gerichtete Gewehrfeuer, beschossen außerdem zwei Warenleichter aus nächster Nähe mit einigen Granaten und versenkten einen davon. Die Stadt wurde überhaupt nicht beschossen. Von den Zerstörern in und vor dem Hafen wurde kein einziger Schuß abgegeben. Selbst die am Lande gelagerten großen Benzinmengen wurden wegen der Gefahr für zwei nahe davor liegende Segelschiffe unbekannter Nationalität nicht zerstört. Die von montenegrinischer Seite verbreiteten Schauergeschichten von einem Bombardement der Stadt, von vielen zerstörten oder in Flammen aufgegangenen Wohnhäusern, von einer Menge unter den Trümmern begrabenen oder durch Schrapnells getöteten Bürgern, insbesondere Frauen usw., sind nichts als tendenziöse Erfindungen, wie sie von gegnerischer Seite mit Sicherheit zu erwarten waren.

Eroberung der Höhen bei Cisna-Baligrod

Wien, 12. März
Die Situation in den neugewonnenen Stellungen in Russisch-Polen und Westgalizien hat sich weiter gefestigt. Angriffe des Feindes haben sich nicht mehr wiederholt. Bei Inowlodz an der Pilica brachte die eigene Artillerie gestern nach kurzem heftigen Feuerkampf mehrere feindliche Batterien zum Schweigen.
In den Karpathen wurde nach erbittertem Kampf eine Ortschaft an der Straße Cisna-Baligrod genommen und die anschließende Höhe im Laufe des Tages während dichten Schneegestöbers vom Feinde gesäubert Im westlichen Nachbarabschnitt scheiterte unterdessen ein starker feindlicher Angriff. An der übrigen Front in den Karpathen, sowie in Südostgalizien keine besonderen Ereignisse, da während des ganzen Tages heftiger Schneesturm anhielt.
Auch nördlich Czernowitz herrschte Ruhe.
Am südlichen Kriegsschauplatz hat sich seit längerer Zeit nichts ereignet. Unbedeutende Plänkeleien an der montenegrinischen Grenze fanden stellenweise statt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Gescheiterter russischer Angriff südlich des Dnjestr

Wien, 14. März
In Polen und an der Front in Westgalizien hat sich die allgemeine Lage nicht geändert. Vorstöße des Feindes wurden an der unteren Nida, sowie bei und südlich Gorlice nach kurzem Kampfe zurückgeschlagen.
In den Karpathen scheiterten wieder in zahlreichen Abschnitten heftige Angriffe der Russen, so an der Kampffront zwischen dem Sattel von Lupkow und dem Uzsoker Paß, dann im Oportal, wo auch nachts erbittert gekämpft wurde, und bei Wyschkow. Außer den vielen verwundeten Russen, die in unsere Hände fielen, wurden über 400 Mann des Feindes, die sich im Nahkampfe ergaben, gefangen genommen.
Auch an den Stellungen südlich des Dnjestr entwickelten sich Kämpfe. Ein von starken Infanteriekräften des Gegners eingesetzter Angriff kam im wirkungsvollsten Feuer unserer Truppen bald zum Stehen und brach unter großen Verlusten des Feindes völlig zusammen. Weiter östlich wurde zu Fuß vorgehende feindliche Kavallerie abermals zurückgeworfen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Russische Angriffe in den Karpathen abgewiesen

Wien, 15. März
Im westlichen Abschnitt der Karpathenfront ist der gestrige Tag ruhig verlaufen. Nördlich des Uzsoker Passes kam es zu ernsteren Kämpfen. Starke russische Kräfte griffen hier mittags an und drangen bis nahe an unsere Stellungen vor, wo sie sich zunächst behaupteten. Ein nachmittags von unseren Truppen überraschend durchgeführter Gegenangriff warf den Feind an der ganzen Front nach heftigem Kampf zurück, wobei vier Offiziere und 500 Mann gefangen genommen wurden. Auch an den eigenen Stellungen beiderseits des Ovortales wurde erbittert gekämpft. Der Gegner, der am Stryj weitere Verstärkungen herangeführt hatte, griff seit einigen Tagen wiederholt mit starken Kräften im Tale und an den begleitenden Höhen an. Alle diese Versuche, gegen die Paßhöhen Raum zu gewinnen scheiterten unter den schwersten Verlusten. Der gestern erfolgte Angriff, der wieder in unserem Feuer völlig zusammenbrach, dürfte mit Rücksicht auf die großen Verluste, die der Gegner erlitt, kaum wiederholt werden. 1000 Gefangene brachten diese Kämpfe ein.
An den Stellungen südlich des Dnjestr wird gekämpft. Ein von unseren Truppen angesetzter Gegenangriff gewann Raum. Die Russen wurden in mehreren Frontabschnitten zurückgedrängt.
In Polen und Westgalizien fand nur Geschützkampf statt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Russischer Durchbruchsversuch bei Kolomea abgewiesen

Wien, 16. März
Angriffe stärkerer feindlicher Infanterie auf unsere Stellungen östlich Sulejow und bei Lopuszno an der Front in Polen wurden abgewiesen. Ebenso scheiterten mehrere Nachtangriffe, die die Russen im Raum bei Gorlice durchführten. Bei Abwehr dieser Angriffe brachte die eigene Artillerie durch flankierendes Feuer auf nächste Distanz dem Feinde schwere Verluste bei.
In den Karpathen hielt gestern an dem größten Teil der Front nur Geschützkampf an. Auch in den Stellungen nördlich des Uzsoker Passes herrschte durch die Ereignissen des 14. dieses Monats verhältnismäßige Ruhe. Der Gegner hatte in den Kämpfen dieser Tage große Verluste erlitten. Von den vordersten russischen Abteilungen wurden 2 Bataillone vernichtet, 11 Offiziere, 650 Mann gefangen und 3 Maschinengewehre erbeutet. In der Gegend nordwestlich Wyschkow eroberten eigene Abteilungen eine Höhe, nahmen 380 Mann gefangen und hielten trotz wiederholter russischer Gegenangriffe die gewonnene Stellung.
Die Schlacht südlich des Dnjestr dauert an. Der von starken russischen Kräften auf die Höhen östlich Ottynia in der Richtung Kolomea versuchte Durchbruch wurde in mehrtägigen erbitterten Kämpfen unter großen Verlusten des Feindes zurückgeschlagen. Nach Eintreffen weiterer Verstärkungen ging der Gegner abermals auf diese Höhen vor, griff in dichten Massen im Laufe des Nachmittags dreimal unsere vorgehenden Kräfte an und erlitt wieder schwere Verluste. Das Infanterie-Regiment General der Kavallerie Dankl Nr. 53 hielt wiederholt dem Ansturm überlegener feindlicher Kräfte heldenmütig stand. Alle Angriffe wurden blutig abgewiesen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Große russische Verluste in den Karpathen

Wien, 18. März
In den Karpathen und auf den Höhen westlich Laberczrev wurde der Angriff stärkerer feindlicher Kräfte nach blutigem Kampfe unter großen Verlusten für den Gegner zurückgeschlagen. Mehrere feindliche Kompanien wurden hierbei vernichtet.
Ebenso scheiterten im Südosten Galiziens wiederholte Versuche der Russen, durch überraschendes Vorgehen numerisch überlegener Kräfte einzelne Stützpunkte in unseren Stellungen zu nehmen. Bei dem Zurückweisen dieser Angriffe, die überall auf den nächsten Distanzen im Feuer unserer Truppen zusammenbrachen, wurden auch 280 Mann gefangen.
Auf allen übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Schwere russische Verluste in Südost-Galizien

Wien, 19. März
In den Karpathen im Raume Lupkow und Smolnic lebhafter Geschützkampf. Ein auf den Höhen südwestlich Baligrod angesetzter Nachtangriff der Russen wurde nach kurzem Feuerkampf zurückgeschlagen. Starke feindliche Kräfte griffen vormittags unsere Stellungen nördlich des Uzsoker Passes an. Wie am 14. März wurden sie auch gestern unter schweren Verlusten abgewiesen.
An der Schlachtfront in Südost-Galizien wurde vormittags erbittert gekämpft. Die zahlreichen Angriffe, die der Feind diesmal gegen die Mitte und den linken Flügel der Stellung richtete, scheiterten durchweg an der festen und standhaften Haltung unserer braven Truppen. Der Gegner erlitt sehr schwere Verluste. Das Angriffsfeld ist bedeckt mit Toten. Fünf Offiziere und 500 Mann des Feindes wurden entwaffnet und gefangen.
An der Front in Westgalizien und Polen keine Veränderung.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Ausfall der Besatzuung von Przemysl

Wien, 20. März
An der Karpathenfront haben keine besonderen Ereignisse stattgefunden. In einigen Abschnitten war lebhafter Geschützkampf im Gange.
Nordwestlich Nadworna wurde ein Nachtangriff mehrerer russischer Bataillone, der bis auf 100 Schritte an unsere Stellungen herangekommen war, blutig abgewiesen. An den übrigen Teilen der Gefechtsfront in Südost-Galizien herrscht verhältnismäßige Ruhe.
In Polen und Westgalizien hat sich nichts ereignet.
Die tapfere Besatzung von Przemysl unternahm gestern seit längerer Zeit einen Ausfall, diesmal in östlicher Richtung. Sie traf auf starke feindliche Kräfte und zog sich nach mehrstündigem Gefecht hinter die Gürtellinie zurück.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

 


Russische Angriffe am San zurückgeschlagen

Wien, 21. März
In den Karpathen kam es gestern in der Front zwischen dem Uzsoker Paß und dem Sattel von Konieczna zu heftigen Kämpfen. Schon in der Nacht zum 20. dieses Monats versuchten feindliche Abteilungen, durch überraschendes Vorgehen einzelne unserer Stützpunkte zu nehmen. Sie wurden überall unter großen Verlusten abgewiesen. In den Morgenstunden wiederholten sich die russischen Angriffe in größerem Umfange. Die sich entwickelnden Kämpfe dauerten in einzelnen Abschnitten den ganzen Tag über an. Bis zum Abend waren die gegen unsere Stellungen am San bei Smolnik und Asopagony vorgegangenen russischen Kräfte zurückgeschlagen. 1070 Mann wurden gefangen.
An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Przemysl durch Hunger bezwungen

Wien, 22. März
Nach viereinhalbmonatiger Einschließung am Ende ihrer Kräfte angelangt, ist die Festung Przemysl am 22. März in Ehren gefallen.
Als die Verpflegungsvorräte Mitte dieses Monats knapp zu werden begannen, entschloß sich General der Infanterie v. Kusmanek zum letzten Angriff. Die Ausfallstruppen brachen am 19. März. zeitig morgens über die Gürtellinie vor und hielten in siebenstündigem Gefecht gegen starke russische Kräfte bis zum äußersten stand. Schließlich zwang die Überlegenheit der Zahl zum Zurückgehen hinter die Gürtellinie. In den folgenden Nächten gingen die Russen gegen mehrere Fronten von Przemysl vor. Diese Kämpfe brachen gleich allen früheren in dem Feuer der tapfer verteidigen Befestigungen zusammen.
Da nach dem Ausfalle am 19. März auch die äußerste Beschränkung in der Verpflegungsration nur mehr einen dreitägigen Widerstand gestattete, hatte der Festungskommandant mittlerweile den Befehl erhalten, nach Ablauf dieser Frist und nach Vernichtung des Kriegsmaterials den Platz dem Feinde zu überlassen. Wie ein Flieger der Festung meldete, gelang es tatsächlich, die Forts samt Geschützen, Munition und Befestigungsanlagen zu zerstören. Dem opfermutigen Ausharren und dem letzten Kampfe der Besatzung gebührt nicht minderes Lob als ihrer Tapferkeit in den früheren Stürmen und Gefechten. Diese Anerkennung wird auch der Feind den Helden von Przemysl nicht versagen.
Der Fall der Festung, mit dem die Heeresleitung seit längerer Zeit rechnen mußte, hat keinen Einfluß auf die Lage im Großen. Bei der Feldarmee dauern die Kämpfe im Karpathenabschnitt vom Uzsoker Paß bis zum Sattel von Konieczna an.

 


Guter Fortgang der Karpathenkämpfe

Wien, 23. März
Die Kämpfe im Karpathenabschnitt vom Uzsoker Paß bis zum Sattel von Konieczna dauern fort. In den letzten zwei Tagen wurden wieder starke Angriffe des Feindes zurückgeschlagen, 3300 Russen hierbei gefangen. In einem Gefecht, das um eine Höhe bei Wyszkow geführt wurde, gelang es, den Gegner aus seinen Stellungen zu werfen und 8 Offiziere, 685 Mann gefangen zu nehmen. An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Die Russen aus der Nordbukowina vertrieben

Wien, 24. März
Im westlichen Karpathenabschnitt hat sich an der Front bis zum Uzsoker Paß eine Schlacht entwickelt, die mit großer Heftigkeit andauert. Starke russische Kräfte gingen zum Angriff
über, um die Höhenstellungen wird erbittert gekämpft.
Zwischen Pruth und Dnjestr kam es im nördlichsten Teil der Bukowina zu mehreren Gefechten, in denen der Feind aus einigen Orten vertrieben wurde und gegen die Grenze zurückweichen musste. Die nördlich Czernowitz jenseits des Pruth liegenden Ortschaften, die dem Feind als Basis für Unternehmungen gegen die Stadt dienten, sind vom Gegner gesäubert.
In Polen und Westgalizien keine Veränderung. Die bei Otfinow am unteren Dunajec eingebaute Kriegsbrücke der Russen wurde gestern durch unsere Artillerie zerstört.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Die Kämpfe am Uzsoker Paß

Wien, 25. März
In den Karpathen haben unsere Truppen an der Front westlich des Uzsoker Passes schwere russische Angriffe abgeschlagen. Die Kämpfe dauern an. Der gestrige Tag ist in einigen Abschnitten ruhiger verlaufen. 1500 Mann des Gegners wurden neuerdings gefangen. Bei Wyszkow scheiterte ein Angriff des Feindes auf die am 22. März von uns genommenen Stellungen.
An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet.
Am südlichen Kriegsschauplatz fanden in der letzten Zeit an der Donau und Save vereinzelte Geschützkämpfe statt. Die allgemeine Situation ist unverändert

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Russische Stützpunkte in den Karpathen erobert

Wien, 26. März
In den Karpathen wird weiter heftig gekämpft. Wiederholte russische Angriffe bei Tag und während der Nacht wurden abgeschlagen. Die allgemeine Situation ist unverändert.
Im Raume südlich Zaleszczyki eroberten unsere Truppen 11 Stützpunkte der Russen und machten über 500 Mann zu Gefangenen.
An der Front in Russisch-Polen und in Westgalizien Geschützkampf. Der Kirchturm der Ortschaft Paradyz südöstlich Sulejow wurde als Beobachtungsstation feindlicher Artillerie erkannt und mußte daher beschossen werden.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Vertreibung der Russen aus der Nordbukovina

Wien, 27. März
Unter schweren Verlusten des Feindes scheiterten an der Schlachtfront in den Karpathen neuerlich starke russische Angriffe. Auf den Höhen bei Banyavölgy und beiderseits des Laborczatales südlich Laborczrev dauern die Kämpfe mit großer Heftigkeit an.
In der Bukowina warfen unsere Truppen nordöstlich Czernowitz stärkere russische Kräfte nach heftigem Kampfe bis an die Reichsgrenze zurück, eroberten mehrere Ortschaften, machten über 1000 Gefangene und erbeuteten 2 Geschütze.
In Russisch-Polen und Westgalizien keine Veränderung.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Hartnäckige Kämpfe in den Karpathen

Wien, 28. März
Die russischen Angriffe im Ondava- und Laborcza-Tale wurden blutig abgewiesen. Der Kampf auf den Höhen beiderseits dieser Täler ist seit gestern abgeflaut. Tagsüber und während der Nacht Geschützkampf und Geplänkel.
In den übrigen Abschnitten der Karpathenfront auch weiter hartnäckige Kämpfe. 1230 Russen wurden gefangengenommen.
Verfolgungsgefechte in der nördlichen Bukowina brachten weitere 200 Gefangene ein.
Die Situation in Russisch-Polen und Westgalizien ist unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Russische Angriffe in den Karpathen zurückgewiesen

Wien, 29. März
Die Kämpfe in den Karpathen dauern fort. Ein gestern durchgeführter russischer Angriff auf die Höhen westlich Banyavölgy wurde nach mehrstündigem Kampfe unter großen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Die Regimenter der vierten Kavallerietruppendivision haben sich, wie in den vergangenen Gefechten die Truppen der ersten Landsturm-Infanterie-Brigade, beispielgebend geschlagen. Wiederholte überlegene feindliche Vorstöße wurden von ihnen blutig abgewiesen. Nördlich des Uzsoker Passes scheiterten Nachtangriffe der Russen im wirksamsten Feuer unserer Stellungen.
An der Front in Südostgalizien Geschützkampf. Russische Kräfte, die östlich Zaleszcyki über den Dnjestr vorstießen, wurden nach heftigem Kampfe über den Fluß zurückgezogen.
In Russisch Polen und Westgalizien stellenweise Geschützkampf. Ein russischer Nachtangriff an der Losczina in Polen scheiterte vollkommen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


Über 40.000 Russen in den Karpathen gefangen

Wien, 31. März
An der Front in den Ostbeskiden ist der Tag ruhiger verlaufen.
In den östlich anschließenden Abschnitten dauern die Kämpfe fort. Auf den Höhen nördlich Cisna und nordöstlich Kalnica wurden abermals mehrere russische Sturmangriffe, die der Feind noch nachts wiederholte, abgeschlagen. Auch nördlich des Uzsoker Passes scheiterten Nachtangriffe des Feindes unter schweren Verlusten. Weitere 1100 Mann Gefangene wurden eingebracht.
An allen übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet. Es fanden nur Artilleriekämpfe statt.
Seit dem 1. März wurden in Summa 183 Offiziere, 39942 Mann des Feindes gefangen, 68 Maschinengewehre erobert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.


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